Vom 27. bis 30 Juni 2024 ging es vier Tage lang auf dem Rhein von Germersheim bis nach Worms. An allen Tagen gab es theoretischen Unterricht zum „Rudern auf fließenden Gewässern“ und praktische Übungen: Ablegen mit der Strömung, Anlegen gegen die Strömung, Querung des Rheins unter Beachtung von anderen Wasserfahrzeugen und Tonnen im Fluss bei relativ starker Strömung wegen Hochwasser.
Große Schiffe, wie Tankschiffe oder auch Containerfrachter sowie übergroße Hotelschiffe brausten mit hohen Geschwindigkeiten talwärts. Schwere, tief im Wasser liegende Lastkähne fuhren bergwärts und verursachten sehr hohe Wellen. Dazwischen dann die Betonnung und Brücken und ins Fahrwasser ragende Buhnen. Dazu kamen noch Kreuzwellen von den Spundwänden in der Nähe von Hafenanlagen. Solange man auf einem Ruderplatz sitzt, gibt es eigentlich keinen Unterschied zum Fahren in Stillwasser. Jedoch der Tausch auf den Steuersitz änderte das Stresslevel der 19 Teilnehmer deutlich
Da wir vier Boote hatten, kam ein jeder wiederholt in die Verantwortung des Steuerns und da viele verschiedene Dinge gleichzeitig zu verfolgen und zu entscheiden waren, wirkte dies erheblich jeden Tag auf den Stresslevel der Teilnehmer.
Detlef Ostheimer vom LRV Baden-Württemberg, ein viele Jahrzehnte erfahrener Rheinruderer, schulte uns jeden Vormittag und dann „mussten“ wir auf den Steuerplatz. In jedem Boot (dreimal 4x+ und einmal 3x+) war noch ein erfahrener Obmann, sodass wir gefahrlos kreuzende Wellenberge und plötzlich auftauchende Tonnen ohne Havarien umschifften.
Vier Tage und gut 120 km auf dem Rhein und seinen Nebenarmen sowohl bergauf wie talwärts waren wirklich notwendig, um eine gute Sicherheit zum Steuern in Fließgewässer zu erreichen.
Andreas Jahn