Arkona Blog

Wangnitzsee und Havel-Gewässer – nicht nur für Novizen (2011)

von | Sep. 6, 2011 | 2011, Breitensport, Wanderfahrt

Da ich schon fast 25 Jah­re im Ver­ein bin, gehör­te ich lei­der nie zu der Ziel­grup­pe, die Bernd Stoe­ckel anspricht, wenn er sei­ne berühm­ten Novi­zen-Fahr­ten zum Wang­nitz­see anbie­tet. Nun ergab sich über Him­mel­fahrt die Gele­gen­heit, in die- sem wun­der­vol­len Ruder­re­vier zu rudern, denn, wie bekannt, fand ja unse­re Him- mel­fahrts-Stern­fahrt bau­be­dingt in die­sem Jahr nicht statt.

Unse­re Wan­der­ru­der­war­tin Ingrid hat­te des­we­gen kurz­fris­tig im „Feri­en­park am Wang­nitz­see“ 3 Dop­pel­zim­mer und das Grup­pen­zim­mer für 8 Per­so­nen gebucht. Die Feri­en­an­la­ge der etwas ande­ren Art soll­te dann auch für 4 Tage unser Stand- quar­tier werden.

Da bereits die Jupi­ter und Wer­der schon in der Boots­hal­le lagen, nah­men wir nur noch Wil­ly Kan­tel und die Schar­fe Lan­ke mit. Unser Start war dann auch Him­mel- fahrt-Vor­mit­tag, ab 12 h tra­fen wir alle am Wang­nitz­see ein. Abla­den, auf­rig­gern, die bei­den Boo­te aus der Hal­le holen, den Ge- samt­zu­stand che­cken, und schon konn­te gegen 14 Uhr unse­re ers­te klei­ne Erkun- dungs­tour auf den Havel­ge­wäs­sern begin- nen.

So ging es dann zuerst über den ca. 2,5 km lan­gen Wang­nitz­see, der theo­re­tisch für Motor­boo­te gesperrt ist. Eine Hoch- span­nungs­lei­tung mit einer Höhe von 5,5 m ist zu durch­ru­dern, schon von wei­tem sind die Warn-Ton­nen zu sehen. Vor­bei an den bei­den klei­nen Inseln Fischer­wer­der und Neu­en­dor­fer Wer­der ging es erst­mals berg­auf in die Havel. Die Havel in der Meck­len­bur­gi­schen Seen­plat­te ist Natur pur und nicht mit unse­rer brei­ten Ber­li­ner Havel zu ver­glei­chen. Je nach dem, wo man lang rudert, ist sie ein wenig kur­vig, mal hat sie gera­de Stre­cken, mal hat sie viel Schilf und immer wie­der Wald und Wie­sen. Sie ist ein­fach Natur pur, ein­fach klas­se. Wir rudern auf den Finow­see, des­sen Beson­der­heit eine Stra­ßen­brü­cke eine Brü­cke in Haus­form, eben eine Haus­brü­cke oder Holz­brü­cke ist. Da hin­ter und vor uns Motor­boo­te und – viel gefähr­li­cher für uns klei­ne Ruder­boo­te – Char­ter­boo­te sind, kön­nen wir nicht anhal­ten und die­se wun­der­vol­le Brü­cke foto­gra­fie­ren. Char­ter­boo­te sind immer unter Vor­sicht zu pas­sie­ren, denn die meis­ten sind hier auf den Gewäs­sern ohne Füh­rer­schein unter­wegs und haben über­haupt kei­ne Ahnung, wie sie die Boo­te über­haupt steu­ern müs­sen. So kom­men uns Char­ter­boo­te ent­ge­gen, die ihre Fen­der trotz Ein­zieh­mög­lich­keit an der Bord­wand zu hän­gen haben. Unse­re VL gibt uns den Hin­weis, dass wir außer auf dem Rück­weg noch ein wei­te­res Mal unter die­ser Brü­cke rudern kön­nen. Nach der Unter­que­rung der Holz­brü­cke rudern wir nun auf dem Dre­wen­see, hier sind am Ufer jede Men­ge Cam­ping­plät­ze und sonst nichts zu sehen. Am Ende des Sees nden wir eine klei­ne Durch­fahrt durch das Schilf, zwei erprob­te Mit­ru­de­rer von Bernds Tou­ren klä­ren uns auf, dass wir durch das Schilf durch­ru­dern kön­nen, ohne die Skulls lang machen zu müs­sen. Nun kön­nen wir das rich­ti­ge Ende des Dre­wen­sees sehen, denn die letz­te Aus­mün­dung haben wir noch mit­ge­kom­men. Wir machen hier natür­lich eine wei­te­re Pau­se und las­sen die See­le bau­meln, es ist ein­fach nur schön hier.

Zurück im Feri­en­park genie­ßen wir das lecke­re Essen, das uns Nico, der Koch berei­tet und das von Karin, der net­ten Wir­tin gebracht wird. Ab 21 h wird es unge­müt­lich: es wird kalt und 2 Mil­lio­nen Mücken umschwir­ren uns, so dass wir beschlie­ßen, im Auf­ent­halts­raum unse­rer Pen­si­on den Rest des Abends zu verbringen.

Am Frei­tag erwa­chen wir wie­der bei bes- tem Son­nen­schein. Nach dem lecke­ren Früh­stück ste­chen wir in See, d. h. in den Wang­nitz­see. Wir haben heu­te eine 32 km Tour vor uns und müs­sen schleu­sen. Wir rudern dies­mal die Havel berg­ab. Am Ende des Wang­nitz­sees geht es in den Gro­ßen Prie­pert­see und danach in den Ell­bo­gen­see. An der Schleu­se Stra­sen lie­gen wir in trau­ter Run­de mit den Motor­boo­ten und den Wan­der­ka­nu­ten noch hin­ter­ein­an­der. Doch das Schleu­sen selbst ist ein Erleb­nis. Geht man vom „nor­ma­len“ Schleu­sen in einer nor­ma­len Schleu­se aus, sprengt das Schleu­sen hier den Rah­men. Vor­ne- weg sind zwei gro­ße Motor­boo­te in die Schleu­se ein­ge­fah­ren. Dane­ben ist noch ca. 1 m Platz. Dahin­ter pas­sen wir drei Ruder­boo­te eben­falls noch rein. Nun kom­men aber die Kanus alle mit. Wer jemals in der Tier­gar­ten-Schleu­se bei der Wiking-Stern­fahrt der Mei­nung war, dass die Schleu­sen voll sind, wird hier eines Bes­se­ren belehrt. Zwi­schen zwei Aus­le­ger passt min­des­tens ein Kanu und unter einem Aus­le­ger kann immer noch ein Kanu Platz fin­den! Eini­ge Kanus quet­schen sich noch zwi­schen die Schleu­sen­wand und die vor­de­ren Motor­boo­te. Unser Boot liegt in der Mit­te der Schleu­se, um uns her­um gefühl­te 100 Kanus.

Als Steu­er­frau muss ich ja mei­ne Mann- schaft bei Lau­ne hal­ten und des­halb erzäh­le ich mei­ner Mann­schaft dann das Anek­döt­chen von der Unter­hal­tung eines Steu­er­man­nes und des Schlag­man­nes in einem Vie­rer, die fast zwei Stun­den vor einer Schleu­se lagen, weil der eine mein­te, „der Schleu­sen­wär­ter sieht uns“, der ande­re dann aber fest­stell­te, dass gar kein Schleu­sen­wär­ter anwe­send war! Alle lachen, auch die Kanu­ten fin­den die­se Sto­ry groß­ar­tig. Das Zitat „Der Schleu­sen­wär­ter sieht uns“ ist ja in bestimm­ten Krei­sen in- zwi­schen ein geflü­gel­tes Wort.

Die Schleu­se Stra­sen haben wir somit gut pas­siert, wir sind jetzt auf dem Pälitz­see und machen nach der Schleu­sen-Anstren­gung Pau­se mit einem „Päck­chen“. So kön­nen alle von uns alles essen: Gum­mi­bär­chen in allen For­men, Kek­se, aber auch Gesun­des wie Radies­chen und Kohl­ra­bi wech­seln die Boo­te und wer­den ver­speist. Gestärkt rudern wir wei­ter auf dem Klei­nen Pälitz­see und kom­men dann zum Canower See. Zu unse­rer Freu­de begeg­nen uns fünf Ruder­boo­te, aller­dings kön­nen wir nicht her­aus nden, von wel­chem Ver­ein sie sind. Am Ende die­ses Sees be ndet sich die Canower Schleu­se und dahin­ter, am Labus­see gibt es einen Fischer, den wir zur Mit­tags­pau­se auf­su­chen wol­len, ohne zu schleu­sen. Am Anfang ver­su­chen wir noch bei einem Boots­ver­leih anzu­le­gen, unse­re Anle­ge­ma­nö­ver brin­gen lei­der nichts ein, denn es gibt kei­nen Steg. Einen pri­va­ten Steg könn­ten wir benut­zen, wir wis­sen aber nicht, ob wir dann irgend­wie über den Zaun zur Stra­ße kom­men. Unse­re VL fährt ziel­stre­big vor in Rich­tung Schleu­se und ab in den Alt­arm. Per Han­dy und Win­ken wer­den unse­re bei­de Boo­te dort­hin kom­man­diert. Wir haben gro­ßes Glück, denn wir haben genug Platz zum Anle­gen. Tau­send Kanus lie­gen schon an Land. Wir machen die Boo­te fest und lau­fen über die Schleu­se ein­fach rüber; ein kur­zer Weg an der Haupt­stra­ße ent­lang und schon sind wir beim Fischer. Der Fischer­la­den ist klas­se, die gefühl­ten tau­send Kanu­ten sind dort eben­falls und wol­len eben­so wie wir Fisch­bröt­chen, Kar­tof­fel­sa­lat, geräu­cher­ten Fisch oder Fisch­bu­let­ten essen. Am Neben­tisch tref­fen wir den Land­dienst der RG Grün­au, der auf drei Boo­te war­tet und uns sofort an sei­nem Tisch noch Plät­ze anbie­tet, wir wol­len aber lie­ber an eine Tisch eng bein­an­der sit­zen. Das ein­hei­mi­sche, meck­len­bur­gi­sche Lüb­zer-Bier mun­det und zurück geht es auf dem glei­chen Weg in Rich­tung Wang­nitz­see. Wir haben nur noch ein Pro­blem: wir müs­sen wie­der durch die Schleu­se Stra­sen, die rap­pel­voll ist. Manch­mal muss man ein wenig frech sein und wir spie­len ein­fach Kanu: d. h. wir fah­ren wie die Kanu­ten bis ganz nach vor­ne durch. Mit einem ganz schlech­ten Gewis­sen und dem fürch­ter­li­chen Blick zwei­er Motor­boot­füh­rer sind wir sicher in der Schleu­se ange­kom­men, die Kanus tra­gen uns förm­lich rein, das Tor geht zu und wir sind vor den Motor­boo­ten „geret­tet“. Die rest­li­chen Kilo­me­ter ken­nen wir bereits, also gibt es kein wei­te­res Neu­was­ser. Zwei blö­de Motor­boo­te machen dafür hohe Wel­len, wir füh­len uns wie in Ber­lin. Der Abend endet wie der Tag vor­her, wir wol­len im Feri­en­park essen. Schon bei unse­rer Ankunft fragt uns Karin, was wir möch­ten, denn dann kann die Küche schon alles vor­be­rei­ten und alles geht schnel­ler. Wie jeden Abend wer­den wir von den Mücken gejagt und ver­zie­hen uns in den Aufenthaltsraum.

Am Sams­tag ist nun die längs­te Tour der Him­mel­fahrts-Ruder­tour geplant. Ab in den Nor­den, heißt das Mot­to und 35 km wol­len wir rudern. Da zwei Rude­rer und ein Kiel­schwein hin­zu­ge­kom­men sind, sind wir nun mit zwei Vie­rern und dem Dop- pelzwei­er unterwegs.

Wir rudern schon das bekann­te Stück bis zur Holz­brü­cke am Finowsee/Drewensee, dann in ein sehr lan­ges Teil­stück der Havel, wel­ches über­haupt kei­ne Kur­ven hat und fast wie ein Kanal wirkt. An der Schleu­se Wesen­berg müs­sen wir nur eine Schleu­sung abwar­ten, wobei unser Boot ein schat­ti­ges War­te­plätz­chen ergat­tert hat. Als das Tor auf­geht, kom­men aus­schließ­lich Kanu­ten, gefolgt von fünf klei­nen Motor­boo­ten, her­aus. Ich ver­su­che, die Kanus alle zu zäh­len, gebe aber auf, denn es sind ein­fach zu vie­le. Außer­dem müs­sen wir jetzt unser schat­ti­ges Plätz­chen ver­las­sen und in die Schleu­se ein­fah­ren. Nach der Schleu­se pas­sie­ren wir die Mari­na Wesen­berg und die Kanu-Müh­le, hier wie auch an ande­ren Stel­len ver­lei­hen pro­fes­sio­nel­le Ver­lei­her ihre Kanus. Nach weni­gen Minu­ten sind wir auf dem Woblitz­see. Kurz nach der Ein­fahrt in die­sen See kann ich eine klei­ne Bade­bucht ent­de­cken, in der ich im letz­ten Jahr geba­det habe. Also ist die­ser See kein Neu­was­ser für mich! Zur Abwechs­lung gibt es mal wie­der eine Hoch­span­nungs­lei­tung, die ist aber sehr hoch und nicht betonnt. Ohne es zu pla­nen, machen wir dar­un­ter unse­re übli­che Pause.

Wei­ter geht ́s in Rich­tung Havel. Kurz vor der Ein­fahrt in die Havel müs­sen wir erst mal war­ten, denn an die­sem Sams­tag ist das abso­lu­te High­light am Cam­ping­platz ein Dra­chen­boot­ren­nen, das zeit­gleich mit unse­rem Vor­bei­ru­dern gestar­tet wer­den soll. Wir las­sen den Dra­chen­boo­ten natür­lich den Vor­rang und bie­gen in ein wei­te- res Teil­stück der Havel ein. Unse­re VL hat für die­se Etap­pe gesagt, dass „der Weg das Ziel ist“ und es stimmt, die Havel ist ein­fach traum­haft. Die Male­di­ven oder super Strand­buch­ten welt­weit mögen traum­haft sein, aber „unse­re“ Havel kann mit­hal- ten und alles top­pen. Ruhe, spie­gel­glat­tes Was­ser, Bäu­me, unter denen wir rudern, abso­lu­te Stil­le, enge Brü­cken­durch­fahr­ten, Kanu­ten, die uns anfeu­ern und natür­lich auch Kanu­ten, die wir mit einem herz­li­chen „ahoi“ oder „moin“ begrü­ßen, all das gibt es auf die­sen Stre­cken. „Onkel Wal­ter“, „Bun­ter Flit­zer“, „Rote Lip­pen“, „Lecker- mäul­chen“, immer wie­der begeg­nen wir den Kanus mit die­sen tol­len Namen. Wir über­le­gen, ob wir nicht den Kan­u­na­men des Tages ver­ge­ben soll­ten oder abends „Stadt-Land-Kan­u­na­me“ spie­len sollten.

Wir genie­ßen vier wei­te­re Havel­ki­lo­me­ter bis km 91 und haben nun die Aus­fahrt auf den Gro­ßen Labus­see vor uns. Dort, fast in der Mit­te ange­kom­men, wen­den wir nach einer klei­nen Pau­se und wol­len in einem Restau­rant in Klein Quas­sow unse­re Mit­tags­pau­se machen.

An der Stra­ßen­brü­cke Klein Quas­sow  fin­den wir den Hin­weis auf die­ses Gast­haus, ver­bun­den mit der Info, dass die Kanus aus dem Was­ser zu holen und auf der grü­nen Wie­se abzu­le­gen sind. Nun spie­len wir wie­der Kanu, d. h. auf engs­ten Raum müs­sen wir die zwei Vie­rer und den Zwei­er raus­ho­len und eine klei­ne Böschung hoch tra­gen. Mit 13 Per­so­nen gelingt das aber sehr gut und die Boo­te lie­gen auf der grü­nen Wie­se. In den Gewäs­ser­kar­ten ist ja immer von „Was­ser­wan­de­rern“ zu lesen. Dies­mal stimmt es. Unser Gast­haus ist nach drei Minu­ten Fuß­weg zu errei­chen, der Wirt ist sehr nett und hilft uns, die Tische im Schat­ten zusam­men­zu­stel­len, denn Son­ne mögen wir im Moment über­haupt nicht und bei Tem­pe­ra­tu­ren um die 30 ° C isst es sich im Schat­ten ein­fach bes­ser. Die meis­ten essen eine Spe­zia­li­tät: Meck­len­bur­ger Kar­tof­fel­sup­pe mit Speck­ein­la­ge. Die Sup­pe schmeckt sehr lecker und es stellt sich hier­bei die Fra­ge, ob denn Meck­len­burg nun „Meck­len­burg“ oder „Meeck­len­burg“ aus­ge­spro­chen wird.

In unse­rem Krei­se gibt es unter­schied­li­che Ver­sio­nen zu die­sem The­ma. Die Autorin hat von Meck­len­bur­gern gelernt, dass es Meck­len­burg heißt, ande­re am Tisch sa- gen eher Meeck­len­burg. Der Wirt sagt auch Meck­len­burg, wir schlie­ßen dar­aus, dass es regio­na­le Unter­schie­de gibt, zumal das Bun­des­land MV sehr groß ist.

Zurück rudern wir die glei­che Stre­cke, an der Schleu­se Wesen­berg liegt zu unse­rer Ver­wun­de­rung über­haupt kein Boot, sodass wir sofort schleu­sen kön­nen. Nur am Abend gibt es eine Ände­rung gegen­über den bei­den letz­ten Tagen: wir gril­len selbst vor unse­rer Pen­si­on. Unser Land­dienst für eine Nacht, der wie­der nach Ber­lin zurück muss­te, hat­te sich net­ter­wei­se bereit­erklärt, noch für uns ein­kau­fen zu gehen. Der Ein­fach­heit hat­ten wir eine Strich­lis­te ange­legt, wer was essen will. Es klapp­te vor­züg­lich, alle wur­den satt und jeder hat­te somit sein Wunsch­essen. Würst­chen, diver­se Fleisch-Lecke­rei­en und Kar­tof­fel­sa­lat in allen Vari­an­ten wur­den gereicht. Der Hit aber waren die gegrill­ten Zuc­chi­nis und ir- gend­wann ab 21:30 h fres­sen uns wie­der die Mücken auf, sodass wir wie immer den Tag im Gemein­schafts­raum beschließen.

Am Sonn­tag, dem letz­ten Tag der Ruder­tour, geht es nach dem Früh­stück auf die Süd­tour. Wang­nitz­see, Gro­ßer Prie­pert­see, wir rudern in die ande­re Rich­tung des Ell- bogen­sees, denn bei einer kur­zen Stre­cke wol­len wir auf kei­nen Fall schleu­sen. Am Ende des Sees gibt es einen Knick, wir müs­sen nach back­bord zie­hen, danach noch ein klei­nes Stück „Lieb­lings­ha­vel“ und wir sind auf dem Ziern­see. Wir rudern bis zur Mit­te des Sees und haben unser heu­ti­ges Ziel erreicht. Ursprüng­lich war geplant, bis zur Schleu­se Stein­för­de zu rudern, es ist aber ein­fach viel zu heiß zum rudern. 22 km sind dann auch genug für die­sen hei­ßen Junitag.

Am Feri­en­park am Wang­nitz­see ange­kom­men, lau­fen die übli­che Sachen ab: Boo­te säu­bern, in die Hal­le brin­gen und duschen. Völ­lig ent­spannt genie­ßen wir dann gefüll­te Blau­beer-Eier­ku­chen mit Vanil­le­eis und Sah­ne. Mmmh, lecker, Karin und Nico wer­den ver­ab­schie­det, und es gibt noch das obli­ga­to­ri­sche Foto von uns allen vor dem Gemäl­de des Wang­nitz­sees an der Bootshalle.

An die­ser Stel­le möch­te ich mich bei unse­rer VL Ingrid Ehwalt bedan­ken, die alles super orga­ni­sier­te und sich nach vier Tagen mit uns damit abge­fun­den hat­te „VL“ zu sein! Der Weg der Havel ist immer das Ziel, wir beru­der­ten die Havel­ki­lo­me­ter 91 – 68 mit den dazu­ge­hö­ren­den Seen, für die Sta­tis­ti­ker von euch!

Clau­dia de Haan

Down­load hier: Wang­nitz­see 2011

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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