Vorwort:
Als wir in das neue Jahr hineinruderten (zumindest so weit wie es erlaubt war), hatte ich bereits den Glauben an eine „normale“ Saison verloren. Niemals, auch nur im Ansatz, hätte ich gedacht, dass ich eine Gruppe von 22 Arkonen auf einer bis dahin noch unwahrscheinlich erscheinende Meisterschaft sehen würde. Ohne Corona wäre das schon ein Mammutprojekt, aber dann kommen Hygienekonzepte, Tests, und vieles mehr dazu. „Nicht machbar“ wäre mein Kommentar dazu gewesen.
Nun nahm so etwas ähnliches wie eine Saison ihren Anlauf. Regatten gab es keine, sondern „Trainingsmaßnahmen“. Zuerst nur regional für A‑Junioren mit Kaderstatus, später national, für A- und B‑Junioren, mit oder ohne Kaderstatus, immer mit strengen Regeln und ohne Zuschauer und Berichte – man sollte möglichst still bleiben. Und dann kam die Nachricht: Die DJM sollte vom 24. bis 27. Juni in Essen am Baldeneysee mit allen Rennen stattfinden!
Jetzt musste alles schnell gehen: Wer startet? Wie viele werden wir insgesamt? Wo kommen wir unter? Wie viele Trainer bzw. Autos brauchen wir? Fragen, bei denen mich die Beantwortung und Planung über ca. drei Wochen fast jeden Tag viel Arbeit gekostet hat. Am Ende wurde aus unserer Gruppe eine Delegation von 27 Personen, darunter Sportler und Trainer von den Friesen und Welle-Poseidon. Je größer die Menge, desto mehr Planungsaufwand. Mit 27 Personen kann man nicht einfach so beim Corona-Test (welcher alle 24 Stunden vom Veranstalter gefordert wurde), geschweige denn im Restaurant aufschlagen und erwarten, schnell fertig zu sein. All das musste auf die Minute geplant und eingetaktet werden, unter Berücksichtigung von Rennen am Nachmittag und/oder Trainingseinheiten.
Ich bin ehrlich gesagt mit leichten Bauchschmerzen in die Veranstaltung gegangen. Hier muss doch etwas schiefgehen, auch wenn ich versuche alles im Blick zu behalten. Im Nachgang freue ich mich zu sagen, dass alles nahezu komplett nach Plan gelaufen ist! Das verdanke ich unseren Sportlern sowie Louisa und Vincent! Auch die makellose Organisation des Essener-Ruderregattaverbandes muss hierbei erwähnt werden. Das Komitee ist der schwierigen Aufgabe mit Akkreditierungen, Temperaturkontrollen etc. hochprofessionell entgegengekommen!
All diese Arbeit, Organisation und Planung, die im Hintergrund läuft, bekommt man natürlich nicht so direkt mit, aber wenn der Planer mit dem Ergebnis seines Plans zufrieden ist, dann soll das schon was heißen!
B‑Junioren/B‑Juniorinnen:
Den Anfang machen wir bei Kim Adrian. Kim hat sich auf der internen Berliner Rangliste für einen Platz im Juniorinnen-B-Vierer ohne Steuerperson in Renngemeinschaft mit Rotation, Rapid und Empor qualifiziert. Riemen, und das im ersten Juniorenjahr! Gar nicht so einfach, in Grünau wurden aber die richtigen Weichen gesetzt, um das Boot schnell zusammen zu bekommen. Kim selber gefällt das Skullen dennoch mehr. Das hinderte sie aber nicht, direkt auf ihrer ersten Meisterschaft einen vierten Platz im A‑Finale zu erreichen!
Rennen | Platzierung | Zeit |
Bahnverteilung | 6. | 06:09,51 |
A‑Finale | 4. | 05:23,39 |
Weiter geht es im nächsten Rennen. Damian Kern, Luca Nowakowski und Leonard Damm landeten zwar über die Ergebnisse der Rangliste nicht in einem Boot, über Umwege und viel Diskussion kam es dann aber doch dazu. So starteten sie im Junioren-Vierer ohne Steuermann mit einem Sportler von Rapid. Trainiert wurde in Grünau, leider blieb durch die Umbesetzung nicht viel Zeit zu trainieren, weshalb die Mannschaft nach einem dritten Platz im Hoffnungslauf bereits abbauen musste.
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf | 5. | 05:10,57 |
Hoffnungslauf | 3. | 05:33,48 |
Diese Umbesetzungen resultierten aber in einer zweiten Bootsklasse für die Jungs. So saßen sie alle noch mit dem Berliner-Ruder-Club und dem RC Tegel im Berliner Junior-B-Achter! Trainiert wurde dieser bei Arkona, gesteuert durch unsere Larissa Punzel. Hier gab es trotz geringem Training noch einen fünften Platz im A‑Finale.
Rennen | Platzierung | Zeit |
Bahnverteilung | 5. | 05:00,75 |
A‑Finale | 5. | 04:34,50 |
Auch bei den Leichtgewichten wurde etwas bewegt. Hier qualifizierte sich Manuel Garelli für einen Platz im Doppelzweier mit dem RC Tegel. Hier gab es 27 Meldungen! Das bedeutet, selbst im Halbfinale kann es noch zu Ende gehen, wobei das Erreichen des Halbfinals nicht selbstverständlich ist. Manuel und sein Partner ließen das aber trotz Umweg über den Hoffnungslauf selbstverständlich aussehen. Leider reichte es dann trotz sehr beherztem Rennen mit einem fünften Platz im Halbfinale nicht mehr für einen der 12 Finalplätze.
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf | 3. | 05:26,56 |
Hoffnungslauf | 2. | 06:08,66 |
Halbfinale | 5. | 05:28,66 |
Lennard Lemke und Kian Koser hatten sich für kein Berliner Boot qualifiziert, also ließen wir die beiden ca. drei Wochen vorher im Doppelzweier trainieren, und auch auf der Meisterschaft starten. Dort überraschten sie sich selbst, und alle anderen, als sie ohne Mühe ihren Vorlauf mit deutlichem Abstand gewannen, und sich so den Hoffnungslauf sparen konnten. Sie wurden dann in das gleiche Halbfinale wie Manuel und sein Partner gelost, wo es mit dem sechsten Platz leider nicht fürs Weiterkommen reichte. Nichtsdestotrotz, ein schöner Saisonabschluss für die beiden.
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf | 1. | 05:27,68 |
Halbfinale | 6. | 05:30,06 |
A‑Junioren/A‑Juniorinnen:
Den Anfang machen die schweren Doppelzweier der A‑Juniorinnen. Ayse Gündüz, Laura Czerr und Marlene Schollmeyer wurden aus den Ergebnissen der bisherigen Trainingsmaßnahmen vom Bundestrainer für drei verschiedene Doppelzweier vorgeschlagen. Ayse sollte mit Charlotte aus Mülheim rudern, Laura mit Isabell aus Dresden, sowie Marlene mit Lina vom RaW. Über eher kontrollierte Vorläufe landeten alle drei im gleichen Hoffnungslauf. So mussten sie a) gegeneinander antreten, vor allem aber bedeutete die Anzahl der Meldungen, dass b) Platz eins und zwei im A‑Finale landeten, und die Plätze drei und vier ins B‑Finale mussten.
Unvorstellbar, aber leider kam es dazu, dass Marlene und Ayse mit ihren Partnerinnen die ersten beiden Plätze belegten, und Laura knapp dahinter als dritte ins Ziel kam und damitim B‑Finale antreten musste. Im A‑Finale reichte es für das Boot von Marlene und Lina für einen vierten Platz, bei Ayse und Charlotte kam es nach einem turbulenten Rennen zum sechsten Platz. Laura und Isabell machten mit ihrem Sieg im B‑Finale deutlich, dass sie den anderen Booten in nichts nachstehen.
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf (Marlene) Vorlauf (Ayse) Vorlauf (Laura) |
2.
4. 3. |
07:20,20
07:34,94 07:31,00 |
Hoffnungslauf (Marlene)
Hoffnungslauf (Ayse) |
1.
2. 3. |
07:53,75
08:00,20 08:03,33 |
A‑Finale (Marlene)
A‑Finale (Ayse) |
4.
6. 1. |
07:15,46
07:38,72 07:27,25 |
Nun werden die Doppelzweier männlich und leicht! Eddy Schmieske und Constantin Steger gingen im leichten Junior A‑Doppelzweier an den Start. Im Training immer hart und schnell, gingen die beiden an den Start. Ein kontrollierter Vorlauf sorgte für ein weiteres Rennen im Hoffnungslauf. Dort musste man unter die ersten zwei kommen, um in den Halbfinals um die Finalplätze zu kämpfen. Nach einem harten Rennen konnten die beiden dem Endspurt des Bootes aus NRW nichts mehr entgegensetzen und kamen als dritte ins Ziel.
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf | 4. | 07:13,89 |
Hoffnungslauf | 3. | 07:35,32 |
Bleiben wir leicht, und wechseln in den Einer. Fares Sehouli durfte dank Kaderstatus auf den Trainingsmaßnahmen starten – dort gab es aber keine Leichtgewichtsrennen – also bestand seine Vorbereitung darin sich gegen die schnellsten Schwergewichte zu beweisen. Dort reichte es immer für die Top 10, sehr beachtlich. Würde das hier von Vorteil sein? Mit der zweitschnellsten Vorlaufzeit aller Einer (inklusive U23) machte er direkt auf sich aufmerksam und landete so in einer Favoritenrolle. Der gute Zuspruch, der dann von allen Seiten und vorher unbekannten Leuten kam, kann ihm durchaus zu viel Druck gemacht haben. So ging er das Halbfinale vom Start weg nochmal härter an. Eine Härte, die er bis ins Ziel nicht halten konnte, wo ihm auf den letzten Metern die Lichter ausgingen, er landete somit auf Platz 4 und musste ins B‑Finale. Hier wurde von vielen Seiten dennoch später noch bestätigt was er für eine beachtliche Leistung gezeigt hat und wie sehr das Halbfinale die Herzen gebrochen hat. Im B‑Finale reichte es ohne Anstrengung für den zweiten Platz.
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf | 1. | 07:14,99 |
Halbfinale | 4. | 07:37,58 |
B‑Finale | 2. | 07:20,74 |
Kommen wir zurück zu Marlene, Ayse und Laura. Nun ging es um die Doppelvierer. Der Sieg auf der Meisterschaft war hier mit einer Nominierung zur U19-WM verbunden. Marlene ging hier mit Rebekka Falkenberg (Stralsund), Lina Götze (RaW) und Johanna Debus (Heidelberg) an den Start. Ayse ging mit Laura, Isabell Heine (Dresden) und Jette Post (LRV-MV) an den Start. Im Finale stand die Führung für Marlenes Boot schnell fest, und auch auf den letzten 500m ließen die vier keine Zweifel mehr aufkommen. Goldmedaille, Nominierung und Freudentränen bei Louisa inklusive! Ayse und Laura klemmten sich mit ihrer Mannschaft an die Spitze und hielten den dritten Platz sicher bis über die Ziellinie! Somit bestand das Treppchen zu 25% aus Arkoninnen! Herzlichen Glückwunsch!
Rennen | Platzierung | Zeit |
Bahnverteilung (Marlene)
Bahnverteilung (Ayse/Laura) |
1. 3. |
06:58,42 07:11,04 |
Finale (Marlene)
Finale (Ayse/Laura) |
1. 3. |
06:33,44 06:45,42 |
Weiter geht’s im Doppelvierer, nun bei den Junioren. Artur Inopin und Gabor Stephan, die bisherige Saison im Zweier ohne Steuermann unterwegs, wechselten etwa einen Monat vor der Meisterschaft ins Großboot, und gingen mit zwei Ruderern vom BRC an den Start. Hier musste vor allem gegen Mannschaften gefahren werden, die vom Bundestrainer bestimmt wurden, um den Kampf um WM-Plätze anzugehen. Über souverän und kontrolliert gefahrene Rennen im Vor- und Hoffnungslauf konnten sie am Ende mit einem starken zweiten Platz im B‑Finale eine durchwachsene Saison abschließen.
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf | 4. | 06:30,42 |
Hoffnungslauf | 3. | 06:32,76 |
B‑Finale | 2. | 06:13,49 |
Über die Saison wurde Alev Gündüz als Steuerfrau für verschiedene Boote angefragt. Die Krönung kam im Juniorinnen-A-Achter, in dem sie eine Nord-Ost-Renngemeinschaft steuern sollte. Hier konnte sie für Arkona eine weitere Bronzemedaille gewinnen! Damit verbunden war die Nominierung zur U19-EM im Oktober in München! Herzlichen Glückwunsch!
Auch Laura und Ayse wurden im Nachgang zur Meisterschaft für die U19-EM im Doppelvierer nominiert!
Besonders hervorzuheben ist die Goldmedaille im leichten Doppelvierer von Olivia Rennicke, welche für die Friesen startet, aber von Arkona trainiert wird. Auch hier unsere herzlichsten Glückwünsche!
U23:
Eine durchwachsene Saison nach einem Winter mit Verletzung und Corona machte Nora Peuser zu schaffen. Nichtsdestotrotz hielt sie das nicht davon ab mit Lisa Gutfleisch aus Heidelberg, mit welcher schon gute Erfahrungen gemacht wurden, eine Bronzemedaille zu errudern! Herzlichen Glückwunsch!
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf | 1. | 07:07,67 |
Finale | 3. | 07:06,47 |
Im Einer konnten sich die schnellsten nicht gegen die schier übermächtige Alexandra Föster durchsetzen, dennoch blieb Nora hier bissig und erreichte im Finale den vierten Platz!
Rennen | Platzierung | Zeit |
Vorlauf | 3. | 08:30,17 |
Hoffnungslauf | 2. | 08:53,19 |
Finale | 4. | 08:03,08 |
Philipp Czerr, kürzlich in den Riemenbereich gewechselt, ging auch in zwei Bootsklassen an den Start: Im Vierer ohne Steuermann, sowie im Achter mit Steuermann. In beiden Bootsklassen landete Philipp auf dem dritten Platz und konnte so seine ersten beiden Meisterschaftsmedaillen mit nach Hause bringen! Herzlichen Glückwunsch!
Rennen | Platzierung | Zeit |
Bahnverteilung Vierer | 5. | 07:06,11 |
Finale Vierer | 3. | 06:12,30 |
Bahnverteilung Achter | 3. | 06:42,17 |
Finale Achter | 3. | 05:43,74 |
Fazit:
Tja, blöd wenn man seine Dankesreden schon im Vorwort hält. Dennoch möchte ich mich nochmals bei allen bedanken, die ihren Teil zu diesem Erfolg getragen haben. Ob Elternteil, Sportler, Trainer, Vorstandsmitglied, Spender oder mentaler Unterstützer, ihr habt alle geholfen den Verein sportlich auf das Niveau der „großen“ zu bringen! Bleiben wir dran, ich freue mich schon auf die kommende Saison!
Alex