Vorwort – Alex
Eine gefühlte Ewigkeit fuhr die Junioren-Trainingsgruppe von Arkona gemeinsam mit der RG West, später RvB, nach Finsterau im Bayrischen Wald zum Skilanglauf-Trainingslager über die Winterferien. 2016 war das letzte Mal. Da die Herberge 2017 keinen Platz für uns hatte, gab es einen Hiatus, der die Sehnsucht nach den schneebedeckten Loipen, der Anstrengung im Training und dem fantastischen Essen der Herberge wachsen ließ. Da die bisherigen Organisatoren nicht mehr in vollem Umfang zur Planung zur Verfügung standen, ich aber nicht Abschied von Finsterau nehmen wollte, ergab sich irgendwie die Gelegenheit die Organisation selber in die Hand zu nehmen.
Nun, was bedeutet das? In der Vergangenheit griffen wir für die Skifahrt auf das Material von Jürgen Gothan-Stolle zu, welcher sich über viele Jahre grob 60 komplette Skilanglaufsets ansammelte. Das Material war zwar nicht mehr das neueste, aber wir sind schließlich auch keine Profis. Es blieb mir also die Option Jürgen zu fragen, ob wir uns die Skier leihen können, oder sie sich im Handel zu leihen. Letzteres hätte den Preis für die Teilnehmer stark in die Höhe gezogen und wäre organisatorisch ein Albtraum geworden. Also fragte ich bei Jürgen an, ob er sich eine Ausleihe vorstellen könnte. Das Resultat dieser Anfrage ist nun, dass Arkona nun jene Skiausrüstung besitzt!Jürgen suchte nach einem Käufer für diese Ausrüstung, also kalkulierte ich etwas, und bei einer Teilnehmeranzahl, die etwas unter dem Durchschnitt vergangener Skifahrten lag hätte ich bereits einen erschwinglichen Teilnehmerpreis bekommen. Somit kaufte ich Jürgen die komplette Ausrüstung ab. Das Ganze hat den Verein nicht einen Cent gekostet, es konnte komplett aus Teilnehmerbeträgen der Skifahrt und aus der kommenden Skifahrt bewältigt werden. Natürlich ist das Ganze ein kleines Pokerspiel, da ich darauf hoffen muss 2019 eine bestimmte Anzahl an Teilnehmern zusammen zu bekommen, aber was macht man nicht alles für diese eine Woche? ?
Die Herberge wurde gebucht, ein Reisebus wurde organisiert, ebenso wie ein Transporter für Ergos – falls der Schnee doch nicht kommen sollte – und wir machten uns Gedanken, wen wir alles in dieses Trainingslager einladen würden. Bislang gab es dieses Angebot bei Arkona nur für die Junioren-Trainingsgruppe. Diese waren auch wieder eingeladen, nur kannten einige Junioren das Prinzip leider noch nicht, dass die Ferien – mit Ausnahme der Sommer- und Weihnachtsferien – für Trainingslager vorgesehen sind. Da half auch ein Vorlauf von vier Monaten nicht viel. Drei Juniorinnen waren in das Trainingslager auf dem Rabenberg eingeladen, zusammen mit den fehlenden Junioren resultierte das in einer eher mageren Ausbeute von vier wackeren Junioren. Also luden wir den ältesten Jahrgang der Regattakinder ein, hier waren innerhalb kurzer Zeit neun Sportler zusammengekommen, super! Nachdem sich uns die Juniorentrainingsgruppe von Hellas-Titania und die Kinder vom RvB anschlossen waren wir inklusive Trainer bei 29 Teilnehmern. Zwei fehlten noch um schwarze Zahlen schreiben zu können. Dem Ausruf im gesamten Verein, man könne sich uns anschließen um fit zu bleiben, folgte eine Person. Da geht nächstes Jahr hoffentlich noch mehr! Einen Tag vor Abfahrt meldete sich noch ein Junior vom RvB an, damit konnte ich ruhig schlafen!
Die Berichte für die einzelnen Tage wurden an die Kinder verteilt. Nun wissen wir was einige von ihnen von Hausaufgaben halten, da ich auch zwei Monate später nach Aufforderung teilweise keine Berichte bekommen habe. Daher wird hier leider nicht jeder Tag abgedeckt. Aber seht selbst:
Samstag, 03. Februar – Artur:
Heute musste ich schon um 5 Uhr aufstehen da mich Alex schon um 5:45 abgeholt hat damit wir um 6:30 im Verein sind. Nachdem wir auf dem Weg zum Verein waren mussten wir noch Fares einsammeln der auch mit uns mitgefahren ist. Als wir im Verein waren mussten wir eine halbe Stunde warten da Alex die Zeit falsch eingeschätzt hatte. Als wir dann durch eine Idee von Flo eine Menschenkette gebildet haben ging das aber sehr schnell die Koffer und Skier einzupacken. Nachdem wir in den Bus dann alle gestiegen sind hat der Busfahrer eine Ansage gemacht wo er uns mitgeteilt hat das die Fahrt etwas länger als acht Stunde dauern wird. Die Fahrt war sehr komfortabel und lustig da jeder zwei Plätze für sich selber hatte. Als wir um 15:45 angekommen waren haben wir genau so wie bei der Abfahrt wieder eine Menschenkette gebildet und haben die Koffer und Skier in unser Gebäude hereingetragen. Danach hat jede dreier Gruppe ein Zimmer für vier Personen bekommen und sollte die Betten beziehen. Damit wie am nächsten Tag ohne Probleme losfahren könnten haben wir noch am selben Tag alle Skier anprobiert und getestet. Nach der langen Fahrt und dem anprobieren der Skier gab es noch zum Glück Nudeln mit Gulasch zum Abendessen.
Sonntag, 04. Februar – Fares:
Am Sonntag gab es um 08:30 Uhr Frühstück, bei dem wir uns alle am großen Büffet bedienen konnten. Danach gab es eine Einheit, bei der wir überhaupt erstmal lernen mussten, wie wir uns auf den Skiern bewegen. Nach dem Mittagessen und der Mittagspause sind wir den Todesberg runtergefahren. Zuerst ging es runter zum Stadion auf dem Weg sind sehr viele hingefallen, unteranderem auch ich. Nachdem sich alle wie aufgerichtet haben ging es direkt zur nächsten Abfahrt. Nach 2 Abfahrten kam eine Abfahrt wo sich viele Leute mit Absicht hingelegt haben, weil dort ein kleiner Abgrund war und fast alle Leute nicht während des Bremsens lenken konnten. Nachdem alle heil die kleine Abfahrt runter kamen ging es weiter, immer mal wieder kamen Abfahrten wo sich viele Leute gepackt haben. Die besten Abfahrten waren die wo es Spuren gab, weil man sich da fast nicht Maulen konnte und man schnell war. Ab der Hälfte hatte fast niemand mehr Lust außer die schnellen die das konnten. Auf der Strecke vor dem Stadion hat sich der Weg so lang angefühlt, weil sie einfach nur Weiß war und ein Haus da Stand. Als wir das Stadion gesehen haben habe ich mich gefreut. Nach der Einheit gab es was zu Essen. Nachdem essen hatten wir eine kleine Pause und eine letzte Einheit, es war Dehnen.
Montag, 05. Februar – Deniz:
Bevor wir am Montag losgefahren sind die die etwas langsameren Ergometer gefahren. Als wir losfuhren haben wir die gleiche Strecke wie gestern genommen (also zum Stadion). Am Anfang fiel keiner hin aber dann kam auf einmal ein Schneewagen der die Strecke säuberte. In der ersten großen Kurve nachdem der Schneewagen vorbeigefahren ist, fielen alle nacheinander auf den Boden. Danach waren wir viel schneller als davor, weil wir keine Pausen gemacht haben. Die Fahrt war sehr unspektakulär und wir freuten uns alle aufs Abendessen.
Dienstag, 06. Februar – Constantin:
Am Dienstag den 6.Februar sind wir um 8:30 Essen gegangen. Es gab Brötchen mit viel Belag, außerdem leckere Getränke. Danach bereiteten wir uns auf die nächste Einheit vor, die um 9:30 losging. Wir zogen uns dick an, damit wir schön warm bleiben. Kurz darauf stiegen wir auf die Skier und warteten auf die anderen, bis wir losfuhren. Es ging steil bergab und man musste aufpassen nicht hinzufallen. Wir fuhren schnell, deshalb gab es ein paar Nachzügler. Dann kämpften wir uns mit aller Kraft den Berg hoch und fuhren über die Grenze nach Tschechien. Wir schlitterten ein bisschen durch das Land und fuhren mit großem Hunger zurück in die Herberge. Nach dem Mittagessen stand die Belastung an, Alex suchte sich dafür einen ziemlich gemeinen Kurs aus, der eine steile Abfahrt und einen langen Anstieg hatte. Wir sollten in 12 Minuten so viele Runden wie möglich schaffen. Angestrengt fuhren wir danach zurück um am Abend in die Sauna zu gehen.
Da bin ich wieder, mangels fertiger Berichte!
Am Mittwoch stand wie die Jahre zuvor die Tagesfahrt an. In Mauth, einem Ort 12 Kilometer weiter ins Tal hinein. Dort gibt es eine Konditorei, die diese Strapaze lohnenswert macht. Diese 12 Kilometer gehen primär bergab, also kann man sich denken was zur Rückfahrt auf einen wartet. Damit ist das aber noch nicht vorbei, denn dem Trainingslager muss man auch noch gerecht werden, also dreht man unten in Mauth noch eine, manche sogar drei Extrarunden. Dann erst folgen 12 Kilometer bergauf. Ich wusste aus den letzten Jahren wie schlimm der letzte Anstieg noch werden sollte, und hielt meine Gruppe an sich ein gemächliches Tempo zu wählen. Andere haben diese Erfahrung noch nicht gemacht und sollten sie an diesem Tage machen. Da lernt man erst richtig, was es heißt sich seine Kräfte einzuteilen. Dennoch war der Tag für alle der anstrengendste, er forderte erste Opfer, die so kaputt waren, dass mir da nur noch das Wort „zerstört“ einfiel.
Am Donnerstag bauten wir Trainer nach dem Frühstück auf dem Feld vor der Herberge einen Biathlonkurs auf. Es sollte ein Rundkurs von etwa 600 Metern absolviert werden, um am Ende Bälle in einen Eimer zu werfen. Warf man daneben, gab es pro Fehlwurf eine kurze Strafrunde von 50 Metern. Vier Teams wurden eingeteilt um das ganze in einer Staffel auszutragen. Dabei erweckte man einen schlummernden Wettkampfgeist bei einigen und kreative Ideen der Fortbewegung im Pappschnee bei anderen. Nachmittags ging es noch einmal für eine lange Einheit auf die Loipe, die für den Abend angekündigte Nachtloipe musste leider ausfallen, da die Sichtverhältnisse zu schlecht waren und die Flutlichter gar nicht erst eingeschaltet wurden.
Am Freitag ging es um 6 Uhr vor dem Frühstück noch ein letztes Mal auf die Skier, ich hatte dieses Mal eine größere Gruppe, also drehten wir im Stadion ein paar Runden. Nach einem letzten satten Frühstück wurden die Zimmer gesäubert und der Bus beladen, und 8 Stunden später stand wieder ein Reisebus auf dem Arkona-Parkplatz. Alle Skier wurden einsortiert und es ging für alle nach Hause.
Ich möchte mich abschließend bei allen Teilnehmern bedanken! Ich hatte anfangs meine Bedenken, da 27 Kinder auf 4 Betreuer trafen, was unter Umständen anstrengend werden könnte. Dieses Jahr war das aber kein Problem, alle haben sich benommen, es gab kaum Grund sich aufzuregen. Ein paar kleine Zwischenfälle gab es natürlich, aber die haben mir nicht die Laune an der Woche genommen. Im Gegenteil, es hat mir einen Riesenspaß gemacht! Ich hoffe nächstes Jahr werden wir mindestens genauso viele, vielleicht fühlt sich der ein oder andere beim Lesen dazu inspiriert mitzufahren. Wir haben bereits für nächstes Jahr geplant und eingekauft. Ich freue mich über viele Teilnehmer oder Mitglieder die noch Skier haben, die sie spenden wollen sowie über allgemeine spenden, um den Teilnehmerbetrag zu reduzieren. Ich danke allen, die dabei waren und die uns Material gespendet haben. Hoffentlich bis nächstes Jahr!