1.Tag, Samstag – Hinfahrt Berlin – Gießen, ca. 500 km. 0 Schleusen
Das fängt ja gut an: Der Stecker des Anhängers passt nicht in das Gegenstück am Auto. Harald und Bernd Stoeckel probieren vergebens. Kurz bevor Panik ausbricht, versucht es Professor Thomas Osteroth und schafft es locker („Drehen und stecken!“). Um 9.30 Uhr setzt sich die Gruppe der 13 (der 14. stößt später zu uns) im Nebel in Bewegung. Auf der Autobahn scheint es aufzuklaren, vielleicht liegt es auch daran, dass die Lüftung eingeschaltet wird und die Scheiben nicht mehr beschlagen sind. Als wir gegen Mittag Pause machen, hat sich das schöne Wetter wieder verzogen und es regnet. Schnelle Fahrt durch die Kasseler Berge, planmäßig erreichen wir Gießen (Nomen est omen) gegen 15.30 Uhr.
In Gießen trennen sich die fast 500 km gemeinsam dahinrasenden Autos voneinander, weil die Adressen, die in die drei Navigationsgeräte, die uns auf der Fahrt noch den einen oder anderen kleinen Streich spielen werden, eingespeichert wurden, nicht miteinander abgeglichen wurden. Menschliches Versagen. Immerhin haben wir auf unserem einstündigen Gießenerkundungstrip erfahren, dass es drei Ruderclubs gibt: Hassia, RG und Hellas. Wie es immer so ist: Beim dritten Verein sind wir richtig. Als auch der zweite Wagen endlich dort eintrifft, beschweren sich die Nachzügler, dass noch nicht aufgeriggert wurde. Alle zusammen erledigen das, nachdem ein ordentlicher Regenschauer vorüber gezogen ist. Weil bisher alles so perfekt läuft, kann ja mal was schief gehen: Wo sind eigentlich die Steuermannssitze von Scharfe Lanke und Dahme? Offensichtlich im Bootshaus in Spandau. Aber in der Improvisation zeigt sich das wahre Genie: Harald besorgt aus dem Rudervereinsfundus einen Stuhl, der mit der wichtigsten Erfindung des 20. Jahrhunderts, dem Klebeband, ergonomisch perfekt befestigt wird. Für die Scharfe Lanke wird eine Klappkiste aus Kunststoff besorgt, mit Material gefüllt, verklebt und eingepasst: Tiefer Sitz, dafür besserer Schwerpunkt im Boot.
Um 18.30 Uhr gibt es das Abendessen im Alten Eishaus, unserer Unterkunft, mit verschärfter Kappenordnung. Gepflegtes Durcheinander, weil uns die Kellnerin bittet, nur die Nummern der Pfannkuchenvariationen zu nennen. Als ein anderer Ober das Essen bringt, kennt er nur die Namen, die wir wieder vergessen haben, nicht aber die Nummern. Trotzdem wird jeder satt. Drei Kameraden schmeckt das Gießener Pils so delikat, dass sie die Kellnerin durch nicht enden wollende Bestellungen um einen Teil ihres Nachtschlafes bringen.
2.Tag, Sonntag – 1. Etappe: Gießen – Wetzlar, 19 km. 3 Bootsgassen, 2 Schleusen
Frühstück pünktlich um 7.55 Uhr. Nichts vom befürchteten Regen zu sehen, der wird auf morgen verschoben. Die heutige Halbetappe zum Eingewöhnen führt von Gießen nach Wetzlar, was vor einigen Jahrzehnten vorübergehend eine innerstädtische Angelegenheit war, als eifrige Politiker mit viel Gespür für Volkes Wille die beiden Städte zur Großstadt „Lahn“ (Autokennzeichen „L“) zusammenlegten. Wütende Proteste beendeten den Unsinn.
Die Etappe wird negativ geprägt durch das (Altherrenfahrt!) Vergessen der Becher für die mitgenommenen anregenden Getränke.
Sonderbarer Weise beginnt die Etappe bei Flusskilometer minus 7,5, d.h., dass wir die ersten Kilometer eigentlich gar nicht rudern, weil es sie offensichtlich nicht gibt. Trotzdem müssen wir die Boote durch drei sogenannte Bootsgassen jonglieren, was man sich wie Fischtreppen, nur umgekehrt, vorstellen muss.
Entfernt erinnern die Gassen auch an die Wasserrutschen in Freizeitparks, mit dem Unterschied, dass man leider nicht im Boot sitzen bleiben kann. Gewöhnungsbedürftig, das Ganze, weil das Boot teilweise macht, was es will. Zwei Selbstbedienungsschleusen werden passiert, eine Kanugroßfamilie begleitet uns. Wir wundern uns: Eigentlich sind Ruderboote schneller als Kanus. Letztlich sind wir um 13.30 Uhr bei der RG Wetzlar, wo wir die Boote an Land bringen. Freundlicherweise lässt uns der Wirt der Pizzeria unser Picknick auf seiner Terrasse durchführen, wenn wir die Getränke im Restaurant ordern. Dies tun wir auf Kosten der Klassenkasse, Kaffee und Kuchen runden den Rudertag schon um 15 Uhr ab. Weil die Erwartungen an die City of Gießen auf der Spannungsskala von 0 bis 10 deutlich gegen minus drei tendieren, ziehen letztlich alle den Mittagsschlaf einem Stadtbummel vor.
Ab 18.30 Uhr dann wieder Pfannkuchenessen im Alten Eishaus. Wenn man den Anekdoten, die so erzählt werden, glauben darf, war die in den vierziger Jahren geborene Generation diejenige, die die übelsten Streiche ausgeheckt und durchgeführt hat. Was da mit Silvesterknallern, Taubeneiern oder Zwillen angestellt wurde, reicht für jahrzehntelanges Galeerenstrafrudern. Einige schwächeln noch aufgrund der vorabendlichen Gegebenheiten, so dass die Nachtruhe ausreichend lang wird.
3. Tag, Montag, – 2.Etappe: Wetzlar – Weilburg, 29 km. 2 Bootsgassen, 3 Schleusen
Interessant: Jede „Bootsgasse“ ist anders gebaut, damit es nicht langweilig wird. Die erste direkt nach dem Start stammt aus einer Zeit, als es noch keine Ruderboote gab und sich die arme Menschheit noch im selbstgezimmerten Einbaum fortbewegen musste. Dieser hat aber den Vorteil auch ohne Ausleger zufriedenstellend zu funktionieren, weshalb er bedeutend schmaler als ein Ruderboot ist und deshalb für die Bootsgasse 60 cm „Breite“ vom Architekten als ausreichend erachtet wurden. Nun gut, aus dem Bootshaus sind wir das Ankanten beim Tragen gewöhnt. Einen Wolkenbruch warten wir, schon durchnässt, vor dem zweiten Wehr unter einer Brücke ab. Die zweite Konstruktion ist weder Gasse noch Rutsche, sondern besteht aus einer gewagten Rollenanordnung, die man aus Brauereien oder Paketverteilzentren kennen mag, nicht aber vom Wassersport. Wir tragen die Boote also ca. 100 m weit über Stock und Stein (und Hundekot) und setzen dann unsere Fahrt fort.
Die Mittagsrast am Campingplatz Oberbiel, die Sonne hat mittlerweile die nasse Kleidung getrocknet, ist vom Landdienst vorbildlich vorbereitet. Auf der Nachmittagsetappe wird die Landschaft interessanter, weil die ersten Berge den Fluss auf beiden Seiten begleiten, die Strömung wird schneller, es gibt Untiefen, die man meiden sollte.
Die zwei Schleusen lassen, zumindest bei Oberschleusenbediener Bernd Stoeckel (bisher nur Selbstbedienungs-schleusen), keine Langeweile aufkommen. Nach der Ankunft in Weilburg und längerem Autotransfer durch liebliche Dörfer mit schönen, weiten Ausblicken übers Land (bis zum Ende der Reise gibt es Unklarheiten über die Lage von Hunsrück, Taunus und Westerwald), erreichen wir unser Quartier in Laurenburg. Das Hotel hat vier oder fünf Sterne weniger als das Alte Eishaus, wird aber freundlich und liebevoll armenisch-rumänisch geführt. Das Abendessen ist überraschend gut bei moderaten Preisen. Das Funkloch stürzt einige Ruderfreunde in eine existenzielle Krise, da die Gattin den täglichen Anruf erwartet und sich nun so seine (unberechtigten) Gedanken macht, während wir ganz harmlos vier gleichseitige Dreiecke aus sechs Streichhölzern zu konstruieren versuchen. Obwohl das trotz des Namens nicht kostenlose Nassauer Bier auf Trinkbarkeit getestet wird, ist Mitternacht keine echte Option, sondern erinnert höchstens an das nahende Silvesterfest…
4.Tag, Dienstag, – 3. Etappe: Weilburg – Limburg, 36 km. 5 Schleusen
Der morgendliche Bustransfer wird mit einer kurzen Fehlleitung eines Navis überstanden. Es ist kalt, aber die Sonne scheint. Vor dem Start werden die Akkus der Mobiltelefone außerhalb des Laurenburger Funklochs arg strapaziert. Es ist wie beim Wandertag von 14-jährigen, die sich auch stets über das Wichtigste der verflossenen 18 Minuten austauschen müssen. Die größte Herausforderung des Tages liegt aber direkt nach der Abfahrt gegen 10.30 Uhr vor uns. Wir verlassen den Weilburger RV und müssen durch einen 180 m langen Tunnel fahren, der wegen mangelnder Breite ein Auslegen beider Skulls leider nicht erlaubt. Die verschiedensten Techniken werden diskutiert (Spreewaldschlag, verkürzte Skulls, Ruder auf einer Seite lang und mit Paddel vorarbeiten etc). Obwohl der Unterschied zwischen Theorie und Praxis deutlich zutage tritt, schaffen es irgendwie alle Boote, an der Doppelschleuse anzukommen, auch das dritte Boot hört man schon von weitem, ein gewisser Materialverschleiß an den Skulls kann nicht völlig ausgeschlossen werden. Nicht nur beim Hobeln fallen Späne! Schleusenmeister Bernd Stoeckel arbeitet sich kurbelnd an den letzten Selbstbedienungsschleusen ab.
Bei Flusskilometer 62 hat der Landdienst an einem schönen Picknickplatz das Buffet vorbereitet. Weil wir wegen Tunnel und Schleusen nur mühsam voran kommen, sind wir erst gegen 14.30 Uhr dort und fahren gegen 15.30 Uhr, während die ersten Regentropfen niedergehen, ab, nicht ohne vorher aufgeregt den dritten Paddelhaken, der sich selbstständig gemacht hatte, zu suchen und zu finden. Irgendwas geht immer auf dieser Fahrt verloren…
Die Nachmittagshalbetappe zeigt, dass man zum Rafting nicht in die Alpen oder nach Colorado fahren muss. Auch die liebe Tante Lahn hält einige Stellen mit Wildwassercharakter für uns bereit. Die Steuerleute haben Schwerstarbeit zu verrichten. Grundberührung mit Skulls kann zwar nicht immer vermieden werden, die Steuermänner bewältigen ihre Aufgabe aber hervorragend und lotsen uns durch die Klippen.
Beim RC Limburg, direkt unterhalb des Doms, bringen wir unsere Boote an Land. Das Sightseeing entfällt wieder einmal wegen Regens und der vorangeschrittenen Zeit. Wir essen in der Obermühle, dessen unterschlächtiges Wasserrad immerhin 94.000 kWh Strom (genug für ca. 30 Vier-Personen-Haushalte, wenn nicht zu heiß gebadet wird) pro Jahr produziert, in der es trocken, warm (Kamin!!) und gemütlich ist. Im Dunkeln bewähren sich die Navis ausnahmsweise, sie leiten uns ohne Umwege, soweit wir das beurteilen können, heimwärts, wo uns der nette Wirt mit gekühlten Getränken und Knabbereien erwartet. Grog ordert noch niemand…
5.Tag, Mittwoch, – 4. Etappe: Limburg – Laurenburg, 26 km. 4 Schleusen
Die Frühstückseier sind zwar wieder steinhart und es nieselt seit Sonnenaufgang (nur noch), aber schlechte Laune gilt nicht. Schließlich werden die Schleusen ab heute von gelangweilten Schleusenwärtern, ‑warten oder ‑meistern (wir können uns nicht auf einen Begriff einigen) bedient, so dass unser bisheriger Hauptschleusenvorarbeiter Bernd entlastet wird. Vormittags endlich mal Kultur: Wir besichtigen den Limburger Dom und schlendern durch die von Fachwerkhäusern dominierte Altstadt.
Wegen des Nieselwetters und des Wochentages hält sich der Ansturm der Touristengruppen in Grenzen.Bis auf eine starke Querströmung nach einer Schleuse gibt es keine besonderen Rudervorkommnisse. Landschaftlich wird die Gegend immer reizvoller, wir fahren durch bewaldete Schluchten, das Laub beginnt sich an einigen Stellen herbstlich zu färben. Der leichte Nieselregen endet bei Flusskilometer 102 mit dem Anlegen vor unserem „Gasthaus zum Lahntal“ und die Sonne scheint verführerisch. Der Fahrtenleiter schlägt vor, die das Tal beherrschende Burg zu erklimmen (vielleicht gibt es dort Funkkontakt mit der Zivilisation?). Der „Einstieg“ ist aber verschlossen, den anderen Weg findet nur eine elitäre Minderheit, die später begeistert von Aussicht, Turmbewohner und kleinem Museum berichtet. Die faule Mehrheit muss sich den Restnachmittag leider bei einem ersten Terrassenbier vertreiben. Das Abendessen findet wieder im Gasthaus statt, niemand vermisst seine Brille oder sein Mobiltelefon. Sonderbar…
6.Tag, Donnerstag, – 5. Etappe: Laurenburg – Bad Ems, 22 km. 4 Schleusen
Schön, wenn man mal nicht mit dem Auto zum Boot gefahren werden muss. Ein Gruppenfoto mit Selbstauslöser zu fotografieren ist gar nicht so einfach: Zum einen muss man wissen, auf welchen Knopf man drücken muss und zum zweiten muss der Auslösende schnell seinen Platz in der Gruppe suchen. Das braucht einige Anläufe. Gemächliches Rudern von Schleuse zu Schleuse, Mittagsrast nach geschlagenen 14 km in Nassau, wo immerhin die Hälfte der Mannschaft am gepflegten Rastplatz an der Uferpromenade in der Sonne essen kann. Die großzügige Eisspende von Jürgen wird auch von den Schattensitzern dankend angenommen. Nach zwei weiteren Schleusen legen wir in Bad Ems beim heimischen Ruderverein an. Der Metallgittersteg ist leider nur bis 1000 kg belastbar, was ihn beim Hochtragen der Boote unter Wasser sinken lässt. Ein paar Ruderer bekommen nasse Füße.
Unser neues Quartier liegt in Lahnstein, aber nicht im Tal, wo sich Eisenbahn- und Hochbrückenlärm eindrucksvoll vermengen, sondern in „Lahnstein auf der Höhe“, wo wir im „Waldhaus“ untergebracht sind. Einige haben Ferienwohnungen außerhalb des Haupthauses, andere schlafen im Haus, voller Vorfreude auf die Oktoberfest-Livemusik am nächsten Abend. Nach einer Stunde fahren wir zur Burg „Lahneck“, von der aus man unsere kleine Lahn in den großen Bruder Rhein fließen sehen kann. Vier Kulturbanausen dehnen die Kaffeepause aus (ein Kamerad schafft es in der Zeit, drei große Eisbecher – mit Sahne – zu genießen), während die Mehrheit die Burgführung mitmacht. Da der Protokollant zu den Faulen gehört, muss leider die zwei bis drei Druckseiten umfassende ausführliche Darstellung der Burgführung ersatzlos entfallen. Nur so viel: Die Führerin erklärte anschaulich die Herkunft einiger Redewendungen wie „türmen“ (sich vor Feinden im Burgturm verschanzen), „aus dem Nähkästchen plaudern“ (den Inhalt von im Nähkästchen versteckten Liebesbriefen, von Bediensteten gefunden, ausplaudern), „auf den Hund kommen“ (wenn man den traditionell mit einem Hundebild geschmückten Boden der Geldtruhe sehen konnte, war man pleite) oder „einen Zacken zulegen“ (den Kochtopf über dem Herdfeuer, um mehr Wärme zu bekommen, an seiner Kette etwas tiefer hängen). Das Salutieren lässt sich auf das Hochschieben des Visiers zurückführen. Ob Goethe, der der Burg selbstredend auch einige Zeilen widmete (von Schubert vertont), als er auf dem Rhein vorüber fuhr, salutierte, ist nicht überliefert. Genau überliefert ist jedoch, dass der Fahrtenleiter um 22.30 Uhr, nach einem überdurchschnittlich guten Essen zu moderaten Preisen im Waldhaus, die Nachtruhe „empfiehlt“.
Pädagogisch geschickt spricht er natürlich keinen Befehl aus, sondern gähnt vernehmlich und sagt, dass es ja schon ganz schön spät sei…
7.Tag, Freitag, – 6. Etappe: Bad Ems – Lahnstein, 13 km. 4 Schleusen
Wie man auf 13 Ruderkilometern vier Schleusen einarbeiten kann, wissen nur der liebe Gott und der Fahrtenleiter. Das Ziel wird kurz nach 12.30 Uhr erreicht, wir rudern jedoch am ungläubig dreinschauenden Landdienst vorbei und schnuppern noch etwas Rheinluft, indem wir uns fast bis zur Mündung der Lahn vorarbeiten, halten jedoch respektvollen Abstand, um nicht in den Strom hineingesogen zu werden. Nach dem Abriggern und Verladen der Boote gehen wir zum Wirtshaus an der Lahn, wo wir Flammkuchen oder richtigen Kuchen verzehren. Nach dem Duschen und Umziehen geht es wieder bergab nach Koblenz, wir bezahlen keine 11,80 Euro für die Schwebebahn über den Rhein zur Feste Ehrenbreitstein, sondern gehen zum Deutschen Eck und bummeln ein Stündchen durch die Altstadt.
Für den Abend ist ein „Oktoberfest“ angekündigt. Oktoberfest heißt ja in seiner ursprünglichen Bedeutung laut Duden „Haxe, Weißwurst und Brezn essen und dazu so viel bayerisches Bier trinken, wie hineinpasst“. Die meisten Arkonen halten sich an diese amtliche Vorschrift. Die Musik soll nicht von einer Blaskapelle, sondern von einem Alleinunterhalter (E‑Gitarre, Computer und Gesang) gespielt werden. So was geht oft schief, in diesem Falle ist aber alles bestens, weil der Herr trotz seiner etwas zu schwarz gefärbten Haare mit den deutschen Schlagern der letzten sechzig Jahre genau den gewünschten Ton der Anwesenden trifft. Auch einige Herren der Ruder Union Arkona schwingen gekonnt das Tanzbein. Und eins muss noch gesagt werden: Mick Jagger ist 70 und Dieter König ist 77 aber der gute Mick würde vor Neid erblassen, wenn er Dieter auf der Tanzfläche sehen könnte. Chapeau!
8.Tag, Sonnabend, – Rückfahrt Lahnstein – Berlin, ca. 700 km. 0 Schleusen
Der heimliche Höhepunkt der Altherrenfahrt ist natürlich die Auswertung der Kappenkassenliste. Wie immer im Leben gibt es Gewinner und Verlierer. Die 54 Euro steuerfreies Einspielergebnis kommen sowieso der Gruppe zugute. Ein einfacher Umverteilungsprozess, wie er in unserer Gesellschaft nun mal üblich ist. Endlich frühstücken ohne Kappenstress: Einige genießen es wirklich.
Auf der Rückfahrt ist noch so einiges zu erledigen: Helmut wird zum Bahnhof gebracht, wir fahren fröhlich aber zeitintensiv über kleine Landstraßen nach Laurenburg, um vergessene Sachen abzuholen (Sitzkissen, Kappe und noch etwas, das ich auch vergessen habe…), Brot für den Mittagsimbiss kaufen (dabei größere Umwege, auf die uns das Navi schickt, in Kauf nehmend. Merke: Gewendet wird nicht!) und schließlich: Den Steuermannssitz zu Hellas Gießen mit bestem Dank zurückbringen. Dann endlich Richtung Berlin fahren und trotz alledem noch pünktlich um 17 Uhr ankommen. Es wird hier nicht verraten, mit welcher Geschwindigkeit teilweise gefahren wurde. Nur so viel: Porsche haben uns nicht überholt…
Mit bestem Dank an Fahrtenleiter und Schleusenmeister Bernd Stoeckel, der die Reise wie erwartet perfekt organisiert hatte, verabschieden sich die Teilnehmer nach einer gelungenen Altherrenfahrt.
Klaus Becker