Arkona Blog

Rudertour in Erkner

von | Juni 7, 2010 | 2010, Breitensport

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Gise­las Ruder­tou­ren im Umland von Ber­lin sind sehr beliebt.
Zu Recht, sie sind irgend­wie immer auch Abenteuer.

Heu­te klin­gel­te um 6 Uhr bei uns der Wecker, kurz nach 7 Uhr fuh­ren wir in den Ver­ein, um dann bei Wolf­gang K. bis nach Erkner mitzufahren.

Auch die ande­ren 12 Teil­neh­mer hat­ten Fahr­ge­mein­schaf­ten gebil­det und tra­fen bis 9 Uhr im dor­ti­gen Ruder­ver­ein Was­ser­freun­de Erkner ein.  Drei Vie­rer (für mich z. T. rich­ti­ge alt­ehr­wür­di­ge Schlacht­schif­fe) wur­den zu Was­ser gebracht.

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Nach der Boots­ein­tei­lung ging es in Rich­tung Grünheide.

Grün­hei­de – alte Erin­ne­run­gen wur­den wach. Dort hat­ten wir kurz nach der Wen­de mit einem Frau­en­ach­ter ange­legt. Nach kur­zer Zeit wur­den wir aus dem dor­ti­gen Lokal zitiert, weil wir an einer Damp­fer­an­le­ge­stel­le den Ach­ter fest­ge­macht hat­ten. Zu dritt – wo waren die ande­ren Frau­en damals? –  hat­ten wir  den Ach­ter an einen ande­ren Steg manövriert.

Zurück zu unse­rer heu­ti­gen Fahrt.

Von Grün­hei­de ging es wei­ter über den Möl­len­see in einen schma­len Wasserarm.

Kurz vor der Ein­fahrt in die­sen schma­len Was­ser­arm  hat­ten wir das Boot der Fahr­ten­lei­te­rin über­holt. (was man lie­ber nicht tun soll­te) Wir soll­ten den Was­ser­lauf bis zum Ende rudern.

Und da pas­sier­te es.

Wir saßen plötz­lich fest.

Wir waren über einen Baum­stamm geru­dert, der zwar an in der Mit­te des Flus­ses zu erken­nen war, aber nicht an der Stel­le, wo wir ruderten.

Nichts ging mehr – weder vor noch zurück,

Um den Platz 3 des Boo­tes zu ent­las­ten und even­tu­ell frei zu kom­men, muss­te ich über Bernd klet­tern und mich vor Wolf­gang (Steu­er­mann) hocken. (eine merk­wür­di­ge Haltung)

Es half nichts.

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Inzwi­schen dreh­te das Heck etwas zu Land. Dort war ein Steg mit einer Lei­ter und wir baten einen jun­gen Mann, uns von dort mit Hil­fe unse­res Pad­del­ha­kens zu zie­hen. Der 3. Ver­such klapp­te dann und unser Boot war wie­der frei.

Unse­re bei­den ande­ren Boo­te hat­ten inzwi­schen die­sen Eng­pass auf der ande­ren Sei­te des Baum­stam­mes passiert.

Am Ende des Sees mach­ten wir eine kur­ze Pau­se, um dann zurück nach Grün­hei­de zu rudern, wo wir unser Mit­tag essen wollten.

Dort ange­kom­men, war es schwie­rig einen Anle­ge­platz zu fin­den. Der bereits von Gise­la und Diet­rich in Augen­schein genom­me­ne Steg war von ande­ren Boo­ten besetzt, die nicht bereit waren, Platz zu machen.

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Mit 2 Boo­ten leg­ten wir an einer „Senio­ren­re­si­denz“ an und hol­ten uns die Erlaub­nis, den Steg dort auch benut­zen zu dür­fen. Es wur­de uns (viel­leicht als poten­ti­el­le Heim­nach­rü­cker) gestattet.

Nach unse­rer ver­spä­te­ten Mit­tags­pau­se ging es mit einem klei­nen Umweg  –  wegen der Ziel­fahrt – zurück nach Erkner.

Nach Säu­be­rung der Boo­te lie­ßen wir den Ruder­tag bei Kaf­fee und Kuchen ausklingen.

Völ­lig k.o. ließ ich mich per Auto nach Hau­se fah­ren. Trotz­dem war es wie­der ein schö­ner Rudertag.

Dan­ke Gise­la und Dietrich.

P.S. Ich bin jetzt halb grün.

Dag­mar Stoeckel

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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