Arkona Blog

Altherren-Wanderfahrt „Storkower Gewässer“ 2012

von | Nov. 8, 2012 | 2012, Breitensport, Wanderfahrt

Sonntag, 26.8.

Wetter: Sonntagswetter

Früh um 8.30 Uhr trifft sich das Team am bereits Don­ners­tag mit Paul Klein, Schar­fe Lan­ke und Dah­me vor­bild­lich bela­de­nen Boots­an­hän­ger. Auch die kleins­te Hutmut­ter hat ihren Stamm­platz in einer Plas­tik­tü­te ein­ge­nom­men, so dass wir rela­tiv pünkt­lich nach Grün­au abrei­sen kön­nen. Grün­au? Rich­tig: Nicht Donau, Ems oder Ulan Bator ste­hen im Ruder­pro­gramm, son­dern die Stor­kower Gewäs­ser süd­öst­lich von Ber­lin, die es an land­schaft­li­cher Schön­heit locker mit allen oben genann­ten Ruder­re­vie­ren auf­neh­men können.

Auf das Grund­stück des Grü­nau­er Ruder­vereins kön­nen wir man­gels Ein­fahrt lei­der nicht hin­auf­fah­ren. Wir tra­gen also die Boo­te bis zum Was­ser, die Stra­ßen­bahn wird sich schon bemerk­bar machen, wenn sie an dem dicht neben den Glei­sen gepark­ten Anhän­ger nicht vor­bei­kom­men soll­te. Un­gefähr um 11.11 Uhr bege­ben sich die drei gesteu­er­ten Drei­er auf die Rei­se. Die ers­ten 1500 m dür­fen wir auf der geschichtsträch­tigen Olym­pia­stre­cke fah­ren. Unru­hi­ges Was­ser. Bei Wind nicht wett­kamph­aug­lich. Wir haben noch 7,5 har­te km durch den Lan­gen See, eine Ver­brei­te­rung der Dah­me, bis zur Mit­tags­pau­se beim ESV (Eisen­bahn­S­port-Ver­ein?) Schmöck­witz vor uns, die wir trotz des unpas­send star­ken Gegenwin­des bewäl­ti­gen. Zum lie­be­voll wie immer vor­be­rei­te­ten Büf­fet wird Sekt gereicht, zu Ehren des Geburts­tags­kin­des Die­ter Kö­nig oder ein­fach so aus Spaß. Brot, Käse, Wurst, Bou­let­ten, zwei Sor­ten Salz für die Toma­ten: Alles da, was das Ruder­er­herz be­gehrt. Die Pau­se bei schöns­tem Spätsom­merwetter ver­län­gert sich etwas, weil sechs Kame­ra­den noch mal nach Grün­au fah­ren müs­sen, um den Boots­an­hän­ger in die rich­tige Fahrt­rich­tung zu dre­hen, was im Eifer des Abfahrt­ge­fechts ver­ges­sen wur­de. Nur ein Bier und eine Stun­de spä­ter star­ten wir um 14 Uhr, um nach Königs­Wus­ter­hau­sen zu rudern. Wir durch­que­ren den Zeu­the­ner See von Nord nach Süd, der Wind frischt an eini­gen Stel­len grenz­wer­tig auf. Den süd­öst­lichs­ten Zip­fel Ber­lins, der auf Stadt­plänen immer abge­schnit­ten und irgend­wo bei P16 ein­ge­klinkt wird, ver­las­sen wir dort, wo sich der Zeu­the­ner See wie­der zur Dah­me ver­engt. Der Fluss ist hier kanal­ar­tig aus­ge­baut, wir unter­que­ren den idyl­lisch rau­schen­den Ber­li­ner Ring und legen kurz vor der Schleu­se Neue Müh­le beim WSV (Was­ser­sport Ver­ein?) Königs­Wus­ter­hau­sen an, auf des­sen schö­nem Grund­stück wir die Boo­te über Nacht ihrem Schick­sal überlassen.

Wir fah­ren mit unse­ren bei­den Bus­sen nach Groß-Schau­en zum Hotel Köll­nit­zer Hof. Vor dem Duschen gibt es im Gar­ten am See die rich­ti­ge Geburts­tags-Lage. Ein kur­zer, aber hef­ti­ger Regen­guss treibt uns in den Früh­stücks­saal des Hotels. Zum Kuchen gibt es Rot­käpp­chen mild und halb­tro­cken, man­gels Kühl­mög­lich­keit auf Außentempe­ratur (25 Grad) erwärmt. Als Aus­gleich offe­riert Wolf­gang Krau­se einen von der Holland­fahrt mit­ge­brach­ten Gen­ever, ein Ange­bot, dass nur ganz star­ke Per­sön­lich­kei­ten aus­schlagen kön­nen. Alle trin­ken mit …

Um 19 Uhr sind die meis­ten schon wie­der hung­rig und vor allem durs­tig. Wir essen in den .Fischer­stu­ben“ Hier ist der Name Pro­gramm: Fisch in allen Varia­tio­nen zu mode­ra­ten Prei­sen. Inhalt­li­che Anga­ben zu den Gesprächs­the­men wer­den aus daten­schutzrechtlichen Grün­den nicht gemacht. Der Abend endet ange­sichts kom­men­der Auf­ga­ben nicht all­zu spät vor dem Fernsehapparat.

Montag, 27.8.

Wetter: Anfangs bedeckt, später immer son­niger, noch recht windig (4), von NW auf SW drehend.

Auf der Fahrt zu unse­ren Boo­ten machen wir einen klei­nen Umweg, weil nur Wolf­gang Krau­se den rich­ti­gen Abzweig gese­hen hat, aber der fährt im zwei­ten Bus. War­um denn ein Navi benut­zen, wenn man den Weg auch ohne es nicht fin­det? Alle Aufre­gung über die kur­ze Ver­zö­ge­rung ist um­sonst, vor der Schleu­se müs­sen wir lan­ge auf die Ein­fahrt war­ten. Danach über­que­ren wir den Krim­nick­see, rudern durch den Krü­pelsee Rich­tung Osten, nach einer Bie­gung nach Süden ists wie­der die Dah­me, die sich durch das Bin­dower Fließ schlän­gelt. Dann gehfs über den Dol­gen­see (auch Trü­ber See genannt) und schon ist der Platz für die Mit­tags­rast gleich hin­ter der Brü­cke der B 246 in Prie­ros erreicht. Der Land­dienst war mutig und hat Tisch samt Wachstuch­Tischdecke von einem Anlie­ger geborgt, auf des­sen Auto wahr­schein­lich der Sti­cker „Ich brem­se auch für Rude­rer“ klebt.

Pau­se von 13 bis 14 Uhr.

Im zwei­ten Teil der täg­li­chen Ruderar­beit las­sen wir die Dah­me back­bord lie­gen und fah­ren unbe­merkt (erst ein spä­te­res Kar­ten­stu­di­um mit Lupe lehrt das) über den Husch­te-See, durch die ewig lan­ge Schmöl­de (alles eis­zeit­li­che Ent­wäs­se­rungs­grä­ben ähn­lich der Ber­li­ner Gru­ne­wald-Seen­ket­te), den Höl­zer­nen See und den Klein-Köri­ser See, an des­sen süd­li­chem Ende der RV (Ru­derVerein?) Spar­ta ein weit­läu­fi­ges Gelän­de hat.

Nach der Fahrt zum Hotel wird flugs ein Kas­ten war­mes Bier gegen einen eis­ge­kühl­ten aus dem Kühl­schrank getauscht und als­bald ver­zehrt, immer getreu dem Sportler­Wahlspruch: „Auf die Elek­tro­ly­te achten!“

Um 18.30 Uhr schlen­dern wir, dem stres­sigen Tages­plan fol­gend, zum Fischrestau­rant. Beim Essen erregt heu­te die Fra­ge die Gemü­ter, was sich.Matjes“ nen­nen darf (vor der Geschlechts­rei­fe gefan­ge­ner Hering, auf bestimm­te Art ein­ge­legt!). Die Bedie­nung mit der chi­ne­si­schen Stimm­la­ge ist sicht­lich irri­tiert und ver­spricht, den Koch zu fragen.

Bei der schon recht früh hereinbrechen­den Dun­kel­heit reicht beim anschließen­den Flüs­sig­keits­spei­cher-Auf­fül­len auf der Ter­ras­se schon ein abschlie­ßen­des Bier, um jede Men­ge Satel­li­ten am Abend­him­mel zu iden­ti­fi­zie­ren. Schön, wenn mit gerin­gen Mit­teln so viel erreicht wird. Bereits um 22 Uhr beginnt für die meis­ten der Schönheitsschlaf.

Dienstag, 22.8.

Wetter: heiter, später bedeckt, etwas schwül, ca. 25 Grad, Wind fast eingeschlafen, drei Tropfen Regen, abends sonnig.

Früh­stück gibt’s wie immer, wenn alIe anwe­send sind, also Punkt 8 Uhr. Wir haben heu­te viel vor. Die Fahrt zum RV Spar­ta ver­läuft erwar­tungs­ge­mäß pro­blem­los. Wir rudern vom Klein-Köri­ser See zum Klei­nen Modder­see – Gro­ßen Mod­der­see (der ulki­ger­wei­se genau so groß wie der „Klei­ne“ ist) – Schul­zensee (alle durch enge Kanä­le mit­ein­an­der ver­bun­den) – Zemm­in­see – Schwe­ri­ner See und (für Fach­leu­te mit Lupe und Land­kar­te zum Nach­prü­fen) am Schwe­ri­ner Horst und Egs­dor­fer Horst vor­bei zum Cam­ping­platz „Re lax“ am Teupit­zer See. Zwei Stun­den ein­kal­ku­lier­te Ruder­zeit sind für die ca. 8 bis 10 km recht groß­zü­gig bemes­sen. Der op­tische Ein­druck des vom Land­dienst vorbe­reiteten Buf­fets ist wie immer her­vor­ra­gend; mit Tisch­de­cke, lei­der aber ohne Ker­zen. Es gibt eine Run­de Eis, aber irgend­was ist an­ders als sonst. Statt Bier geneh­mi­gen sich eini­ge einen Kaf­fee. Zurück fah­ren wir auf dem Weg der Hin­fahrt, nur anders­rum. Lei­der wird bekannt, dass der Land­dienst die Schlüs­sel zum Gelän­de des RV Spar­ta, auf dem einer unse­rer Wagen steht und auf dem auch unse­re Boo­te über­nach­ten sol­len, zur prak­ti­schen Auf­be­wah­rung in den Brief­kasten gewor­fen hat­te. Wie jetzt dar­an kom­men, wo doch ein Brief­kas­ten­schlüs­sel nicht vor­han­den ist? Man kann sich gar nicht vor­stel­len, wie viel kri­mi­nel­le Fan­ta­sie eine Grup­pe ehr­ba­rer Sport­ler auf­brin­gen kann, wenn es dar­um geht, auf ein verschlosse­nes Grund­stück zu gelan­gen. Brief­kas­ten abschrau­ben und aus­schüt­ten oder mit Ma­gneten Schlüs­sel her­aus­an­geln sind noch die harm­lo­sen Vari­an­ten, über den Zaun klet­tern (mit Auto?) oder Tor auf­bre­chen, die robus­te­ren. Letzt­lich ist das Dop­pel­tor mit Hil­fe klei­ner Kunst­grif­fe (Spe­zia­list ist Tho­mas Veith, sie­he Bericht der Wangnitz­seefahrt) ohne Schlüs­sel aber auch ohne Beschä­di­gung zu öff­nen und die Auf­re­gung ver­ge­bens. Auf der Rück­fahrt hal­ten wir in

Prie­ros im Cafe mit Bier­gar­ten, um nicht Bier son­dern Kaf­fee und Kuchen zu uns zu neh­men. Eini­ge Ruder­ka­me­ra­den sind wäh­rend des Bestell­vor­gangs ange­sichts der flot­ten Bedie­nung mit Nasen­pier­cing etwas vor­laut. Dar­auf­hin wird die­se zickig und will die vier Sor­ten von Oma sehr lecker gebacke­nen Kuchen nicht mehr auf­zäh­len. Spä­ter schnappt die Kell­ne­rin auch wie­der aus und wünscht „Wei­ter­hin gute Fahrt“, wie auch immer das gemeint ist.

Abend­essen dies­mal im „Aal hof“; 50 m vom Hotel ent­fernt auf der ande­ren Straßen­seite. Es gibt das Glei­che wie in den Fischer­stuben, nur Aal kommt noch dazu („Karp­fen – ham wa nich“) – dafür sind die Prei­se etwas krea­ti­ver gestal­tet. Nach dem Dun­kel­wer­den sitzt die Grup­pe noch am Was­ser bei Bier, Kirsch­bier und Gen­ever-Res­ten. Die Gesprä­che dre­hen sich vor­zugs­wei­se um Benzin­preise, Ruder­be­klei­dungs­her­stel­ler und die rot blin­ken­den Lich­ter am Horizont.

Mittwoch,29.8.

Wetter: Windstille, später leicht aus SW, hei­ter, bis 27 Grad

Früh­stück um 7.50 Uhr, weil alle da sind! Fahrt nach Klein Köris zum RV Spar­ta. Ge­wohnheitsmäßiges Auf­bre­chen des ver­schlossenen Tores. Fahrt wie Mon­tag in gegen­läu­fi­ger Rich­tung. Kur­ze Pau­se zum Bein­ever­tre­ten in Prie­ros, dann beginnt Neu­was­ser, denn wir bie­gen nach Steuer­bord ab und durch­que­ren den Lan­gen See und den Wol­zi­ger See, wo wir am Camping­platz.wolzlqer Kolo­nie“ unser Mit­tag­brot zu uns neh­men. Auch bei die­sem Essen kön­nen nur weni­ge Kap­pen-Stri­che (Ver­stoß gegen die Kap­pen-Ord­nung) ver­teilt wer­den. Nach der Rast glei­ten wir durch den Stor­kower Kanal (vie­le enge Win­dun­gen) zur Schleu­se Kum­mers­dorf, wo wir vor­lau­ten Motorboot­fahrern den Unter­schied zwi­schen Pad­del und Skull zu erläu­tern ver­su­chen. Dies ge­lingt wohl, denn das Motor­boot macht nach der Schleu­se kei­ne Anstal­ten, uns zu über­holen. Nach wei­te­ren 6 km errei­chen wir die Schleu­se Stor­kow mit anschlie­ßen­der Zug­brü­cke. Da die­se offen­bar nicht zieht, zie­hen wir die Köp­fe ein, nach­dem wir vor­sichtshalber vor der Unter­que­rung die Flag­gen ein­ge­holt haben. Nach weni­gen Schlä­gen sind wir im Stor­kower See und lan­den beim Stor­kower RV. Zur Fei­er des Tages (?) gibt es gleich zwei Run­den Kalt­ge­trän­ke. Ankunft im Hotel gegen 17 Uhr.

Obwohl das Essen erst gegen 19 Uhr fer­tig sein soll, sind ab 18.30 Uhr alle in der oben und an den Sei­ten offe­nen Grill­hüt­te ver­sammelt, um dem Grill­meis­ter, der eigent­lich Fischer ist, beim Schwit­zen zuzu­se­hen. Als Ergeb­nis haben wir per­fekt gebräun­tes Grill­gut und Erklä­run­gen über böse Kormo­rane, die sich frech über unse­re Köp­fe hin­weg an die Spit­ze der Nah­rungs­ket­te set­zen und angeb­lich ein Drit­tel der eigent­lich uns zuste­hen­den Fische ver­zeh­ren. Zum Glück konn­ten die Räu­ber den Schwei­nen und Kar­tof­feln nichts antun, so dass wir alle satt wer­den. Als Über­ra­schungs­gast besucht uns der Ruder­ka­me­rad Achim Schul­dig, den die Älte­ren als ehe­mals regel­mä­ßi­gen Fahrten­teilnehmer ken­nen. Aber was heißt bei einer Alt­her­ren­fahrt eigent­lich „älter“? Das amt­lich fest­ge­stell­te Durch­schnitts­al­ter der Ruder­gruppe beträgt ange­sichts des demogra­fischen Wan­dels mode­ra­te 65,7 Jah­re, was Ruder­freund Harald Rad­tke auf zwei Zehn­tel genau schätzt und somit ein Bier gewinnt.

Eine nah­rungs­mä­ßig her­vor­ra­gen­de Grund­la­ge ist unsin­nig, wenn sie nicht durch ent­spre­chen­de Geträn­ke eine Rechtferti­gung erfährt … Das Lager­feu­er, auf den Grill­kohlen ent­zün­det, trägt dazu bei, dass es für die meis­ten ein län­ge­rer Abend wird, obwohl Hoch­pro­zen­ti­ges eigent­lich nicht verdirbt …

Donnerstag, 30.8.

Wetter: anfangs sonnig, bis 26 Grad, leichter Wind, später ungemütlich.

Eines muss hier mal gesagt wer­den: Rude­rer sind ein dis­zi­pli­nier­tes Völk­chen! Trotz meist schwe­rer vor­abend­li­cher Belas­tung sind alle sogar 30 Minu­ten eher beim Früh­stück, da die Hoff­nung besteht, durch rechtzeiti­ges In-See-Ste­chen dem seit Tagen ange­sagten Gewit­ter zu ent­ge­hen. Wir fah­ren bei schöns­tem Wet­ter und annä­hern­der Wind­stille durch den Stor­kower See zur Schleu­se in Wen­disch-Rietz, wo wir unse­re ver­ka­tert aus­se­hen­den Freun­de auf dem Motor­boot wie­der­tref­fen. Artig ord­nen sie sich hin­ter uns ein. Nach eini­gen Kanal­win­dun­gen er­reichen wir den Schar­müt­zel­see und bie­gen nach Nor­den ab. Ver­ein­zel­te Trop­fen und dunk­le Wol­ken kün­di­gen Ungu­tes an. In der Nord­ost­ecke des Sees hat Fahr­ten­lei­ter Bernd Stoe­ckel bei sei­ner per­fek­ten Vorbe­reitungsarbeit ein fla­ches Ufer­stück direkt an der Pro­me­na­de aus­ge­macht. Dort kom­men zwar alle tro­cke­nen Fußes ans Ufer, wer­den aber in den nächs­ten Minu­ten beim Abrig­gern und Ver­la­den der Boo­te vom sich ste­tig ver­stär­ken­den Nie­der­schlag durch­nässt. Das vor­her­ge­sag­te Gewit­ter besteht aus genau zwei Blit­zen, die wir wahr­schein­lich auch auf dem See über­lebt hät­ten, aber man kann ja vor­her nie wis­sen … Mit Aus­nah­me der Füße recht nass keh­ren wir zum Mit­tag­essen in ein, nun­ja, Fisch­re­stau­rant ein. Die Rück­fahrt nach Ber­lin ver­läuft plan­mä­ßig, genau so wie das Auf­rig­gern und Säu­bern der Boo­te und die abschlie­ßen­de Geträn­ke­run­de auf der Ter­ras­se. Ca. 110 km Ruder­stre­cke in fünfTa­gen sind zwar kein neu­er Rekord aber

a. wer­den die Meis­ten son­der­ba­rer­wei­se nicht jün­ger (im Gegen­teil: älter)

b. will die schö­ne Dah­me- und Stor­kower-Seen-Land­schaft ja auch bewun­dert wer­den, was ent­spre­chen­de Zeit kos­tet und

c. ist weni­ger manch­mal mehr (was sich über die­sen Bericht lei­der nicht sagen lässt).

Klaus Becker

Down­load hier: AH-Fahrt Stor­kower Gewäs­ser 2012

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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