Inge H. hat diese RUA-Tagesfahrt von Werder nach Ketzin und zurück organisiert und beim RK Werder (Havel) 3 Boote geliehen. In zwei Vierern und einem Zweier mit starten 13 Arkonen bei hochsommerlichen Mai-Wetter von der Werder-Insel.
Nachdem uns von den Mitgliedern des RK Werder die drei Boote „ausgehändigt“ wurden, legen wir dann auch gleich los. Wir unterqueren die Werderaner-Eisenbahn-Brücke und rudern auf dem Großen Zernsee in Richtung Autobahn-Brücke der A10, dort ist es wie immer sehr laut. Ich weiß nicht warum, aber im Schatten hinter dieser Brücke und somit auch im Lärm der Autobahn machen wir immer eine kleine Pause, so auch in diesem Jahr. Weiter geht es über den kleinen Zernsee, wir lassen den Ort Phöben im wahrsten Sinne des Wortes „links“ liegen und erfreuen uns an der Natur, an Grashalmen, die in Reih und Glied gewachsen sind, beobachten die vielen Schwäne und genießen ab und zu eine kleine Brise Wind.
Die Havel mit ihren Buchten ist immer wieder ein Naturerlebnis und wir haben heute das große Glück, dass nur wenige Motorboote unterwegs sind. Auf der Steuerbordseite befindet sich der Göttinsee, der nicht befahren werden kann. Wir überlegen, ob es ein Privatsee ist. Beim Schreiben dieses Berichtes muss ich aber doch mal Frau Wikipedia befragen, die dazu folgende Info hat:
Der See ist ca. 1600 m lang und 1000 m breit; er ist etwa 218 Hektar groß und bis zu vier Meter tief. Der größte Teil des Sees wurde zu DDR-Zeiten wegen der Nutzung zur Fischerei durch einen Damm abgetrennt. Am nördlichen Verlauf war ein Teil des Sees durch den Sacrow-Paretzer-Kanal und am westlichen Verlauf durch die Havel abgesperrt. Inzwischen besteht wieder ein kleiner Zufluss von der Havel zum Göttinsee. Das Gewässer ist umgeben von einem Schilfgürtel, der sich hin und wieder zu kleinen Bade- und Angelstellen öffnet.
Damit ist unsere Frage nicht beantwortet, was soll´s. Auf dem Sacrow-Paretzer-Kanal sind wir plötzlich von hunderten Schwänen umgeben und müssen mit einigen Steuerkünsten diese umkurven. Wir legen direkt neben der Fähre Ketzin beim gleichnamigen Fährhaus an; die Ruderkollegen vom PRC-Germania, die in Werder kurz vor uns aufs Wasser gingen, haben hier kurz vor uns ihre Boote festgemacht. (Wie sie uns später mitteilen, wollen sie noch nach Netzen.)
Inge hat die Tische zu 12:30 h reserviert, wir sind schon um 12:15 h dort und können unter den „Maisel-Bier-Sonnenschirmen“ nun das wirklich tolle Ruderleben genießen. Von Kalt- und Warmgetränken jeglichen Art und diversen leckeren Essensangeboten (Suppe, Salat, Kuchen) gibt es für jeden von uns etwas zu futtern. Besonders angetan sind wir von der „Bunten-Spargel-Kokos-Curry-Suppe“, die auch genauso schmeckt.
Nach dem obligatorischen Gruppenbild geht es zurück über den Sacrow-Paretzer-Kanal bis zum Schlänitzsee. Auch im Kanal haben wir Glück, dass wenige Motorboote unterwegs sind. Unsere Steuerfrau versucht im Schatten zu rudern, dort ist es bei 27°C auszuhalten.
Nach ca. 7 Kanal-Kilometern freuen wir uns auf den schönsten und entspannendsten Teil unserer kleine Rundreise: die Wublitz. „Die Wublitz (von „Voblica“ = slawisch für „Havel“ bzw. „Kleine Havel“) ist ein rechter Nebenarm, ursprünglich Nebenfluss der Havel. Sie besteht aus einem mehrfach unterbrochenen Oberlauf und einer im Zusammenhang erhaltenen Seenkette, die bei Marquardt beginnt und im Großen Zernsee Anschluss an die Havel hat“ (Quelle: Wikipedia).
Keine Motorboote, nur Kanus und pure Natur, Reusen, Engen, noch nicht ausgewachsene Seerosen, kleine Wochenendhäuser am Ufer, hier macht das Rudern Spaß. Ab und zu hören wir dennoch die Zivilisation und wissen, dass die Geräusche vom nahe gelegenen Berliner Ring kommen. Die Steuerleute können ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren, denn der Industrie-Schornstein in Werder weist ihnen den Weg durch die romantische Wublitz. Wir genießen die wunderbare Flusslandschaft mit mehreren Pausen, ein Boot fährt sogar die Buchten aus und es gibt Neuwasser für diese Mannschaft.
Erstaunt sind wir, dass auf der Wasserskistrecke auf dem Großen Zernsee kein einziges Motorboot ist. Perfekt für uns. Nun steuern wir die Eisenbahnbrücke mit den üblichen Motorbootwellen an. Wir rudern nicht direkt zum Verein, sondern machen noch eine kleine Runde in Richtung Innenstadt. Dort an der Uferstraße finden an diesem Wochenende auf der Insel die „Oldtimer Werder Classics“ statt. Gezeigt werden dort neben Old- und Youngtimern auch Traktoren, Motorräder und LKW aus alten Zeiten. Wir rudern bei Musik noch zur Brücke und dann zurück zum Verein.
Zum Abschluss dieser Tour trinken wir noch ein Kaltgetränk in den Bürgerstuben, lauschen der Live-Musik der Oldtimer-Veranstaltung und danken Inge ganz herzlich für die tolle Organisation.
Fazit: wir haben den Zielbereich 13 geschafft!!
CdH