Arkona Blog

Nora Peuser – Nachwuchssportlerin des Monats

von | Dez 15, 2016 | 2016, Aktuelles, Leistungssport

Bericht aus der Berliner Morgenpost vom 13.12.2016:

Nora Peuser rudert Richtung U19-WM

Eine ehemalige Fußballerin ist eines der Toptalente im Einer

Von Klaus Weise

Nora Peu­ser ist eine gro­ße deut­sche Hoff­nung im Einer-Rudern Foto: Came­ra 4 / BM

Ber­lin.  Rude­re hart, oder geh‘ nach Hau­se! Das gibt Nora Peu­ser als ihr Mot­to an: „Jede Leis­tung fängt mit der Ent­schei­dung an, es zu ver­su­chen.“ Dar­an hält sich die mit 1,74 Meter Kör­per­län­ge nicht gera­de mit Gar­de­ma­ßen für den Sport ihres Her­zens aus­ge­stat­te­te Peu­ser von der Ruder-Uni­on Arko­na Ber­lin, eigent­lich bei allem, was sie tut. Ganz oder gar nicht, Voll­gas statt Kriechspur.

Das Rudern hat Nora 2010 für sich ­ent­deckt. Damals pro­bier­te sie sich bei einer Schul­sich­tung „nur mal so“ auf dem Ergo­me­ter. Im Boot geses­sen hat­te sie bis dahin nie und auch „abso­lut gar kei­ne Ahnung vom Rudern“. Seit 2005 spiel­te sie Fuß­ball, gab bei Blau-Weiß Span­dau als ein­zi­ges Mäd­chen in einer Jung­smann­schaft eine reso­lu­te Ver­tei­di­ge­rin. „Da lernt man, sich zu behaup­ten“, sagt sie. Mit dem Rudern, das wur­de ihr und ihren Trai­nern schnell klar, hat­te Nora das gefun­den, von dem Mut­ter Insa ­fest­stellt: „Da ist zusam­men­ge­wach­sen, was zusammengehört.“

Lob vom Landestrainer

Nora, seit 2011 Absol­ven­tin der Poel­chau-Sport­schu­le im Olym­pia-Sport­park, sei „eine sehr ziel­ori­en­tier­te jun­ge Per­sön­lich­keit, die bereit ist, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men“, lobt Micha­el Hehl­ke, Geschäfts­füh­rer des Ber­li­ner Lan­des­ru­der­ver­ban­des (LRV). LRV-Lan­des­trai­ner Tho­mas Nau­mann sagt über sei­nen Schütz­ling, der am 8. Janu­ar 17 Jah­re alt wird: „Nora weiß genau, was sie tut. Man muss sie nicht trei­ben.“ Das zahlt sich im Erfolg für das Mäd­chen aus, das die beschei­de­ne Län­ge weg­lacht: „Ich war früh ziem­lich groß, bin dann nicht mehr gewach­sen. Das kann ich aber gut mit mei­ner Arm­spann­wei­te von 1,82 ­Meter kompensieren.“ 

Im Herbst 2010 hat Nora Peu­ser in Ham­burg gleich im ers­ten Wett­kampf gesiegt. Anfang Okto­ber 2016 sieg­te sie beim Bal­tic Cup in Ham­burg gegen Kon­kur­renz aus elf bal­ti­schen Län­dern im 2000-Meter-Einer mit fünf Boots­län­gen und 15 Sekun­den Vor­sprung. „Das war mein bis­her ­größ­ter Erfolg“, strahlt sie.

Die WM 2017 wird in Litauen ausgetragen

Bei der Deut­schen Meis­ter­schaft der U19 in Ham­burg war Nora Peu­ser hin­ter Ali­cia Bohn (Spey­er) Zwei­te gewor­den. Aktu­ell ist die Ber­li­ner Skul­le­rin am Rücken ver­letzt. Die Ner­ven­ent­zün­dung muss erst­mal aus­ku­riert wer­den. „Dann geht’s in die Vol­len, die Zie­le sind groß. Ich will mich im Einer für die U 19-WM qua­li­fi­zie­ren.“ Die­se fin­det 2017 in Trakai/Litauen statt. Im Skiff zu sit­zen, ist für Peu­ser „das wah­re Rudern“. Für den Einer brau­che man viel Gefühl, „nicht jeder hat das. Das bist nur Du allein, der das macht, nicht zig andere.“

Der Sport ist das, was für Peu­ser neben der Fami­lie – Mut­ter Insa, Bru­der Leon (10), Hus­ky Tyson und der dau­er­hel­fen­de Opa – das Wich­tigs­te im Leben ist. „Das gehört alles ­zusam­men.“ Auf die deut­sche Ruder-Tra­di­ti­on mit star­ken Einer-Frau­en wie der Ber­li­ne­rin Kat­rin Rutschow-Stom­po­row­ski (Olympia­siegerin 2004) ange­spro­chen, sagt Nora Peu­ser keck: „Jetzt kom­me ich .“

Jeden zwei­ten Diens­tag im Monat stel­len wir Ber­lins Nach­wuchs­sport­ler des Monats vor. Alles zur Wahl und Stimm­ab­ga­be unter www.morgenpost.de/nachwuchssportler

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