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Wolf-Niclas Schröder: „WIR HABEN ALLE BOCK, RENNEN ZU FAHREN“

von | Nov. 18, 2021 | 2021, Leistungssport

16.11.2021 | Inter­view: Felix Kannengießer:

Bei Basel­Head ruder­te Wolf-Nic­las Schrö­der im ers­ten Ach­ter vom Dort­mun­der Stütz­punkt, der Sil­ber im Sprint und Bron­ze über 6,4 km holte.

Im Interview verrät Wolf-Niclas Schröder, wie es beim BaselHead lief und wie der Konkurrenzkampf im Team Deutschland-Achter alle antreibt

Das Team Deutsch­land-Ach­ter hat beim Basel­Head mit drei jun­gen Ach­tern den ers­ten Auf­tritt im neu­en Olym­pia-Zyklus absol­viert. Der ers­te Ach­ter vom Dort­mun­der Stütz­punkt hol­te im Sprint­ren­nen Sil­ber und über die 6,4 Kilo­me­ter Bron­ze. Bug­mann Wolf-Nic­las Schrö­der gehör­te mit sei­nen 25 Jah­ren mit Schlag­mann Lau­rits Fol­lert zu den Ältes­ten in der jun­gen Ach­ter-Crew. Im Inter­view berich­tet der Ber­li­ner, der sich aktu­ell unter der Woche beim Bun­des­wehr­lehr­gang in Han­no­ver befin­det, über sei­ne Erleb­nis­se in Basel, die Stim­mung im Team nach dem Umbruch und sei­ne per­sön­li­chen Ziele.

WIE HAST DU BASELHEAD ERLEBT?

Schrö­der: Für mich war es erst das zwei­te Mal in Basel – es ist wirk­lich eine coo­le Regat­ta. Es war über­haupt ein gutes Gefühl, end­lich wie­der an einer grö­ße­ren Regat­ta teil­neh­men zu dür­fen. Die Vor­freu­de wur­de aber etwas gedämpft, weil es im Vor­feld ins­ge­samt schwie­rig war: Eini­ge Sport­ler waren krank, wir konn­ten nicht viel zusam­men trai­nie­ren, ich selbst lag auch zwei Wochen mit einer Erkäl­tung flach. Und dann gab es noch kurz­fris­tig Umbe­set­zun­gen. Wir haben alle Bock Ren­nen zu fah­ren, aber wir wuss­ten nicht, was uns ins Basel erwartet.

 

WIE LAUTET DANN DAS SPORTLICHE FAZIT?

Schrö­der: Sport­lich gese­hen war es in Anbe­tracht die­ser Umstän­de in Ord­nung. Der Wil­le war da, aber in der Umset­zung haben wir noch viel Luft nach oben. Das Leis­tungs­ni­veau ist gut, jeder will schnell rudern. Was noch nicht genug ver­an­kert ist, das ist die gemein­sa­me tech­ni­sche Komponente.

WIE NIMMST DU DEN UMBRUCH IM TEAM DEUTSCHLAND-ACHTER WAHR?

Schrö­der: Es herrscht auf jeden Fall ein neu­er Kon­kur­renz­kampf. Jeder weiß, dass Plät­ze frei gewor­den sind, und jeder will sei­ne Chan­ce nut­zen, auch die jun­gen Rude­rer, die eigent­lich noch im U23-Bereich sind. Es ist ordent­lich Zug im Trai­ning drin.

WIE LAUTEN DEINE PERSÖNLICHEN ZIELE?

Schrö­der: Auch ich will alles geben, es macht viel Spaß im Moment. Das Kli­ma ist sehr gut im Team, das moti­viert mich. Die nächs­ten Zie­le sind die kom­men­den Klein­boot­über­prü­fun­gen, da will ich mich zei­gen. Lang­fris­tig ist mein Ziel, zu den Top­s­port­lern im Team Deutsch­land-Ach­ter zu gehö­ren und im Ach­ter mit­wir­ken zu dürfen.

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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