Arkona Blog

Tagesfahrt am 1. Mai 2022

von | Mai 2, 2022 | 2022, Breitensport

Die Vor­zei­chen stan­den gut: Die Wet­ter­vor­her­sa­ge pro­phe­zei­te 18 Grad und Son­nen­schein und 12 moti­vier­te Rude­rin­nen und Rude­rer fan­den sich pünkt­lich um 10 Uhr am Steg ein. Das Ziel: die Meie­rei in Pots­dam. Die Ruder­sä­cke waren mit Socken bzw. Gum­mi­lat­schen bestückt, um hei­len Fußes die letz­ten Meter im Was­ser bis zum Ufer zurück­zu­le­gen, Kers­tin spen­dier­te sogar noch ein paar flau­schi­ge Handtücher.

So nah­men ein Ach­ter (“Hein­rich”), gesteu­ert von unse­rer Fahr­ten­lei­te­rin Bir­git, und ein Drei­er ohne (“Bocks­fel­de”) froh­ge­mut Kurs auf die Meie­rei. Der Wet­ter­gott hat­te sich jedoch etwas zu weit aus dem Fens­ter gelehnt, mit jedem Ruder­schlag ver­fes­tig­te sich eine soli­de Wol­ken­de­cke. Auch der Wind frisch­te ordent­lich auf, was die Regat­ta, die es auf Höhe des Bri­ti­schen Yacht Clubs zu kreu­zen galt, sicher­lich erfreute. 

Lang­sam aber sicher wuchs die Vor­freu­de auf die Köst­lich­kei­ten, mit denen die Meie­rei auf­war­ten wür­de. Doch auch hier bewahr­hei­te­te sich das Sprich­wort: Plä­ne sind dazu da, geän­dert zu wer­den. Ers­ter Bote der schlech­ten Kun­de war ein Hel­las-Vie­rer, der uns Fol­gen­des zurief: “Anle­gen ver­bo­ten, Denk­mal­schutz!” Ungläu­big fuh­ren wir näher her­an, doch lei­der hat­te hier nie­mand den 1. Mai mit dem 1. April ver­wech­selt: kein Anle­gen für Ruder­boo­te an der Meie­rei. Leich­ter Unmut mach­te sich an Bord breit, doch schnell ward eine Lösung gefun­den: das Wirts­haus Moor­la­ke. Mit vie­len wei­te­ren an der Meie­rei ver­prell­ten Boo­ten nah­men wir Kurs auf Plan B. Trotz par­al­le­ler Bus­lan­dung und damit ein­her­ge­hen­der Kon­kur­renz um die Töp­fe, wur­den wir schnell und gut ver­kös­tigt. Die Rück­fahrt ver­lief trotz eini­ger grö­ße­rer Wel­len (Gruß an die Motor­boo­te!) rela­tiv pro­blem­los – und auf den letz­ten Metern trau­te sich sogar die Son­ne noch ein­mal her­aus. Das Fazit: trotz uner­war­te­tem Hin­der­nis eine sehr gelun­ge­ne Wan­der­fahrt in wun­der­schö­nem Ruder­re­vier samt Pfaueninselumfahrt.

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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