Arkona Blog

„Ich habe richtig Bock“

von | Apr. 22, 2023 | 2023, Leistungssport

Wolf-Nic­las Schrö­der im Inter­view nach dem Titel­ge­winn bei den Deut­schen Kleinbootmeisterschaften 

Bei den Deut­schen Klein­boot­meis­ter­schaf­ten in Bran­den­burg ging es, wie schon in den Ver­glei­chen zuvor, eng her an der Spit­ze des Fel­des. Am Ende setz­ten sich dies­mal Marc Kam­mann und Wolf-Nic­las Schrö­der als schnells­ter Zwei­er durch. Im Inter­view ver­rät Schrö­der, wie er die Ren­nen erlebt hat, was für eine Last von sei­nen Schul­tern abge­fal­len ist und wie er nach vor­ne schaut.

Das schnells­te Duo bei den Klein­boot­meis­ter­schaf­ten: Marc Kam­mann und Wolf-Nic­las Schröder.

Wie hast du die Klein­boot­meis­ter­schaf­ten wahrgenommen?

Wolf-Nic­las Schrö­der: Die Bedin­gun­gen in Bran­den­burg las­se ich jetzt mal außen vor, denn es war zwar fair, aber nicht gera­de schön vom Wet­ter. Der Wett­kampf an sich ist aus unse­rer Sicht natür­lich gut gelau­fen. Wir hat­ten das Ziel, ins A‑Finale zu kom­men und vor­ne mit­zu­fah­ren – da haben wir uns über die drei Tage Stück für Stück hin­ge­ar­bei­tet, jedes Ren­nen noch etwas ver­än­dert, um wei­ter nach vor­ne zu kommen.

Wie lief das Finale?

Schrö­der: Im Halb­fi­na­le sind wir für unse­re Ver­hält­nis­se nicht ganz so gut geru­dert. Fürs Fina­le haben wir uns dann vor­ge­nom­men, die Din­ge bes­ser zu machen, die vor­her nicht so gut funk­tio­niert hat­ten. Wir haben uns vor­her auch gesagt: Wenn wir es schaf­fen kön­nen, dann jetzt und heu­te. Genau mit der Ein­stel­lung sind wir ins Ren­nen gegan­gen. Bene­dict Egge­ling und Jas­per Angl waren bis dahin unse­re engs­ten Kon­kur­ren­ten. Wir woll­ten die bei­den so früh wie mög­lich unter Druck set­zen. Das hat für uns super geklappt, wir sind kon­se­quent nach vor­ne geru­dert und das Ren­nen von vor­ne weg zu fah­ren, hat dann rich­tig Spaß gemacht.

Har­ter Bord-an-Bord Kampf

Fällt nach der letz­ten Über­prü­fung vor der Boots­bil­dung eine Last ab?

Schrö­der: Gewis­ser­ma­ßen fällt auf jeden Fall eine Last ab nach den gan­zen Maß­nah­men, die wir bis jetzt hin­ter uns gebracht haben. Ich kann sagen, dass ich mein Bes­tes gege­ben habe, was am letz­ten Wochen­en­de zu einem posi­ti­ven Ergeb­nis geführt hat. Jetzt liegt’s erst­mal nicht mehr an uns, wie es weitergeht.

Juut jemacht!

Wie schaust du nach vorne?

Schrö­der: Ich bli­cke posi­tiv auf die kom­men­den Wochen bis zur Boots­bil­dung. Danach geht es rich­tig los mit den Wett­kämp­fen, damit, wofür den Win­ter hart trai­niert haben. Ich habe schon rich­tig Bock auf die­se Zeit!

Wie ist die Stim­mung im Team?

Schrö­der: Die Moti­va­ti­on ist hoch, viel­leicht noch höher als letz­tes Jahr in Anbe­tracht der anste­hen­den Olym­pia-Qua­li­fi­ka­ti­on. Ich wür­de auch sagen, dass das Gesamt­ni­veau höher ist als im ver­gan­ge­nen Jahr – und wir sind alle eng bei­ein­an­der. Ins­ge­samt haben wir uns als Team wei­ter­ent­wi­ckelt und sind näher zusammengerückt.

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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