Vom 3. bis zum 7. Juli fand traditionsgemäß die Henley Royal Regatta statt. Für das gesamte Team der Poelchau Oberschule war es das erste Mal.
Wir waren alle sehr gespannt, was auf uns zu kommt. Martin Sauer (Steuermann Deutschlandachter) hatte uns vorher beim Trainingslager in Dortmund ein Paar Dinge über Henley erzählt und Tipps gegeben. Nach einem anstrengenden Trainingslager hatte uns noch der Achterbundestrainer, Ralf Holtmeier, viel Erfolg gewünscht. 2 Tage später ging es auch schon los mit dem Flugzeug nach London. Das gesamte Team hatte sehr gute Laune und eine starke Vorfreude. Unser Ziel war bis Freitag fahren zu können. Da wir Dienstag erst sehr spät gelandet waren, konnten wir uns noch kein Bild von der Strecke machen. Unser Quartier war bei einer sehr netten Familie.
Mittwoch waren alle sehr angespannt, da wir nicht richtig wussten, was auf uns zukommt. Morgens hatten wir dann noch mal trainiert, um die Strecke kennen zu lernen. Gegen Mittag hatten wir dann unser Rennen gegen das „Winchester College“, eine der renommiertesten Privatcolleges der Welt. Das Rennen war sehr spannend: wir lagen nach dem Start zurück und konnten über die Strecke vorbei ziehen. Die Bahn ist atemberaubend, weil vom Start bis Ziel Zuschauer sind. Sie sorgen für eine ganz wunderbare Stimmung. Alle sind sehr fair und feuern jeden an. Auf den letzten Metern ist das Gefühl spektakulär: alle applaudieren, rufen und jubeln. Weil die Strecke sehr schmal ist, sind die Zuschauer direkt neben den Ruderern. Am Ende des Rennens lagen wir eine 1 Länge vorne. Es ist Tradition, der Verlierer gratuliert dem Sieger. Alle sind sehr fair und höflich in England. Die Regatta kann man nicht vergleichen mit den hiesigen Veranstaltungen. Wir waren sehr stolz, die erste Wettfahrt erfolgreich absolviert zu haben. Am Donnerstag war es dann etwas lockerer und leichter gegen die „Oratory School“. Nach 500 Metern lagen wir schon weit vorne und konnten schon ab der Hälfte das Rennen sehr entspannt ins Ziel fahren.
Leider hatten wir dann beim Ausfahren einen starken Crash mit einem Pfeiler. Weil der Bug komplett zerstört war, mussten wir auf ein anderes Boot ausweichen. Wir bekamen das Boot der TU Dresden. Es war ein gutes Boot, mithin kein Nachteil für uns. Am Freitag traten wir gegen die St. Edwards School an. Das Rennen war sehr spannend: beide Boote waren relativ gleich schnell. Am Ende lagen wir leider doch knapp hinten. Aber wir hatten eine sehr gute Leistung gezeigt: keiner war enttäuscht und wir waren sehr zufrieden. Nach dem Rennen hatten wir dann Zeit, uns in Ruhe die anderen Rennen und das Publikum anzuschauen. Ich bin mit 3 anderen Ruderern zu einem Bootsverleih neben der Strecke gegangen, wo sozusagen die Tauschbörse der Ruderkleidung ist. Ein älterer Mann sammelt seit Jahren die Ruderkleidung der verschieden Mannschaften. Da er noch keine deutschen Sachen hatte, war er sehr interessiert an uns. Ich konnte meinen Poelchau-Einteiler gegen einen Original England Einteiler von 2012 (war vielleicht bei Olympia ?) tauschen. Die Glückssträhne ging noch weiter, als wir 4 von dem Yale University Trainer angesprochen wurden. Er war sehr interessiert an uns und gab uns seine Karte. Damit war der Tag leider vorbei. Samstag haben wir uns abermals sehr schick angezogen und die Regatten beobachtet.
Sonntag hatten wir kurz Zeit für London. Um 18 Uhr ging es zurück nach Berlin. Wir waren stolz und zufrieden: die Henley Royal Regatta war ein unvergessliches Erlebnis. Wir hoffen, uns nächstes Jahr wieder zu qualifizieren: das wäre toll.
Jan Delius
Anm.:
Die Poelchau-Oberschule ist eine Eliteschule des Sports mit gymnasialer Oberstufe im Ganztagsbetrieb am Halemweg in Charlottenburg.
Seitens der RU Arkona nahmen teil: Jan Delius und Steuermann Florian Piepenbring.