Arkona Blog

Team Deutschland-Achter: Alternative im Schnee

von | März 5, 2021 | 2021, Leistungssport, Trainingslager

Der Vierer machte den Anfang.

Der star­ke Win­ter­ein­bruch sorgt vie­ler­orts für wei­ße Land­schaf­ten und eisi­ge Tem­pe­ra­tu­ren. Auch der Stütz­punkt Dort­mund wur­de kom­plett zuge­schneit, an Rudern ist auf dem Dort­mund-Ems-Kanal seit Tagen nicht zu den­ken. Des­we­gen hat das Team Deutsch­land-Ach­ter kurz­fris­tig umge­plant. Die Crew vom Vie­rer ohne Steu­er­mann hat mit Vie­rer-Bun­des­trai­ner Tim Schön­berg drei Tage Ski­lang­lauf in Wil­lin­gen ein­ge­legt. Ab Diens­tag bege­ben sich auch die Ath­le­ten aus dem Deutsch­land-Ach­ter auf Langlaufskier.

„Weil auf dem Kanal Rudern nicht mehr mög­lich war, haben wir spon­tan nach einer Alter­na­ti­ve gesucht. Ski­lang­lauf ken­nen alle aus dem Trai­nings­la­ger in St. Moritz, das Mate­ri­al haben wir auch. Es war die rich­ti­ge Ent­schei­dung, das war eine gelun­ge­ne Abwechs­lung“, erklärt Schön­berg: „Das waren gute Aus­dau­er­ein­hei­ten, wir haben ordent­lich Meter gemacht. Aber vor allem war es für die Jungs men­tal wahn­sin­nig wich­tig. Gera­de in den jet­zi­gen Zei­ten musst du die Moti­va­ti­on hoch hal­ten, damit alle frisch im Kopf blei­ben. Ich den­ke, das hat gut geklappt. Die Ath­le­ten hat­ten bei jeder Ein­heit ein Lächeln auf den Lippen.“

Bis zu 60 km pro Tag in der Loipe

Auch wenn die Rude­rer ihren Spaß hat­ten, kam das Trai­ning nicht zu kurz. An den drei Tagen haben die Ath­le­ten jeweils bis zu 60 Kilo­me­ter auf der Loi­pe hin­ge­legt. Spit­zen­rei­ter war Felix Wim­ber­ger, der aus Pas­sau stammt und seit sei­ner Kind­heit auf Ski­ern zuhau­se ist, aber auch Paul Gebau­er, Wolf-Nic­las Schrö­der und Maxi­mi­li­an Pla­ner mach­ten sich gut auf unge­wohn­tem Ter­rain. Zwei Ein­hei­ten stan­den pro Tag an. Schön­berg, gebür­ti­ger Fin­ne, zeig­te sich soli­da­risch, schnall­te sich die Ski­er eben­falls unter die Füße und lief bei kna­ckig kal­ten Minus­gra­den sei­ne Runden.

Gebau­er: „Erho­lung für den Kopf“

Fast so schön wie an der SCHARFEN LANKE

„Es war kalt, aber schön“, resü­miert Schön­berg. Die Sport­ler zogen eben­falls ein posi­ti­ves Fazit. „Das war mal ein biss­chen Erho­lung für den Kopf und eine sehr gute Abwechs­lung. Ski­lang­lauf hat mir schon in den Trai­nings­la­gern in St. Moritz immer viel Spaß gemacht“, sagt Paul Gebau­er: „Was nicht hei­ßen soll, dass es nicht anstren­gend war. Ich habe rund 50 Kilo­me­ter pro Tag abge­spult. Abends waren wir alle ganz schön platt, das war ja auch eine unge­wohn­te Belas­tung. Ins­ge­samt muss ich wirk­lich sagen: Das war eine gute Sache.“

Staf­fel­über­ga­be an den Deutschland-Achter

Für die Vie­rer-Crew waren die Ski­lang­lauf-Ein­hei­ten der Abschluss des Heim-Trai­nings­la­gers. Bis Mon­tag wird indi­vi­du­ell trai­niert, dann geht es wie­der im nor­ma­len Rhyth­mus am Stütz­punkt in Dort­mund wei­ter. „Hof­fent­lich dann auch bald wie­der im Ruder­boot“, so Schön­berg, der nun den Staf­fel­stab über­ge­ben hat: Für die Ath­le­ten aus dem Deutsch­land-Ach­ter geht es am Diens­tag und Mitt­woch in den Schnee.

Quel­le: https://deutschlandachter.de/2021/02/14/ausflug-zum-skilanglauf-sorgt-fur-abwechslung/

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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