Um einige Fragen, die mir in den letzten Tagen gestellt wurden, zu beantworten, habe ich nachstehend den Qualifikationsweg für die OS 2020 in Tokio zusammengestellt:
2019
- 25.08.–01.09. Weltmeisterschaften, Linz (AUT) (= da wurde bereits der größte Teil der OS-Plätze aufgrund der Finalteilnahmen erkämpft)
2020
- 10.–12.04. Weltcup, Sabaudia (ITA)
- 01.–03.05. Weltcup, Varese (ITA)
- 17.–19.05. Nachqualifikation Olympia, Luzern (SUI)
- 21.–23.05. Weltcup, Luzern (SUI)
- 03.–07.06. Europameisterschaften, Poznan (POL)
- 24.–31.07. Olympische Regatta, Tokio (JPN)
2.Qualifizierte Boote (s.o. WM in 2019 in Linz)
Bisher haben sich folgende sechs Boote für die Olympischen Spiele 2020 qualifiziert.
- Männer-Einer
- Männer-Doppelzweier
- leichter Männer-Doppelzweier
- Frauen-Doppelvierer
- Männer-Doppelvierer
- Deutschland-Achter
Alle anderen Bootsklassen können noch bei der Nachqualifikation in Luzern vom 17.–19. Mai 2020 das Olympiaticket lösen.
3. Erste Entscheidungen sind in Lago Azul am vergangenen Wochenende gefallen
Die Entscheidung, wer in Luzern im Vierer ohne Steuermann antritt, wurde -wie berichtet- am vergangenen WE im dritten Trainingslager im portugiesischen Lago Azul gefällt. Den Vierer o. Stm bildet das Team Paul Gebauer, Christopher Reinhardt, Felix Wimberger, Niclas Schröder. Auch im Zweier ohne Steuermann wurde die interne Qualifikation ausgefahren, die Gewinner müssen sich anschließend aber noch mit einem externen Gegner vom Berliner Ruder-Club messen. Anfang März geht es schließlich ins finale Trainingslager vor der Nachqualifikation. In Gavirate in Italien soll noch einmal an den letzten Stellschrauben gedreht werden, um anschließend auf dem Luzerner Göttersee die letzten zwei Tickets für Olympia zu lösen.
= Abschließend heißt das, dass sich der Zweier ohne Stm. und der Vierer ohne Stm vom 17. – bis 19.Mai in Luzern noch für Olympia qualifizieren müssen.
Was noch? Die anderen sechs weiblichen Bootsklassen müssen auch noch in die Nachqualifikation im Mai auf dem Rotsee in Luzern.
In der Tabelle (unten*) ist dokumentiert, wie viele freie Plätze (bei den Männern jeweils 2) in den jeweiligen Bootskategorien in Luzern im Mai noch zur „Verfügung“ stehen?
Elite-Kader: Was ist das?
Der Elite-Kader im Deutschen Ruderverband besteht aus 32 Athleten, die aus dem U23-Kader in den Elite-Kader aufsteigen. Die Athleten werden von der Bundespolizei, der Bundeswehr oder der Deutschen Sporthilfe gefördert und können sich dadurch voll auf Ihre sportliche Karriere konzentrieren.
Der Elite-Kader ist in 7 Bereiche aufgeteilt. Jeder dieser Bereiche hat einen Bereichstrainer, der mit den Ruderern spezifisch trainiert. Die Bereiche im Elite-Kader sind:
Skull | Riemen |
Männer-Skull | Männer-Riemen |
Frauen-Skull | Frauen-Riemen |
Leichtgewichts-Männer-Skull | Leichtgewichts-Männer-Riemen |
Leichtgewichts-Frauen-Skull |
Um Teil der Nationalmannschaft zu werden unterziehen sich die Athleten 2 Mal im Jahr vom DRV ausgerichteten Leistungsüberprüfungen. Neben der bei diesen Überprüfungen erbrachten Leistungen, gehen auch die Entwicklung während der Saison und in den Trainingslagern mit in die Bewertung ein. Gemeinsam mit den Bootstrainern entscheidet der Bundestrainer des Deutschen Ruderverbandes über die Nominierung der Athleten in den deutschen Nationalkader.
Die größten Wettkämpfe des Jahres sind für die Elite-Athleten die 3 Regatten der Weltcup-Serie, die Europameisterschaften, sowie die Weltmeisterschaften. Im Olympiajahr starten die Olympischen Bootsklassen, die sich qualifiziert haben, statt der Weltmeisterschaft bei den Olympischen Spielen.
Werner Fromm