Unsere diesjährige Rudertour zum Tag der Deutschen Einheit führte uns an die Peene. Mit 9 Personen in drei PKW ging es unter der Fahrtenleitung von Inge Heckner am Freitag über die A10 und A24 Richtung Dahmen am Malchiner See. Der Abend begann mit einem Schauspiel: Im Linumer Bruch fliegen bei untergehender Sonne Hunderte Kraniche ein.
Dann sind allerdings mehrere Staus auf der A10 und A24 angesagt. Das Navi empfiehlt Rheinsberg abzufahren, doch wir folgen dem Rat von Sebastian und bleiben auf der A24. Das war ein Fehler. Aber um 20:45 waren wir dann auch im „Strandkorb“ bei Jens, dem Wirt. Nach einem guten Abendessen bezogen wir unsere Bungalows im ehemaligen Betriebsferienlager vom Strömungsmaschinenbau Pirna und fielen noch vor Mitternacht in seeligen Schlaf.
Am ersten Rudertag ging es zunächst über den Malchiner See und den idyllischen Dahmer Kanal nach Malchin. Unser Mittagspicknick nahmen wir beim Kanuverein nach 17 Km ein. Danach ruderten wir wegen des unangenehmen Seitenwindes über den Kummerower See unter Land weiter. Das brachte mehr Kilometer, die insbesondere Sebastian noch zu Erfüllung der Sommerwettbewerbs brauchte. In Verchen war nach dem Ausfahren der Buchten am Strand beim Kanuverleih „Abenteuer Peenetal“ das Tagesetappenziel erreicht. Im Kinder- und Jugendhotel Verchen bezogen wir unser Nachtquartier. Die Mehrbettzimmer wurden paarweise belegt und Holger war im ehemaligen Brauhaus im Dreibettzimmer allein zuhaus. Für den Komfort mussten wir allerdings auch 10 Euro pro Person Fehlbelegungsabgabe bezahlen. Im Brauhaus durften wir als Ausgleich im gemütlichen Kreativraum essen. Sie stellten uns auch Grill, Grillkohle und Essgeschirr zur Verfügung. Außer uns war noch eine knapp 50 Personen starke Jugendgruppe aus einer evangelischen Gemeinde aus Lüneburg zu Gast. Doch oh Wunder, die Nacht blieb ruhig.
Der zweite Rudertag war ursprünglich mit 28 Km angesetzt. Zwar war das Wetter nicht schön – Sprühnebel -, aber Sebastian brauchte wie schon erwähnt noch Kilometer. Und somit war es für Ingrid nicht schwer, die VL zu überreden, noch einige Abstecher zu rudern. Was macht man nicht alles für seine Sportfreunde. Also ging es am Vormittag noch in den Draguner Kanal. Am Wasserwanderrastplatz erwartete uns der Landdienst ‑heute Vormittag war Manfred dran – mit einer aufwärmenden Überraschung. Schnell angelegt, hopp hopp, rin in‘ Kopp, Steuermannswechsel und weiter ging’s bis nach Demmin zur Mittagspause. Mittlerweile hörte der Sprühnebel auf und wir blieben den Rest des Tages bis Loitz von innen und außen trocken. Dort angekommen mussten wir uns beeilen, damit uns die Küche von Korl Loitz noch mit schmackvollen Speisen bewirtete.
Am dritten, leider verregnetem Rudertag hatten wir auf dem Amazonas des Nordens eine kurze Etappe eingeplant. An einem hübschen teilweise verkrauteten Zufluss der Peene, der Swinow, liegt der Kanuverein Gützkow. Dort erwartete uns Gundi mit einem heißen Tee. Vorher hatte sie schon drei völlig durchnässte Kanuten versorgt und – wie es sich für einen richtigen Landdienst gehört, unser Gepäck am Quartier ausgeladen und dafür gesorgt, dass die Heizungen schon angestellt waren. Das klappte diesmal sowieso mit allen Landdiensten hervorragend. Jedenfalls hatte sie somit für den doch etwas längeren Weg zum Bürgerhaus Gützkow die Sitzplätze im Auto frei. Nach unserem Mittagsimbiss im Bürgerhaus war schließlich noch das Umsetzen der PKW und des Hängers nach Anklam für einen Teil des Teams angesagt. Die anderen konnten sich in der Zwischenzeit trocken legen, die Gegend erkundschaften, die Plätze beim ortsansässigen Griechen reservieren und den Uso vorkosten. Sowohl dieser als auch das Abendessen sind zu empfehlen.
Und dann war schon der 3. Oktober da. Unsere letzte, wegen der anstehenden Heimreise ebenfalls recht kurze Etappe brachte uns zum Ruderverein nach Anklam. Es schien nochmal die Sonne. Es gab Schiebewind. Ach war das wieder schön. Und nicht-stömungserfahrene Steuerleute in Ausbildung konnten sich an der Einfahrt zur Marina Stolpe versuchen. Beine vertreten, Kurzimbiss einnehmen und weiter ging es zum Ziel. Die Anlege dort war auch „nicht ohne“. Aber sicher und ohne Schaden brachten wir die Boote dann raus und wieder auf den Hänger. Ach ja, natürlich gab es den von Wetter Online angesagten kurzen Schauer während des Abriggerns. Aber zum Glück war der Präsi des RV Anklam vor Ort und öffnete die Hallentore, so dass wir im Trocknen abriggern konnten.
Fast vergaß ich es zu schreiben: Wir sahen jede Menge Silberreiher. Auch war der eine oder andere größere Greifvogel dabei.
Unser Dank geht an Inge, die mit einer tollen Mannschaft diese schöne Fahrt organisiert und durchgeführt hat.