Arkona Blog

RUA-Tagesfahrt am 25. Mai 2018 von Werder nach Ketzin

von | Juni 6, 2018 | 2018, Breitensport

Inge H. hat die­se RUA-Tages­fahrt von Wer­der nach Ket­zin und zurück orga­ni­siert und beim RK Wer­der (Havel) 3 Boo­te gelie­hen. In zwei Vie­rern und einem Zwei­er mit star­ten 13 Arko­nen bei hoch­som­mer­li­chen Mai-Wet­ter von der Werder-Insel.

Nach­dem uns von den Mit­glie­dern des RK Wer­der die drei Boo­te „aus­ge­hän­digt“ wur­den, legen wir dann auch gleich los. Wir unter­que­ren die Wer­der­aner-Eisen­bahn-Brü­cke und rudern auf dem Gro­ßen Zern­see in Rich­tung Auto­bahn-Brü­cke der A10, dort ist es wie immer sehr laut. Ich weiß nicht war­um, aber im Schat­ten hin­ter die­ser Brü­cke und somit auch im Lärm der Auto­bahn machen wir immer eine klei­ne Pau­se, so auch in die­sem Jahr. Wei­ter geht es über den klei­nen Zern­see, wir las­sen den Ort Phö­ben im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes „links“ lie­gen und erfreu­en uns an der Natur, an Gras­hal­men, die in Reih und Glied gewach­sen sind, beob­ach­ten die vie­len Schwä­ne und genie­ßen ab und zu eine klei­ne Bri­se Wind.

Die Havel mit ihren Buch­ten ist immer wie­der ein Natur­er­leb­nis und wir haben heu­te das gro­ße Glück, dass nur weni­ge Motor­boo­te unter­wegs sind. Auf der Steu­er­bord­sei­te befin­det sich der Gött­in­see, der nicht befah­ren wer­den kann. Wir über­le­gen, ob es ein Pri­vat­see ist. Beim Schrei­ben die­ses Berich­tes muss ich aber doch mal Frau Wiki­pe­dia befra­gen, die dazu fol­gen­de Info hat:

Der See ist ca. 1600 m lang und 1000 m breit; er ist etwa 218 Hekt­ar groß und bis zu vier Meter tief. Der größ­te Teil des Sees wur­de zu DDR-Zei­ten wegen der Nut­zung zur Fische­rei durch einen Damm abge­trennt. Am nörd­li­chen Ver­lauf war ein Teil des Sees durch den Sacrow-Paret­zer-Kanal und am west­li­chen Ver­lauf durch die Havel abge­sperrt. Inzwi­schen besteht wie­der ein klei­ner Zufluss von der Havel zum Gött­in­see. Das Gewäs­ser ist umge­ben von einem Schilf­gür­tel, der sich hin und wie­der zu klei­nen Bade- und Angel­stel­len öffnet.

 Damit ist unse­re Fra­ge nicht beant­wor­tet, was soll´s. Auf dem Sacrow-Paret­zer-Kanal sind wir plötz­lich von hun­der­ten Schwä­nen umge­ben und müs­sen mit eini­gen Steu­er­küns­ten die­se umkur­ven. Wir legen direkt neben der Fäh­re Ket­zin beim gleich­na­mi­gen Fähr­haus an; die Ruder­kol­le­gen vom PRC-Ger­ma­nia, die in Wer­der kurz vor uns aufs Was­ser gin­gen, haben hier kurz vor uns ihre Boo­te fest­ge­macht. (Wie sie uns spä­ter mit­tei­len, wol­len sie noch nach Netzen.)

Inge hat die Tische zu 12:30 h reser­viert, wir sind schon um 12:15 h dort und kön­nen unter den „Mais­el-Bier-Son­nen­schir­men“ nun das wirk­lich tol­le Ruder­le­ben genie­ßen. Von Kalt- und Warm­ge­trän­ken jeg­li­chen Art und diver­sen lecke­ren Essens­an­ge­bo­ten (Sup­pe, Salat, Kuchen) gibt es für jeden von uns etwas zu fut­tern. Beson­ders ange­tan sind wir von der „Bun­ten-Spar­gel-Kokos-Cur­ry-Sup­pe“, die auch genau­so schmeckt.

Nach dem obli­ga­to­ri­schen Grup­pen­bild geht es zurück über den Sacrow-Paret­zer-Kanal bis zum Schlä­nitz­see. Auch im Kanal haben wir Glück, dass weni­ge Motor­boo­te unter­wegs sind. Unse­re Steu­er­frau ver­sucht im Schat­ten zu rudern, dort ist es bei 27°C auszuhalten.

Nach ca. 7 Kanal-Kilo­me­tern freu­en wir uns auf den schöns­ten und ent­span­nends­ten Teil unse­rer klei­ne Rund­rei­se: die Wublitz. „Die Wublitz (von „Vobli­ca“ = sla­wisch für „Havel“ bzw. „Klei­ne Havel“) ist ein rech­ter Neben­arm, ursprüng­lich Neben­fluss der Havel. Sie besteht aus einem mehr­fach unter­bro­che­nen Ober­lauf und einer im Zusam­men­hang erhal­te­nen Seen­ket­te, die bei Mar­quardt beginnt und im Gro­ßen Zern­see Anschluss an die Havel hat“ (Quel­le: Wikipedia).

Kei­ne Motor­boo­te, nur Kanus und pure Natur, Reu­sen, Engen, noch nicht aus­ge­wach­se­ne See­ro­sen, klei­ne Wochen­end­häu­ser am Ufer, hier macht das Rudern Spaß. Ab und zu hören wir den­noch die Zivi­li­sa­ti­on und wis­sen, dass die Geräu­sche vom nahe gele­ge­nen Ber­li­ner Ring kom­men. Die Steu­er­leu­te kön­nen ihr Ziel nicht aus den Augen ver­lie­ren, denn der Indus­trie-Schorn­stein in Wer­der weist ihnen den Weg durch die roman­ti­sche Wublitz. Wir genie­ßen die wun­der­ba­re Fluss­land­schaft mit meh­re­ren Pau­sen, ein Boot fährt sogar die Buch­ten aus und es gibt Neu­was­ser für die­se Mannschaft.

Erstaunt sind wir, dass auf der Was­ser­skistre­cke auf dem Gro­ßen Zern­see kein ein­zi­ges Motor­boot ist. Per­fekt für uns. Nun steu­ern wir die Eisen­bahn­brü­cke mit den übli­chen Motor­boot­wel­len an. Wir rudern nicht direkt zum Ver­ein, son­dern machen noch eine klei­ne Run­de in Rich­tung Innen­stadt. Dort an der Ufer­stra­ße fin­den an die­sem Wochen­en­de auf der Insel die „Old­ti­mer Wer­der Clas­sics“ statt. Gezeigt wer­den dort neben Old- und Young­timern auch Trak­to­ren, Motor­rä­der und LKW aus alten Zei­ten. Wir rudern bei Musik noch zur Brü­cke und dann zurück zum Verein.

Zum Abschluss die­ser Tour trin­ken wir noch ein Kalt­ge­tränk in den Bür­ger­stu­ben, lau­schen der Live-Musik der Old­ti­mer-Ver­an­stal­tung und dan­ken Inge ganz herz­lich für die tol­le Organisation.

Fazit: wir haben den Ziel­be­reich 13 geschafft!!

CdH

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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