Arkona Blog

Internationale Wedau Regatta 2019

von | Mai 17, 2019 | 2019, Leistungssport

Für die deut­schen Eli­te­rude­rer wur­de am Wochen­en­de 11./12. Mai im Rah­men der inter­na­tio­na­len Wedau Regat­ta in Duis­burg ein wich­ti­ger Test im Hin­blick auf die nächs­ten inter­na­tio­na­len Wett­kämp­fe (Euro­pa­meis­ter­schaf­ten, Welt­cups, usw.) anbe­raumt. Auch der ers­te Wett­kampf­tag der Ruder­bun­des­li­ga wur­de in eine inter­na­tio­na­le Regat­ta inte­griert. Für das inter­na­tio­na­le Flair sorg­ten die Teams aus Chi­le sowie Groß­bri­tan­ni­en, Frank­reich, Öster­reich, die Schweiz, die Tsche­chi­sche Repu­blik - sie konn­ten mit zahl­rei­chen Sie­gen und vor­de­ren Plät­zen die Zuschau­er begeistern

Für den Deut­schen Ruder­ver­band ging es in ers­ter Linie dar­um, die Zusam­men­set­zung der Mann­schaf­ten im inter­na­tio­na­len Ver­gleich aber auch noch­mal intern zu testen. 

Wel­che Ergeb­nis­se haben unse­re Akti­ven erreicht und wie sind sie einzuord­nen?

Leicht­ge­wich­te: Eli­sa­beth Mainz (Lil­li) und Sofie Vard­a­kas
Der Start von Lil­li war bis vor 2 Wochen auf­grund ihrer Ver­let­zung noch unsi­cher. Den­noch konn­te sie ein behut­sa­mes Auf­bau­trai­ning absol­vie­ren, so dass gegen eine Nomi­nie­rung für die Ren­nen auf der Wedau Regat­ta kei­ne Beden­ken mehr bestan­den. Im Leicht­ge­wichts­ei­ner U23 ver­pass­te sie als Drit­te das A‑Finale nur ganz knapp, gewann dann aber mit gro­ßem Kämp­fer­herz das B‑Finale.
Ein zwei­ter Platz im Fina­le des Leicht­ge­wichts­dop­pel­vie­rers bestä­tig­te Lilli’s gute Form, so dass sie auch für die wei­te­ren inter­na­tio­na­len Ren­nen wie­der im Focus der Bun­des­trai­ne­rin ste­hen wird.

Über­ra­schend star­te­te Sofie erst­mals im Zwei­er ohne; eine für sie gänz­lich neue Erfah­rung. Da in die­sem „Feld“ nur zwei Boo­te am Start waren und das spä­te­re Sie­ger­boot schon deut­lich län­ge­re Erfah­run­gen in die­ser Kate­go­rie hat­te, war der zwei­te Platz aller Ehren wert. Im U23-Leicht­ge­wichts­dop­pel­vie­rer star­te­te Sofie dann wie­der in ihrer Kate­go­rie und ruder­te mit ihrer Mann­schaft einem ein­drucks­vol­len Start-Ziel-Sieg heraus.

Nora konn­te im Dop­pel­vie­rer der offe­nen Kas­se in neu­er Beset­zung in einer Renn­ge­mein­schaft mit Mag­de­burg und Essen ein schnel­les Ren­nen ablie­fern – schnells­ter deut­scher U23-Dop­pel­vie­rer und damit eben­falls im Blick der Bun­des­trai­ne­rin für eine WM Nomi­nie­rung. In einer wei­te­ren Klein­boot­über­prü­fung wird dann die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung im Hin­blick auf die inter­na­tio­na­len Sai­son­hö­he­punk­te in Kür­ze fallen.

Nora‚s erst­ma­li­ger Start im Dop­pel­zwei­er mit Emma Appel vom SC Mag­de­burg war nicht von Erfolg gekrönt. Basis für einen schnel­len und kon­kur­renz­fä­hi­gen Dop­pel­zwei­er sind vie­le gemein­sa­me Trai­nings­ein­hei­ten, so dass in die­sem inter­na­tio­na­len Feld ein vor­de­rer Platz außer Reich­wei­te war.

Nic­las war im Zwei­er mit Marc Kam­man vom Bun­des­trai­ner nomi­niert. Im Vor­lauf erreich­ten sie gegen star­ke inter­na­tio­na­le Mit­be­wer­ber (CZE, FRA) den 3. Platz, womit sie sich für einen Start im B‑Finale qua­li­fi­ziert hat­ten. Die­ses been­de­ten sie nach einem span­nen­den Finish auf dem 2. Platz. Am Sonn­tag gab es ver­let­zungs­be­ding­te Aus­fäl­le im Deutsch­land­ach­ter und damit die Her­aus­for­de­rung für den Bun­des­trai­ner Uwe Ben­der eini­ge Umbe­set­zun­gen bei den Ach­t­er­teams vor­zu­neh­men. Das hat­te zur Fol­ge, dass der Zwei­er von Nic­las und Marc auf­ge­löst und auf die Ach­ter ver­teilt wur­de, der mit Nic­las ergänz­te U23-Ach­ter sieg­te im 2. Finale.

Nic­las Schrö­der und Marc Kam­mann bei ihrem 2.Platz im B‑Finale

Was bedeu­ten nun die Ergeb­nis­se im Hin­blick auf den wei­te­ren Sai­son­ver­lauf im Hin­blick auf die Zusammen­set­zung der Natio­nal­mann­schafts­teams?

Die Ergeb­nis­se wer­den nun von den Bun­des­trai­nern ana­ly­siert. Anschlie­ßend bli­cken alle gespannt auf den 23. Mai. Dann wer­den am Stütz­punkt in Dort­mund die end­gül­ti­gen Ent­schei­dun­gen über die Ver­tei­lung der Roll­sit­ze im Deutsch­land-Ach­ter, Vie­rer ohne Steu­er­mann und Zwei­er ohne Steu­er­mann im Hin­blick auf die Euro­pa­meis­ter­schaf­ten in Luzern (31. Mai bis 2. Juni) verkündet.

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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