Am 18.9. fuhren sieben Arkonen und zwei Ruderkameraden von Collegia männlichen Geschlechts nach Hamburg, um die dortigen Gewässer zu erkunden. Eine Punktlandung mit dem ICE in Hamburg und ein schneidiger Wechsel in den Regio nach Bergedorf ließ uns erholt und gutgelaunt im Hotel Vienna House ankommen. Auch das Schietwetter konnte uns nichts anhaben, wussten wir doch dank modernster Nachrichtentechnik, dass wir eine hervorragende Wetterprognose hatten.
Nach dem Abendessen im Restaurant Schweinske nahmen wir noch einen Absacker in der Hotellobby, aber weit vor Zwölf lagen alle auf weicher Matratze, denn der nächste Tag begann um 6:45 Uhr. Mit dem Bus waren wir ruckzuck im Bergedorfer Ruderverein, wo uns Dirk Stoeckel schon erwartete.
Zwei breite Gig-Vierer, die Discovery und Hermann Harms hatte er für unsere Tour ausgesucht. Nach kleineren Bau- und Korrekturarbeiten an Rollsitzen und Stemmbrettern ging es los. Wie heißen doch bloß diese Teilchen am Ende der Rollschiene, die verhindern, dass die Waden malträtiert werden? Wir fanden keinen passenden Begriff.
Über Dove Elbe an der Regattastrecke vorbei ruderten wir zur Schleuse Tatenberg. Eine fast ländlich idyllische Landschaft zog an uns vorbei. Der Wechsel in die Norderelbe ließ uns dann die Tide spüren. Bei auflaufendem Wasser ging es merklich beschwerlicher zu bis zur kleinen Mittagspause im Ruderclub „Die Wikinger“.
Nach kurzer Rast ging es dann quer über die Elbe geradewegs in die Speicherstadt.
Am Anfang des Oberhafens liegen riesige Gebäudebaustellen.
Man fragt sich unweigerlich: „Ist das noch Baustelle oder schon Bauruine?“ Ein Gebäude sieht aus wie ein riesiges Kreuzfahrtschiff mit Brücke und spitzem Bug.
Der geplante Weg durch die Speicherstadt war uns versperrt. Der parallele Kanal führte uns vorbei an der Miniaturwelt und unter diversen Brücken zur 1. Alsterschleuse. Es gab viel zu glotzen, so dass die Konzentration und infolgedessen die Synchronisation unserer Ruderschläge schon mal verloren ging und das alles bei vielen schaulustigen Hamburg- Touristen.
Da wir uns nicht angemeldet hatten und auch nicht im Sichtbereich der Monitorüberwachung gewartet hatten, verzögerte sich die Wartezeit leicht. Der Mehrfachberechtigungsschein zur Passage für den Ruderverein Bergedorf gilt aber nur für ein Boot, so dass Bernd noch 2,50 Euro in den freundlich gereichten Obstpflücker entrichten durfte, gegen Quittung versteht sich.
Da einige von uns so gerne noch einen Kaffee mit Hamburg Flair an der Binnenalster trinken wollten, andererseits der Zeitplan drückte, wurden die Kaffeetrinker mit einem Kompromiss vertröstet bei einem Edeka Bäcker. Dieses Versprechen bescherte uns einen wunderbaren Umweg durch kleine Kanäle mit unzähligen Kanuten und Stehpaddlern. Unweigerlich wurde man an den Spreewald oder das Kanalnetz um das ostfriesische Emden erinnert. Nur die auf den Wassergrundstücken befindlichen Villen machen einen Unterschied.
Da das Kaffeeversprechen mangels Steganlage nicht eingelöst werden konnte, waren wir auch wieder exakt im Zeitplan. Nach 36 km erreichten wir den Ruderverein Wandsbek. Als Arnold nach der Dusche noch zehn Bier auf den Tisch stellte, kam die richtige Feierabendstimmung auf.
Der Abend klang aus im Restaurant Braband, Bistro & Wein,mit Bus und Bahn ging es dann zurück nach Bergedorf.
