Arkona Blog

Vogalonga 2022 in Venedig – Arkonen waren „fremd“ rudern

von | Juni 9, 2022 | 2022, Breitensport, Leistungssport

Eine Grup­pe von Ber­li­ner Rude­rern aus ver­schie­de­nen Ver­ei­nen mach­te sich im Juni 2022 auf dem Weg nach Vene­dig, um an der 46. Voga­lon­ga am 05.06.2022 (Pfingst­sonn­tag) teil­zu­neh­men. Die meis­ten der 15 Teil­neh­mer flo­gen mit Easy­Jet, das waren nur ein­ein­halb Stun­den Flug­zeit, die ande­ren hol­ten eine Bar­ke aus Han­no­versch-Mün­den ab und brach­ten die­se über die Alpen bis nach Venedig.

Mor­gens muss­ten erst­mal 6 km bis zum Start geru­dert wer­den, dann erfolg­te der Start­schuss aus einer Kano­ne mit star­kem Kano­nen­don­ner und los ging es. Der Rund­kurs mit Start und Zeil am berühm­ten Mar­kus­platz ging quer durch das Lagu­n­en­ge­biet von Vene­dig, ein­mal nörd­lich bis zur Insel Bura­no und dann über eine lan­ge Stre­cke nach Süden mit Durch­fahrt durch die Insel Mura­no bis nach Venedig.

Lange Strecken auf der Lagune in Venedig, kein Baum, kein Strauch, nur Wasser und volle Sonne
Erhebliche Schwierigkeiten bei der Einfahrt nach Venedig kurz vor dem Ziel, alle Boote drängeln durch das Nadelöhr mit starker Gegenströmung, dank der behelmten Feuerwehrtaucher schafften wir letztendlich die Einfahrt nach Venedig.

Am Ein­gang zu Vene­dig war dann das berühm­te Nadel­öhr, wo auf­grund des enor­men Andrangs an Boo­ten zur Durch­fah­rung einer Eng­stel­le mit Gegen­strö­mung gut 45 Minu­ten gebraucht wur­den. Dank der Hil­fe von behelm­ten Tau­chern der ört­li­chen Feu­er­wehr schaff­ten wir es dann doch.

Am Ziel gab es die Urkun­den und eine Medail­le, die ins fah­ren­de Boot gewor­fen wur­den. Nach Ziel­durch­fahrt muss­ten wir noch zu unse­rem Quar­tier auf der vor­ge­la­ger­ten Insel Lido fah­ren, bei sen­gen­der Hit­ze und leicht schwü­lem Wet­ter waren noch­mals knapp 6 km zurück­zu­le­gen, die gesam­te Run­de ab und bis Lido wur­de in etwas mehr als 8 Stun­den durchfahren. 

Über 1900 Boo­te und 8700 Rude­rer, Padd­ler, Dra­chen­boot­fah­rer, Surf­brett­fah­rer, Tret­boot­fah­rer und auch die Gon­do­lie­ri und ande­re Boo­te mit Mus­kel­kraft waren die­ses Jahr dabei. Eigent­lich scha­de, dass wir (Tina und Andi) die Voga­lon­ga „fremd“ fah­ren muss­ten, da kein Arko­na-Boot gemel­det war. Viel­leicht fin­det sich ein Arko­na-Team für das Jahr 2023?

Andi Jahn / Tina Schleicher 

Das gemischte Berliner Team vor der Rialto-Brücke
Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

error: Content is protected !!