Giselas Rudertouren im Umland von Berlin sind sehr beliebt.
Zu Recht, sie sind irgendwie immer auch Abenteuer.
Heute klingelte um 6 Uhr bei uns der Wecker, kurz nach 7 Uhr fuhren wir in den Verein, um dann bei Wolfgang K. bis nach Erkner mitzufahren.
Auch die anderen 12 Teilnehmer hatten Fahrgemeinschaften gebildet und trafen bis 9 Uhr im dortigen Ruderverein Wasserfreunde Erkner ein. Drei Vierer (für mich z. T. richtige altehrwürdige Schlachtschiffe) wurden zu Wasser gebracht.
Nach der Bootseinteilung ging es in Richtung Grünheide.
Grünheide – alte Erinnerungen wurden wach. Dort hatten wir kurz nach der Wende mit einem Frauenachter angelegt. Nach kurzer Zeit wurden wir aus dem dortigen Lokal zitiert, weil wir an einer Dampferanlegestelle den Achter festgemacht hatten. Zu dritt – wo waren die anderen Frauen damals? – hatten wir den Achter an einen anderen Steg manövriert.
Zurück zu unserer heutigen Fahrt.
Von Grünheide ging es weiter über den Möllensee in einen schmalen Wasserarm.
Kurz vor der Einfahrt in diesen schmalen Wasserarm hatten wir das Boot der Fahrtenleiterin überholt. (was man lieber nicht tun sollte) Wir sollten den Wasserlauf bis zum Ende rudern.
Und da passierte es.
Wir saßen plötzlich fest.
Wir waren über einen Baumstamm gerudert, der zwar an in der Mitte des Flusses zu erkennen war, aber nicht an der Stelle, wo wir ruderten.
Nichts ging mehr – weder vor noch zurück,
Um den Platz 3 des Bootes zu entlasten und eventuell frei zu kommen, musste ich über Bernd klettern und mich vor Wolfgang (Steuermann) hocken. (eine merkwürdige Haltung)
Es half nichts.
Inzwischen drehte das Heck etwas zu Land. Dort war ein Steg mit einer Leiter und wir baten einen jungen Mann, uns von dort mit Hilfe unseres Paddelhakens zu ziehen. Der 3. Versuch klappte dann und unser Boot war wieder frei.
Unsere beiden anderen Boote hatten inzwischen diesen Engpass auf der anderen Seite des Baumstammes passiert.
Am Ende des Sees machten wir eine kurze Pause, um dann zurück nach Grünheide zu rudern, wo wir unser Mittag essen wollten.
Dort angekommen, war es schwierig einen Anlegeplatz zu finden. Der bereits von Gisela und Dietrich in Augenschein genommene Steg war von anderen Booten besetzt, die nicht bereit waren, Platz zu machen.
Mit 2 Booten legten wir an einer „Seniorenresidenz“ an und holten uns die Erlaubnis, den Steg dort auch benutzen zu dürfen. Es wurde uns (vielleicht als potentielle Heimnachrücker) gestattet.
Nach unserer verspäteten Mittagspause ging es mit einem kleinen Umweg – wegen der Zielfahrt – zurück nach Erkner.
Nach Säuberung der Boote ließen wir den Rudertag bei Kaffee und Kuchen ausklingen.
Völlig k.o. ließ ich mich per Auto nach Hause fahren. Trotzdem war es wieder ein schöner Rudertag.
Danke Gisela und Dietrich.
P.S. Ich bin jetzt halb grün.
Dagmar Stoeckel