Arkona Blog

Feiertags-Fahrt nach Birkenwerder

von | Feb. 10, 2014 | 2013, Breitensport

Schon fast tra­di­tio­nell bre­chen wir den letz­ten Jah­ren in den Nor­den auf und rudern am 3. Okto­ber, dem Tag der deut­schen Ein­heit, auf der Ober­ha­vel. Wir waren in den letz­ten Jah­ren schön öfters dort, mal sind wir vom RC Tegel­ort gestar­tet, haben Ziel­fahr­ten und Wan­der­fahr­ten gemacht , ruder­ten bis zur Schleu­se Schön­wal­de oder ein­fach nur von uns zum Skip­per am Havel­ka­nal und zurück. Im letz­ten Jahr mach­ten wir es ganz anders und ruder­ten von Arko­na zum Ruder­ver­ein Bir­ken­wer­der. Im Ver­ein konn­ten wir die Boo­te lagern und drei Tage spä­ter ging es zurück. Die­se Fahrt hat­te uns sehr gefal­len und des­halb woll­ten wir es in die­sem Jahr genau­so machen.

 

„Bru­no Döring“ und die „Ober­ha­vel“ mach­ten sich auf den Weg. Bei kal­tem und ost­win­di­gen Okto­ber-Wet­ter ging es los. Aller­dings ver­sprach der Wet­ter­be­richt 10 Stun­den Son­nen­schein. Genau­so war es dann auch: es ging schnell über die Schur­re an der Schleu­se Span­dau, vor­bei an Eis­wer­der, der Lie­bes­in­sel, die irgend­wie umge­baut wird, und der Was­ser­stadt Span­dau. Vor der Fäh­re Span­dau-Hei­li­gen­see mach­ten wir eine län­ge­re Pau­se und segel­ten son­nen­schein­be­glückt berg­auf. Da beim RC Tegel­ort der Steg belegt war, ent­schlos­sen wir uns beim RC Saf­fo­nia unse­ren Steu­er­manns­wech­sel vor­zu­neh­men. Dort tra­fen wir auf befreun­de­te Rude­rer der BRG, mach­ten Pau­se und natür­lich ein klei­nes Schwätz­chen. Unser Vie­rer leg­te zuerst ab, der Zwei­er muss­te noch eini­ge Minu­ten war­ten, denn der Saf­fo­nia-Ach­ter woll­te zeit­gleich anle­gen. Die rest­li­chen 11 Kilo­me­ter ver­trö­del­ten wir völ­lig. Wir genos­sen die herbst­li­che Son­ne; sam­mel­ten die Blät­ter, die im Boot waren; resü­mier­ten über unse­re vor­he­ri­ge Fahrt zum Skip­per; über­leg­ten, ob wir nicht lie­ber den Havel­ka­nal nach Ket­zin rudern soll­ten. Aber nein, das ist nun wirk­lich zu weit und wir haben kein Quar­tier in Ket­zin. Außer­dem sind wir in Bir­ken­wer­der ver­ab­re­det. Ein gro­ßer Schub­ver­band zwingt uns zu einer wei­te­ren Pau­se, den „Wei­ßen Schwan“ und die „Havel­bau­de“ las­sen wir auf bei­den Sei­ten liegen.

 

Gegen 15 Uhr legen wir in Bir­ken­wer­der am Ver­ein an und wer­den dort schon von Hin­rich freu­dig erwar­tet. Als wir die Boo­te gela­gert haben, wird der Grill ange­macht und wir holen unser mit­ge­brach­tes Essen zum Gril­len her­aus. Eini­ge Würst­chen tau­chen auf, Oli­ven, Senf, Hot Chi­li Sau­ce und Brot. Ohne vor­he­ri­ge Abspra­che haben alle Kar­tof­fel­sa­lat mit­ge­bracht! Es ist nicht zu fas­sen: Kar­tof­fel­sa­lat von Lidl, mit Dill und Gur­ken, ein­fach aus der Packung; der Nad­ler-Steak­house-Kar­tof­fel­sa­lat ist auch nicht ver­fei­nert wor­den; der Aldi-Kar­tof­fel­sa­lat schon, hin­zu­ge­fügt wur­den noch fri­sche Kar­tof­feln und Gur­ken. Der Pen­ny-Salat hat als Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel fri­sche Toma­ten­er­hal­ten und wir pro­bie­ren alles durch. Fazit: irgend­wie schme­cken alle Sala­te gut. Kuchen und Gum­mi­bär­chen als Nach­tisch run­den unser klei­nes Büfett ab. Außer den Kar­tof­fel­sa­la­ten gibt es noch was zu Trin­ken. Nach einer völ­lig ent­spann­ten, gemüt­li­chen Ruder­tour und dem Gril­len fah­ren uns zwei net­te Ruder­kol­le­gen noch zum S‑Bahnhof Bir­ken­wer­der, sodass der 30-minü­ti­ge Fuß­weg dort­hin ent­fällt. Fazit des ers­ten Tages: Ger­hard ist nun auch LRV-grün und Chris­tia­ne hat ihre längs­te Ruder­tour gemeis­tert. Und Ingrid und Sebas­ti­an rudern am Frei­tag den Zwei­er wie­der zurück.

 

Am Sams­tag will dann der Rest (Ingrid, Sebas­ti­an, Mara, Peter und ich), die „Bru­no Döring“ wie­der heim­ru­dern. Da die S‑Bahn nur alle 20 Minu­ten fährt, tref­fen wir uns in der S‑Bahn am Bahn­hof Wit­ten­au. 14 Minu­ten War­te­zeit in Hohen Neu­en­dorf müs­sen wir über­brü­cken und sind nach zwei Minu­ten in Bir­ken­wer­der. Wir lau­fen zum Ruder­ver­ein, die diver­sen Rou­ten­pla­ner geben eine Zeit zwi­schen 25 und 30 Minu­ten Fuß­weg an. Da der Fuß­weg sehr lang ist, keh­ren wir beim ört­li­chen Bäcker ein und ver­sor­gen uns mit lecke­ren Schne­cken. Wir ver­trau­en auch heu­te dem FU-Was­ser­sport­be­richt, denn der kün­digt den Regen erst für den Abend an.

 

Der Ruder­ver­ein Bir­ken­wer­der liegt nicht direkt an der Havel, son­dern ein wenig ver­steckt in einem Abzweig der alten Havel. Dort mün­det auch die Brie­se in die Havel. Nach dem Able­gen schau­en wir einer Nut­ria beim mor­gend­li­chen Put­zen zu, nach­dem sie vor­her schon an uns vor­bei geschwom­men ist. Wel­che Idyl­le, nur 25 Kilo­me­ter weg von Arkona!

 

Wir rudern nicht direkt zurück, son­dern drei Kilo­me­ter berg­auf, denn wir wol­len auch in die­sem Jahr unbe­dingt nach Vene­dig rudern. Wer es nicht weiß: Vene­dig ist ein Orts­teil von Hohen Neu­en­dorf, idyl­lisch gele­gen an der Ober­ha­vel, bzw. am Havel­ka­nal. Wir rudern noch ein klei­nes Stück wei­ter, unser Ziel ist die Schleu­se Pin­now. Zurück geht es dann Havel abwärts. Wir sind kilo­me­ter­weit ganz allei­ne auf der Havel. Nur ein Schub­schiff vor uns behin­dert unser Rudern. Also, ein paar Dicke, die dann doch ein paar mehr wer­den, und schon sind wir vor­bei. Wir rudern wie­der in unse­rem nor­ma­len Tem­po. Ich habe jetzt genug gesteu­ert, auch am Stahl­werk Hen­nigs­dorf vor­bei, und so legen wir kurz am RC Ober­ha­vel Hen­nigs­dorf zum Steu­er­frau-Wech­sel an. Eigent­lich wol­len wir eine klei­ne Pau­se machen, aber Sebas­ti­an drängt uns, es schnell zu machen. Denn das Schub­schiff, das wir über­holt haben, ist nur noch 300 Meter hin­ter uns. Mara steu­ert jetzt und mei­ne Mann­schaft gibt mir die Gele­gen­heit beim Rudern mein Stemm­brett und die Rie­men ein­zu­stel­len. Das habe ich auch noch nie gemacht, beim Rudern alles neu ein­stel­len! Herr­lich, mal wie­der was Neu­es. Es erin­nert mich an alte LRV-Oster­fahr­ten, wo kurz vor dem Anle­gen am Ziel­ort die Mann­schaft bis auf die Posi­ti­on 4 alles schon auf dem Was­ser abge­rig­gert hat­te, da das Boot an Land ganz schnell ver­la­den wer­den muss­te. Wir gewin­nen, unser Schub­schiff ist immer noch weit hin­ter uns.

 

Beim RC Tegel­ort legen wir an und machen end­lich unse­re wohl­ver­dien­te Pau­se. Der gro­ße Tisch mit den Bän­ken ist immer wie­der klas­se. Wir genie­ßen das Wet­ter, das ruhi­ge Was­ser und freu­en uns, dass der Sams­tags­dienst von Tegel­ort für uns die Tore öff­net. Nach die­ser Pau­se geht es ent­spannt wei­ter, denn unser Haupt­kon­kur­rent an die­sem Tage, das Schub­schiff, ist längst vor­bei und wir wis­sen nicht, in wel­che Rich­tung es gefah­ren ist. In der Schleu­se Span­dau will nur ein Ruder­boot vor uns schleu­sen, wir las­sen es ganz ruhig ange­hen und zie­hen unser Boot ganz gemüt­lich über die Schurre.

 

Eine tol­le Ruder­tour geht dann zu Ende, hal­lo Bir­ken­wer­der, wir kom­men im nächs­ten Jahr wie­der zu euch!

 

Am Abend hat es wirk­lich geregnet.

 

CdH

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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