Arkona Blog

Jugendwanderfahrt vom 17. bis 24.07.2015

von | Okt. 5, 2015 | 2015, Jugend, Wanderfahrt

Pro­log – Seb:

Es ist wie Weih­nach­ten – es kommt jedes Jahr, man freut sich lan­ge dar­auf, man plant es lan­ge und wenn es da ist, denkt man sich – das ging aber schnell. Glei­ches geschah in die­sem Jahr mit unse­rer Wan­der­fahrt – plötz­lich soll­te es losgehen.

Die Anmel­de­pha­se zur Wan­der­fahrt wur­de reich­lich aus­ge­kos­tet und über­zo­gen – wohin­ge­gen die Aus­sa­ge, es gäbe „nur“ 20 Plät­ze zu direk­ten Anmel­dun­gen über sämt­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge (inklu­si­ve Rauch­zei­chen) führte.

Bereits einen Tag vor der Abrei­se gesell­ten sich Alex, San­dra und Seb ins Boots­haus und began­nen die Schrän­ke im Jugend­raum aus­zu­räu­men. Man kann sich nicht vor­stel­len, was die Aus­sa­ge des Cam­ping­platz­be­trei­bers: „Nein, eine Koch­ge­le­gen­heit haben wir nicht.“ für Arbeit nach sich zie­hen kann. Aber jeder, der schon ein­mal umge­zo­gen ist, weiß, wie viel Kram zusam­men­kommt. Und nor­ma­ler­wei­se ist das der Kram einer drei oder vier­köp­fi­gen Fami­lie – oder eines ein­zel­nen, wenn man das Nest ver­lässt. Dies­mal wur­den aber gleich 12 Vögel­chen flüg­ge und flo­gen aus. Fazit: Anhän­ger, in die VIEL rein­passt, sind ein­fach herr­lich (vie­len Dank Markus!).

Und dann gibt es da ja noch das Pro­blem der Rela­ti­on zwi­schen Pla­nung und Umset­zung. Wäh­rend die Pla­nung der Fahrt sich auf „um die 18 Per­so­nen“ bezog, wur­den es nur 12. Das erspar­te uns zwar den ein oder ande­ren Trans­port (sie­he unten) aber schränk­te es natür­lich auch ein – da konn­te eben nicht jeder mit jedem (rudern, ihr Fer­kel), weil sonst das eine Boot ste­hen bleibt, das ande­re die Schall­mau­er durch­bricht. Aber zwei Boo­te pas­sen auch schon mal mit ein biss­chen schie­ben und schub­sen in eine Schleu­se vol­ler Motor­boo­te – zumin­dest war das unse­re Hoffnung.

Nicht zu ver­ges­sen die­ses unbe­re­chen­ba­re und rach­süch­ti­ge Wesen, wel­ches im Vor­feld der Tour durch sei­ne Ora­kel eine Woche vol­ler Won­ne ver­spre­chen lässt und sie dann aber mit einer vol­len Breit­sei­te Was­ser von oben ins Gedächt­nis zurück­ruft – das Wet­ter (und die­se Ora­kel namens Meteo­ro­lo­ge). Doch die tap­fe­ren Rit­ter hat­ten natür­lich einen Plan in der Hin­ter­hand – so blieb man ein­fach zu Haus, mach­te sich einen herr­lich Tag im Pavil­lon bei Wer­wolf, Uno, Twis­ter und Co – nutz­te die tro­cke­nen Pha­sen für den Besuch auf dem stil­len Ört­chen und lach­te sich ins Fäust­chen. Nun hat­te ich rach­süch­tig erwähnt – man sieht es kom­men, kehrt frü­her um und die Was­ser­wand rollt über einen hin­weg – oder stellt fest, dass man einen auch gleich bis zum Cam­ping­platz zurück beglei­ten kann. Sehr nett, so fühl­ten wir uns nicht allein, aber ers­tens war die Sicht schlecht, zwei­tens schwam­men die Boden­bret­ter und drit­tens – ach egal, jetzt sind wir eh schon feucht, nass – was kommt nach nass???

Unse­re lie­ben Kin­der­chen und auch eini­ge Betreu­er wur­den ver­don­nert, mel­de­ten sich frei­wil­lig um die Feder zu schwin­gen und schrie­ben tage­wei­se die Aben­teu­er der 12 Arko­nen auf, die sie erleb­ten auf den Gewäs­sern rund um das 8‑tägige Welt­zen­trum Prie­pert. Dies sind ihre Geschichten:

(P.S.: Recht­schreib­feh­ler habe ich vor­her getilgt, soll­tet ihr den­noch einen fin­den, habe ich ihn mit Absicht ein­ge­baut, weil sonst jeder denkt, die Kin­der haben auf dem Rech­ner geschrie­ben. NE, ham se nich! Viel Spaß!!!)

Frei­tag, 17.07.2015 – Rebecca

Es war Frei­tag, es war früh – Ja! In den Feri­en ist auch 11 Uhr ganz früh am Mor­gen – und die 11 Arko­nen sam­mel­ten sich ganz lang­sam auf dem Boots­platz. Beson­ders erstaun­lich war, dass die „Ver­spä­tungs­re­kor­de“, die sonst meis­tens sams­tags – ja, auch Wochen­en­de ist 11 Uhr früh – auf­ge­stellt wer­den von vie­len noch mal über­bo­ten wurden.

Mit letz­ten Endes allen ange­mel­de­ten Arkona­kids, Jugend­li­chen und Betreu­ern zogen wir mit geball­ter Moti­va­ti­on los zum Cam­ping­platz in Prie­pert an der Meck­len­bur­gi­schen Seen­plat­te um dort eine 8‑tägige Wan­der­fahrt zu machen.

Die­ses unglaub­li­che Ver­lan­gen, das alle besa­ßen, die 150 km, die wir in den kom­men­den Tagen rudern woll­ten, an einem Tag zu machen, hielt aller­dings nicht son­der­lich lang. Die nächs­ten Sät­ze soll­ten alle, die Fast-Food ver­ur­tei­len, mit einem, bes­ser zwei zuge­drück­ten Augen lesen. Die­ses gelb leuch­ten­de M fin­det man auch auf irgend­wel­chen Land­stra­ßen und wer­tet den öden, hei­ßen Son­nen­schein gleich um eini­ge strah­len­de Gesich­ter auf. (Jetzt dür­fen auch die Fast-Food-Has­ser wie­der mit­le­sen, denn auch so ein Zwi­schen­stopp hat sei­ne Begrün­dung.) Ein Glück für die Kids, dass es gera­de zur Mit­tags­zeit läu­te­te und auch die Betreu­er Sor­ge hat­ten, sie wür­den auf dem Cam­ping­platz kein ordent­li­ches Essen mehr bekom­men – und das die nächs­ten 7 Tage lang.

Nach­dem wir also unse­re Pflicht als Vor­kos­ter mit gro­ßer Bra­vour hin­ter uns gebracht haben, ging es ohne Zeit­druck wei­ter. Wir genos­sen die Fahrt sehr bei Alex aus­rei­chend guter Musik, bis ich erfuhr, dass Seb in sei­nem Auto die Wise Guys hör­te. Also ab da ging es wei­ter mit San­dra am Steu­er, Alex‘ aus­rei­chen­der Musik UND den Sehn­süch­ten nach den Wise Guys – die übri­gens mega­tol­le Musik machen.

Auf der Fahrt däm­mer­te es allen lang­sam, was wir ver­ges­sen haben könn­ten. Es war Sebs Auto da, ein Hau­fen Kin­der, viel Gepäck, ein Miet­bus und ein Anhän­ger – aber Moment mal! Auf dem Anhän­ger lagen gar kei­ne Boo­te. Das Geheim­nis lüf­te­te sich, als wir dem „Außen­la­ger“ zwei­er Arkon­a­boo­te anka­men. Naja, theo­re­tisch soll­ten es zwei sein, aber egal, wie wir die Hal­le mit eini­gen Ruder­boo­ten auch dreh­ten und wen­de­ten, es fiel nur ein ein­zi­ges Arkon­a­boot her­aus. Die logi­sche Schluss­fol­ge­rung: Seb muss tele­fo­nie­ren. Und so häng­te er sich an den Hörer und es ging los: Das Suchen nach dem zwei­ten Boot. Die Kin­der hat­ten sich eine ganz inter­es­san­te Such­va­ri­an­te aus­ge­dacht: Dafür setz­ten sie sich vor dem Steg in den Schat­ten und rede­ten mit­ein­an­der, als ihnen lang­sam ein­fiel, dass alle ande­ren sich Sor­gen um das zwei­te Boot und somit um die Wan­der­fahrt mach­ten, zogen sie auf den Steg um. Von dort aus kann man zumin­dest das Was­ser nach einem Boot absu­chen. Nach­dem sie damit nicht erfolg­reich, aber fer­tig waren, setz­ten sie sich wie­der in den Schat­ten. Aller­dings hat­te dann eines unse­rer Kids eine ganz unglaub­lich gute Idee: Sie ver­mu­te­ten das Boot in den Haa­ren eines Betreu­ers. Alle rie­fen laut: „ Natür­lich, wie­so sind wir da nicht frü­her drauf gekom­men?!“ Aber nein, auch da war das Boot nicht zu fin­den. Am Ende waren die Haa­re zu einem schö­nen Zopf geflochten.

Wäh­rend die Kin­der unglaub­lich pro­duk­tiv gewe­sen sind, hat­te Seb zumin­dest schon den Ursprung des Pro­blems gefun­den. Die Abspra­che in unse­rem Ver­ein ist in die­sem Fall äußerst dürf­tig aus­ge­fal­len. Jemand hat einem ande­ren Ver­ein gestat­tet das Boot für eine Wan­der­fahrt zu nut­zen, wie schön, dass ja auch sechs Kin­der Land­dienst machen können.

So weit kam es zum Glück nicht, denn Arko­na ist eine Gemein­schaft, in der man gegen­sei­tig hilft, Hil­fe anbie­tet und aus unse­rer Sicht auch Hil­fe annimmt. Dank der Hilfs­be­reit­schaft eines unse­rer Ver­eins­ka­me­ra­den (Bernd Skoe­ries – vie­len Dank), konn­ten wir die Wan­der­fahrt zumin­dest fast wie geplant durchführen.

Der nächs­te Weg führ­te die eine Hälf­te in das „gefun­de­ne“ Boot und die ande­re Hälf­te zum Cam­ping­platz in Prie­pert. Flei­ßig bau­ten die­se den Pavil­lon und die Zel­te auf – und plötz­lich fühl­te man sich erstaun­lich heimisch.

Nach gefühlt zwei Stun­den kam dann der Vie­rer auch an. Theo­re­tisch soll­ten sie 6 km geru­dert sein, aaber wir schät­zen es auf deut­lich mehr, da es schwie­rig ist ohne Kar­te einen klei­nen Cam­ping­platz von der gro­ßen Havel aus zu fin­den. Sie meis­ter­ten das aller­dings trotz­dem unbe­scha­det und waren begeis­tert, dass wir mit dem Auf­bau­en fer­tig waren und danach konn­te es kei­ner mehr abwar­ten bei dem schö­nen Wet­ter und nach geta­ner Arbeit ins Was­ser zu springen.

Im Anschluss war aller­dings noch ein kur­zer Ein­kaufs­turn not­wen­dig, um die hung­ri­gen Mäu­ler beim Abend­essen stop­fen zu kön­nen. Und auf dem Weg konn­ten wir gleich unse­re Grup­pe kom­plet­tie­ren, indem wir Judith vom Bahn­hof abholten.

Zum Abend­brot gab es selbst gekauf­te Hot­Dogs, weil kei­ner mehr rich­tig Lust hat­te zu kochen. Aber das war auch gar nicht nötig, denn so konn­ten wir alle gemein­sam den Abend aus­klin­gen las­sen und alle wei­te­ren Sor­gen auf Sams­tag verschieben …

Sams­tag, 18.07.2015 – Artur

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Umtrage an derSchleuse Wesenberg

Es ist Sams­tag­mor­gen um 7:00 Uhr – ich bin wach. Die ande­ren Jungs auch. Wir blie­ben eine hal­be Stun­de im Zelt und haben Kar­ten gespielt. Als es dann Früh­stück gab, haben wir uns satt geges­sen, uns zwei Bröt­chen für die Mit­tags­pau­se geschmiert und uns Sport­sa­chen ange­zo­gen. In zwei ver­schie­de­nen Boo­ten fuh­ren wir los. Über den Ell­bo­gen­see, den Prie­pert­see, den Wang­nitz­see, den Finow­see, den Dre­wen­see und den Woblitz­see über eine Schleuse.

Auf der Hälf­te haben wir eine Pau­se gemacht und sind dann wie­der zurück gefah­ren. Alle durf­ten mal steu­ern, man­che wol­len aber auch nicht.

Als wir am Cam­ping­platz anka­men woll­ten (fast alle) baden gehen. Ein paar sind dann halt an Land geblie­ben. Das Was­ser war kalt aber es lohn­te sich. Dann gab es schon Abend­essen. Es gab gebra­te­ne Minif­ri­ka­del­len. Nach dem Abend­essen haben (fast alle) geduscht, wir haben dann noch Kar­ten gespielt und gin­gen dann schlafen.

Sonn­tag, 19.07.2015 – Constantin

Wir sind alle auf­ge­stan­den und haben gefrüh­stückt. Doch nach dem Früh­stück haben wir die Steu­er und Skulls aus den Boo­ten genom­men und als wir fer­tig waren, fing es an zu reg­nen. Danach rann­ten wir ins Zelt. Man­che spiel­ten Uno oder schlie­fen oder rede­ten. Jemand schlug das Spiel Wer­wöl­fe vor und alle außer Alex (wel­cher schlief) spiel­ten mit. Es war lus­tig. Als Spiel­fi­gu­ren gibt es die Hexe, die Wahr­sa­ge­rin, Bau­ern, einen Jäger, Armor und natür­lich die Wer­wöl­fe. Wir spiel­ten ohne Dieb und Blin­zel­mäd­chen. Danach haben wir Abend gegessen.

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Die Kinder beim Werwolf spielen Die Wippe auf dem Spielplatz

Wir woll­ten danach alle Wer­wolf spie­len, doch die Trai­ner woll­ten einen Spa­zier­gang machen. Auf dem Rück­weg gin­gen wir zum Spiel­platz. Alle hat­ten Spaß und die Trai­ner waren auf so einem Schau­kel­ele­fant und fie­len stän­dig run­ter. Die Wip­pe war sehr beliebt. San­dra, Fares, Alex und Valen­tin waren nach­ein­an­der im „Mob­bing Kreis“. Das ist ein Sitz an einem Seil. (Erklä­rung: Einer sitzt auf dem Sitz, der mit einem Seil an einem Arm befes­tigt ist. Außen drum­her­um ste­hen Leu­te, die einen immer wie­der anschub­sen.) Dann gab es noch eine Seil­bahn. Wir muss­ten nach einer Wei­le gehen, weil es dun­kel wur­de. Als wir anka­men, putz­ten wir Zäh­ne und schlie­fen ein.

Mon­tag, 20.07.2015 – Fares

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Fares als Sand-Meerjungfrau

Um 9:30 Uhr gab es Früh­stück. Kurz vor 12 Uhr ging es los, wir fuh­ren den Ell­bo­gen­see run­ter durch einen Kanal durch die Schleu­se Stra­sen. Zunächst ging es durch den Gro­ßen und Klei­nen Pälitz­see, durch den Hüt­ten­ka­nal zur Schleu­se Wolfs­bruch, nach der Schleu­se kamen wir in den Tiet­zow­see in Pre­be­low. Über den Tiet­zow­see ging es über den Jagow­ka­nal in den Schla­born­see, dann war die Pause.

Dort war dann ein Spiel­platz. Ich (Fares) wur­de ein­ge­bud­delt in Form einer Meer­jung­frau. Wir aßen alle noch was und dann ging‘s wie­der zurück. An der Schleu­se Wolfs­bruch waren ein paar Schwä­ne, die schwam­men in die Schleu­se und wur­den mit­ge­schleust. Wir muss­ten uns beei­len, weil die Schleu­se Stra­sen um 20 Uhr dicht macht. Wir haben‘s recht­zei­tig geschafft über den Ell­bo­gen­see zum Cam­ping­platz. Dann war der Tag auch wie­der vorbei.

Diens­tag, 21.07.2015 – Lisa

Wir sind um kurz vor 8 Uhr auf­ge­stan­den und kurz nach 8 Uhr gab es Früh­stück. Nach dem Früh­stück haben 3 von uns abge­wa­schen. Die ande­ren haben sich zum Rudern fer­tig gemacht. Nach dem Abwa­schen ging es bald los Rich­tung Him­mel­pfort, das Zuhau­se vom Weih­nachts­mann. Wir ruder­ten bis zur Stein­ha­vel­schleu­se. Dann über­rasch­te uns ein Regen­schau­er. Wir stell­ten uns mit den Boo­ten unter Bäu­men unter, damit wir nicht nass wur­den. Die Trai­ner schau­ten sich die Wet­ter­vor­her­sa­ge an und ent­schie­den, dass wir umkeh­ren soll­ten. Es reg­ne­te immer wei­ter und als wir anleg­ten, waren wir pitsch­nass. Eini­ge gin­gen mit Sachen baden.

Wir haben uns dann in unse­ren Zel­ten tro­cke­ne Sachen angezogen.

Im Pavil­lon haben wir dann zum Zeit­ver­treib “ Wer­wolf“ gespielt.

Nach dem Abend­brot ging es dann ab ins Bett.

Mitt­woch, 22.07.2015 – Sarah

Am Mitt­woch­mor­gen wur­den wir um 8:00 Uhr geweckt, aber mir stand der Schlaf ins Gesicht geschrie­ben. Trotz­dem zwang ich mich hoch, weil ich Hun­ger hat­te. Zum Glück gab es auch sofort Früh­stück – zube­rei­tet von Seb. Es gab Bröt­chen mit Belag, Auf­strich und eine Tas­se hei­ßen Kakao. Nach­dem alle ihr Mahl zu sich genom­men hat­ten, mach­ten alle sich Bröt­chen für die Fahrt. Wir woll­ten ein­mal über den Vilz­see und Rätz­see (Anmer­kung: eine Umfahrt), das waren ins­ge­samt 34 km. Es war zwar eine lan­ge anstren­gen­de Fahrt, aber sie hat trotz­dem sehr Spaß gemacht. Wir muss­ten drei­mal schleu­sen, bei einer Schleu­se muss­ten wir beson­ders lan­ge war­ten. Und als die Tore end­lich auf­gin­gen, waren dort nur ein Motor­boot­fah­rer und über 50 Kanu­fah­rer drin. Als wir end­lich da waren (so in etwa bei der Hälf­te der Tour), mach­ten wir eine schö­ne lan­ge Pau­se. Wir aßen, tran­ken, es gab bei der Rast­stät­te ein Klet­ter­ge­rüst, auf wel­ches Lisa und ich uns gleich stürz­ten. Es gab dann auch extra vom Land­dienst gehol­te Kek­se, Oreo­kek­se um genau zu sein. Bevor es wie­der los­ging, beka­men wir noch alle ein Slush-Eis. Anschlie­ßend ging die Rei­se wei­ter Rich­tung Zelt­platz. Als wir da waren gab es Chil­li con Car­ne, es hat sehr lecker geschmeckt. Wir spiel­ten noch ein paar Run­den Wer­wolf und gin­gen erschöpft und müde ins Bett – also ich jedenfalls.

Don­ners­tag, 23.07.2015 – Valentin

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Gruppenfoto in Himmelpfort

Wir sind wie meis­tens um 8:00 Uhr auf­ge­stan­den (ein paar). Die Betreu­er waren über­wie­gend frü­her wach, sehr vor­bild­lich. 😉 Als wir dann alle rich­tig wach waren, haben wir gemein­sam schön auf dem Cam­ping­platz gefrüh­stückt. Nun waren wir satt und haben uns noch Bröt­chen für die Fahrt geschmiert. Die­je­ni­gen die Abwasch­dienst hat­ten, muss­ten abwa­schen und die ande­ren haben sich schon mal umge­zo­gen. Als alle fer­tig waren mit abwa­schen und umzie­hen, haben wir die Boo­te ins Was­ser getra­gen. Jetzt waren die Boo­te im Was­ser und wir hat­ten genü­gend  Pro­vi­ant und freu­ten uns auf die heu­ti­ge Tour.

Wir sind (wie für eigent­lich Diens­tag geplant) nach Him­mel­pfort geru­dert. Über den Ell­bo­gen­see, Ziern­see und dann den Menow­see. Dann kam die ers­te Schleu­se auf der Stein­ha­vel. Danach kam der Röb­lin­see und dann waren wir in Fürs­ten­berg an der Havel mit der Selbst­schleu­se. Von da aus ging es über den Baa­len­see und die Sig­gel­ha­vel in den Stolp­see, wo wir am Strand ange­legt haben. So, end­lich hat­ten wir Pau­se und konn­ten spie­len und schön rein­hau­en. (essen) Ich glau­be wir waren alle sehr erschöpft und haben uns des­halb gut für die Rück­fahrt gestärkt.

Am Abend berei­te­te Alex für uns ein Lager­feu­er vor, dazu gab es Teig für Stock­brot, so konn­ten wir den letz­ten Abend am Feu­er unter dem Ster­nen­him­mel gemein­sam aus­klin­gen las­sen, dabei sind eini­ge ein­ge­schla­fen, so dass San­dra sie ins Bett tra­gen muss­te, ich gehör­te auch dazu. Es war ein sehr schö­ner Tag und ein noch schö­ne­rer Abend.

Frei­tag, 24.07.2015 – Alex

Der Mor­gen des Abfahrts­ta­ges begann für eini­ge früh, für ande­re nor­mal. Seb – der wie schon die gan­ze Woche unter Bett­flucht litt, war um 5 Uhr bereits am Schaf­fen und sor­tier­te unser Mate­ri­al schon mal im Hän­ger. Ich stand eine Stun­de spä­ter auf und fand einen voll­stän­dig gedeck­ten Früh­stücks­tisch vor, samt Kakao kochen­dem Seb. Kin­der und ande­re Betreu­er waren nicht auf­find­bar, die per­fek­te Gele­gen­heit für eine Dusche und einen Kaf­fee. Gestärkt und gesäu­bert konn­te ich noch eine Stun­de die Ruhe am Camp Arko­na genie­ßen, ehe der Rest unter den engels­glei­chen Weck­tö­nen von San­dra aus den Zel­ten ström­te. Die­ses Mal muss­ten zum Früh­stück sämt­li­che Res­te aus der Kühl­box ver­nich­tet wer­den. So kam es zu merk­wür­di­gen, aber explo­siv lecke­ren Kom­bi­na­tio­nen wie z.B. ein Bröt­chen mit Vanil­le­sauce und Apfel­mus – muss man mal pro­biert haben!

Nach dem Früh­stück traf das schwe­re Los des letz­ten Abwasch­diens­tes Judith, Silas und mich, also ein Betreu­er-Abwasch­team. Wäh­rend­des­sen pack­ten die ande­ren ihre Sachen ein. Als wir wie­der­ka­men, fin­gen alle an, ihre Zel­te zusam­men­zu­fal­ten. Wäh­rend eini­ge (grund­sätz­lich die Kin­der) dabei ihre Pro­ble­me hat­ten und ohne unse­re Hil­fe wahr­schein­lich heu­te noch dabei wären, haben wir Betreu­er in maschi­ne­n­ähn­li­cher Effi­zi­enz unse­re Zel­te gefal­tet und den gro­ßen Pavil­lon abge­baut, ehe wir den Kin­dern zur Ret­tung eil­ten. Das gan­ze ging am Ende so schnell, dass um 11 Uhr bereits der Hän­ger von Mar­kus (noch­mals an die­ser Stel­le vie­len Dank!) geschlos­sen wer­den konn­te. Nun sam­mel­ten sich alle Kin­der und Betreu­er sowie z.T. unse­re Nach­barn auf dem Zelt­platz am Hän­ger, um ihn in Rich­tung Bus zu schie­ben. Alle außer Seb und mir, die ent­we­der beim Betrei­ber bezah­len muss­ten oder den Bus in Posi­ti­on fah­ren muss­ten, ich bin mir gar nicht sicher was davon anstren­gen­der ist. Dann waren wir bereit zur Abfahrt. Zwei Stun­den spä­ter stan­den wir bei uns auf dem Park­platz. Der Hän­ger wur­de geleert, die Autos eben­so, alles kam an sei­nen alten Platz zurück. Die Kin­der wur­den durch ihre Eltern abge­holt, die meis­ten nah­men ihr Gepäck auch wie­der voll­stän­dig mit. Wir brach­ten den Hän­ger zurück zu Mar­kus (noch­mals Dan­ke!), tank­ten den Bus voll, und ich gab ihn wie­der ab. Seb konn­te sich kaum hal­ten und brauch­te erst­mal zwei Wochen Urlaub, wir wün­schen ihm viel Spaß!

Eine Woche Wan­der­fahrt ging mal wie­der vor­bei. Was die ers­ten Tage wie eine Ewig­keit wirkt, nimmt im Lau­fe der Woche Tem­po auf und sprin­tet durch die letz­ten Tage, so dass es viel zu schnell vor­bei war. Es war die­ses Jahr so ange­nehm, dass ich frei­wil­lig noch ein paar Tage ran­ge­hängt hät­te. Und das ist schon bemer­kens­wert, denn eigent­lich mag ich es über­haupt nicht zu zel­ten, ich hät­te lie­ber vor­zei­ti­gen Haar­aus­fall. Aber es hat so viel Spaß gemacht mit der Trup­pe, dass ich auch dar­über hät­te hin­weg sehen kön­nen. Ich dan­ke allen Teil­neh­mern für eine Woche, die etwas von Urlaub hat­te, ich dan­ke Seb und San­dra für die rei­bungs­lo­se Orga­ni­sa­ti­on, ich dan­ke Bernd Stoe­ckel und Bernd Skoe­ries, die uns durch blitz­schnel­les Han­deln die Wan­der­fahrt geret­tet haben und ich dan­ke den Betrei­bern vom Zelt­platz, 8 Tage mit Rude­rern kön­nen nicht ein­fach sein. Ich freue mich auf das nächs­te Jahr, dann geht es mal wie­der etwas wei­ter weg.

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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