Arkona Blog

Ruderlehrwanderfahrt auf dem Rhein

von | Jul 8, 2024 | 2024, Breitensport

Vom 27. bis 30 Juni 2024 ging es vier Tage lang auf dem Rhein von Ger­mers­heim bis nach Worms. An allen Tagen gab es theo­re­ti­schen Unter­richt zum „Rudern auf flie­ßen­den Gewäs­sern“ und prak­ti­sche Übun­gen: Able­gen mit der Strö­mung, Anle­gen gegen die Strö­mung, Que­rung des Rheins unter Beach­tung von ande­ren Was­ser­fahr­zeu­gen und Ton­nen im Fluss bei rela­tiv star­ker Strö­mung wegen Hochwasser.

Gro­ße Schif­fe, wie Tank­schif­fe oder auch Con­tai­ner­frach­ter sowie über­gro­ße Hotel­schif­fe braus­ten mit hohen Geschwin­dig­kei­ten tal­wärts. Schwe­re, tief im Was­ser lie­gen­de Last­käh­ne fuh­ren berg­wärts und ver­ur­sach­ten sehr hohe Wel­len. Dazwi­schen dann die Beton­nung und Brü­cken und ins Fahr­was­ser ragen­de Buh­nen. Dazu kamen noch Kreuz­wel­len von den Spund­wän­den in der Nähe von Hafen­an­la­gen. Solan­ge man auf einem Ruder­platz sitzt, gibt es eigent­lich kei­nen Unter­schied zum Fah­ren in Still­was­ser. Jedoch der Tausch auf den Steu­er­sitz änder­te das Stress­le­vel der 19 Teil­neh­mer deutlich

Da wir vier Boo­te hat­ten, kam ein jeder wie­der­holt in die Ver­ant­wor­tung des Steu­erns und da vie­le ver­schie­de­ne Din­ge gleich­zei­tig zu ver­fol­gen und zu ent­schei­den waren, wirk­te dies erheb­lich jeden Tag auf den Stress­le­vel der Teilnehmer.

Det­lef Ost­hei­mer vom LRV Baden-Würt­tem­berg, ein vie­le Jahr­zehn­te erfah­re­ner Rhein­ru­de­rer, schul­te uns jeden Vor­mit­tag und dann „muss­ten“ wir auf den Steu­er­platz. In jedem Boot (drei­mal 4x+ und ein­mal 3x+) war noch ein erfah­re­ner Obmann, sodass wir gefahr­los kreu­zen­de Wel­len­ber­ge und plötz­lich auf­tau­chen­de Ton­nen ohne Hava­rien umschifften.

Vier Tage und gut 120 km auf dem Rhein und sei­nen Neben­ar­men sowohl berg­auf wie tal­wärts waren wirk­lich not­wen­dig, um eine gute Sicher­heit zum Steu­ern in Fließ­ge­wäs­ser zu erreichen.

Andre­as Jahn

Mit rela­tiv hoher Geschwin­dig­keit (18 km/h) den Rhein abwärts, anschlie­ßend muss­te man müh­sam sehr eng am Ufer ent­lang wie­der fluss­auf­wärts rudern
Ruder­wan­der­fahrt, dazu gehö­ren die Pau­sen, mit Bade­schu­hen auf dem Schot­ter­strand kein Problem
Ab- und Anle­gen an einem Schwimm­steg im Haupt­fahr­was­ser des Rhein ist sehr gefähr­lich, vor allem durch hohe Kreuz­wel­len von schnell fah­ren­den Schif­fen, nahen Bojen und Brückenpfeilern 
Able­gen an einem Hafen in Ger­mers­heim war wie im Still­was­ser, mor­gens theo­re­ti­scher Unter­richt, nach­mit­tags Ausfahrten
Auf den Alt­armen des Rheins kann man strö­mungs­frei rudern, vie­le Alt­was­ser gehen bis zu 6 km ins Land und wer­den von den ört­li­chen Ruder­ver­ei­nen als Trai­nings­ge­biet (Still­was­ser, kei­ne Motor­schif­fe) benutzt 
Idyl­li­sche Fluss­land­schaf­ten mit gro­ßen Über­schwem­mungs­ge­bie­ten, eine erwünsch­te Abwechs­lung gegen­über dem schnel­len und lau­ten Haupt­rhein mit sei­nen Indus­trie­ge­bie­ten bei Ludwigshafen
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