Arkona Blog

„Die Anspannung war extrem“

von | Feb. 20, 2020 | 2020, Aktuelles, Leistungssport

Paul Gebau­er erzählt im Inter­view von sei­ner Nomi­nie­rung für den Vie­rer ohne Steu­er­mann und über die Zie­le der neu zusam­men gestell­ten Crew.

In Lago Azul (Por­tu­gal) sind die Ent­schei­dun­gen gefal­len, wer in den kom­men­den Wochen im Deutsch­land-Ach­ter, im Vie­rer und Zwei­er ohne Steu­er­mann in die Ren­nen gehen wird. Die Crew im Vie­rer kennt sich schon gut: Wolf-Nic­las Schrö­der, Paul Gebau­er und Chris­to­pher Rein­hardt bil­de­ten bereits 2017 gemein­sam ein Quar­tett, damals mit Lau­rits Fol­lert. Nun ergänzt der erfah­re­ne Felix Wim­ber­ger den Vie­rer, der kla­re Ambi­tio­nen hat. Das Ziel ist die Nach­qua­li­fi­ka­ti­on für die Olym­pi­schen Spie­le in Tokio bei der Regat­ta in Luzern (17.–19. Mai). Im Drei-Fra­gen-Inter­view ver­rät Paul Gebau­er, wie er die Nomi­nie­rung erlebt hat, wie die ers­ten gemein­sa­men Fahr­ten im Vie­rer gelau­fen sind und wie die nächs­ten Schrit­te aussehen.

Wie hast du die Nomi­nie­rung erlebt?

Paul Gebau­er: Wir waren mit dem gan­zen Team zusam­men, als Bun­des­trai­ner Uwe Ben­der uns die Ent­schei­dun­gen ver­kün­det hat. Für mich war die Nomi­nie­rung für den Vie­rer ohne Steu­er­mann eine gro­ße Erleich­te­rung, da ist eini­ges abge­fal­len. Bis dahin war die Anspan­nung extrem, so hat­te ich das sel­ten erlebt. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt im Vie­rer gelan­det bin. Es war genau das Ziel, das ich mir per­sön­lich gesetzt hat­te. Es ist ein beson­de­res Jahr mit Olym­pia. Das ist es, wor­auf man jah­re­lang hin­ar­bei­tet. Jetzt ist der ers­te Schritt getan.

Paul Gebau­er, Wolf-Nic­las Schrö­der, Chris­to­pher Rein­hardt und Felix Wim­ber­ger v.l.

Wie läuft das Trai­ning im Vierer?

Paul Gebau­er: Wir konn­ten bis­lang gut durch­zie­hen und haben die ers­ten Schrit­te gemacht. Wolf-Nic­las Schrö­der, Chris­to­pher Rein­hardt und ich sind vor drei Jah­ren ja schon mal zusam­men im Vie­rer geru­dert. Wir ken­nen uns, das ist kein rie­si­ger Vor­teil, aber an man­cher Stel­le hilft es auch. Und Felix Wim­ber­ger bringt uns mit sei­ner Erfah­rung wei­ter, er nimmt uns Jün­ge­re sozu­sa­gen an die Hand. Ich den­ke, wir sind eine gute Kom­bi­na­ti­on, die ein biss­chen fri­schen Wind bringt und rich­tig Bock hat, was zu rei­ßen. Wir arbei­ten aktu­ell am Zusam­men­spiel und in ers­ter Linie an den Grund­la­gen. Die müs­sen wir jetzt legen, damit wir uns im Trai­nings­la­ger in Gavi­ra­te so fes­ti­gen kön­nen, dass wir über gewis­se Din­ge gar nicht mehr nach­den­ken brau­chen und alles top ein­ge­spielt ist. Bis zur Nach­qua­li­fi­ka­ti­ons-Regat­ta in Luzern wol­len wir jeden Meter nutzen.

Wie sieht der Fahr­plan bis dahin aus?

Paul Gebau­er: Der Fahr­plan ist ziem­lich klar, da gibt es nicht mehr vie­le Mög­lich­kei­ten zu tak­tie­ren. Wir trai­nie­ren jetzt in Dort­mund wei­ter bis März, dann geht es ins Trai­nings­la­ger nach Gavi­ra­te. Danach haben wir noch einen Welt­cup, bevor Mit­te Mai die Nach­qua­li­fi­ka­ti­on unser gro­ßes Ziel ist. Es gibt nur zwei Plät­ze, einen davon wol­len wir haben. Wir ken­nen die Geg­ner noch nicht, aber das ist ja auch fast egal. Es kommt eher dar­auf an, wie man die Sache angeht. Wir müs­sen uns auf unse­re Stär­ken kon­zen­trie­ren und vor­ne lan­den. Dar­auf sind alle unse­ren Gedan­ken aus­ge­legt, davon hängt ja auch alles ab, was danach kommt. Es wird bestimmt hart, aber ich bin zuver­sicht­lich, dass es für uns etwas wer­den kann. Und wenn wir es in Luzern schaf­fen, kön­nen wir dar­aus für Olym­pia noch­mal eine beson­de­re Ener­gie schöpfen.

Wolf-Nic­las Schrö­der und Paul Gebau­er im Zwei­er ohne Steuermann

19.02.2020 | Inter­view: Felix Kannengießer

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

error: Content is protected !!