Arkona Blog

Wo trainiert Niclas aktuell? Der DRV berichtet:

von | Dez. 29, 2018 | 2018, Leistungssport

In St. Moritz wird bis zum 13. Janu­ar an den phy­si­schen und kon­di­tio­nel­len Grund­la­gen für die Sai­son gear­bei­tet. Foto: Deutschland-Achter

Die Rie­men blei­ben in den nächs­ten Tagen für den Groß­teil der Rude­rer aus dem Team Deutsch­land-Ach­ter in den Boots­hal­len hän­gen, den­noch steht in den nächs­ten zwei Wochen ein gro­ßes Pen­sum an: Im Ath­le­tik-Trai­nings­la­ger in St. Moritz wird vom 28. Dezem­ber bis zum 13. Janu­ar zwi­schen Ber­gen und Schnee an den phy­si­schen und kon­di­tio­nel­len Grund­la­gen für die Sai­son gear­bei­tet: auf Ski­ern, im Kraft­raum und auf dem Ergo­me­ter. „Das ist eine gute Kom­bi­na­ti­on und in der Schweiz haben wir die opti­ma­len Bedin­gun­gen dafür. Auch im ver­gan­ge­nen Jahr hat uns die­ses Trai­nings­la­ger ordent­lich wei­ter gebracht“, sagt Bun­des­trai­ner Uwe Ben­der: „Und dar­über hin­aus macht es noch Spaß, die Abwechs­lung ist auch ein wich­ti­ger Faktor.“

An den Weih­nachts­ta­gen waren die Rude­rer bei ihren Fami­li­en, dort konn­ten sie ihre Akkus für die anste­hen­den Auf­ga­ben auf­la­den. Denn jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nach St. Moritz trai­nie­ren sie gut einen Monat lang am Stütz­punkt in Dort­mund im Zwei­er wei­ter. Dann wird im Früh­jahrs­trai­nings­la­ger in Gavirate/Italien (24.2. – 15.3.) an den letz­ten Schrau­ben gedreht, bevor Ende März und Mit­te April die ent­schei­den­den Wett­kämp­fe in der natio­na­len Aus­schei­dung auf sie war­ten. Doch erst ein­mal steht das wich­ti­ge Grund­la­gen­trai­ning an. Dafür geht es in die Schweiz auf die Ski­er statt ins Boot.

Trai­ning in über 2000 m Höhe
Zwei Ein­hei­ten ste­hen in St. Moritz pro Tag an, eine davon meis­tens auf Lang­lauf-Ski­ern. „Es gibt vie­le tol­le Stre­cken im Enga­din, wir fan­gen erst­mal mit mög­lichst fla­chen an. Spä­ter wer­den wir sicher auch die Mara­thon-Stre­cke in Tei­len lau­fen“, ver­rät Ben­der, der sich in Sachen Kon­di­ti­on gro­ße Fort­schrit­te erhofft. Dabei wird sich auch die Höhe auf die Sport­ler aus­wir­ken: Die Luft ist dün­ner, der Puls wird höher sein. „Das ist in über 2000 Meter Höhe schon signi­fi­kant, da muss man sich erst ein­mal dran gewöh­nen“, sagt der Bun­des­trai­ner, der frü­her selbst ein­mal ein pas­sio­nier­ter Ski­fah­rer war.

Auch an der Phy­sis wird gefeilt
Wenn die Rude­rer nicht auf den Bret­tern ste­hen, dann wird im Kraft­raum an der Phy­sis gefeilt und bei Gym­nas­tik-Ein­hei­ten für die rich­ti­ge Mobi­li­tät gesorgt. Auch auf dem Ergo­me­ter wer­den ordent­lich Kilo­me­ter gemacht. Alle Trai­nings­mög­lich­kei­ten haben die Sport­ler im Hotel vor Ort oder qua­si direkt vor der Tür, ledig­lich für das Kraft­trai­ning muss ein ande­rer Orts­teil ange­steu­ert wer­den. „Die Mög­lich­kei­ten hier sind wirk­lich toll. Im ver­gan­ge­nen Jahr waren wir sehr zufrie­den“, berich­tet Bender.

Gro­ße Vor­freu­de bei den Sportlern
Trotz des hohen Trai­nings­pen­sums bleibt auch Zeit, um die schö­ne Land­schaft und die Gegend aus­zu­kund­schaf­ten. Wie üblich in Trai­nings­la­gern gibt es jeden drit­ten Nach­mit­tag frei. Die Rude­rer freu­en sich schon auf das Win­ter-Trai­nings­la­ger. „Ich bin ger­ne im Schnee unter­wegs und habe Spaß am Ski-Lang­lau­fen. In St. Moritz haben wir super Bedin­gun­gen, das Ath­le­tik-Trai­nings­la­ger wird uns gut tun“, glaubt Ach­ter-Welt­meis­ter Felix Wim­ber­ger, der als Pas­sau­er Ski­fahr­ten gewohnt ist.

Vier Ach­ter-Welt­meis­ter sind nicht dabei
Die Rei­se­grup­pe des Team Deutsch­land-Ach­ter ist groß, vier Ath­le­ten wer­den aller­dings nicht den Weg in die Schweiz antre­ten. Richard Schmidt will nach sei­ner Knie­ver­let­zung erst ein­mal wie­der mög­lichst vie­le Kilo­me­ter im Ruder­boot sam­meln. Auch Tor­ben Johan­nesen steigt nach einem leich­ten Band­schei­ben­vor­fall zur Vor­sicht nicht auf die Ski­er. Statt­des­sen fah­ren bei­de mit ins U23-Trai­nings­la­ger nach Sabau­dia, wo neben dem Grund­la­gen­trai­ning auch Ruder­ein­hei­ten auf dem Plan ste­hen. Ihre Zwei­er­part­ner Mal­te Jak­schik und Johan­nes Wei­ßen­feld wer­den Schmidt und Johan­nesen beglei­ten. In St. Moritz mit dabei ist dafür Skul­ler Oli­ver Zeid­ler, dem das Rie­men-Trai­nings­la­ger berufs­be­dingt zeit­lich bes­ser in den Plan passt.

Mit mehreren pünktlichen (!) Bussen ging es am nächsten Morgen zum RV-Wandsbek. Über Außen- und Binnenalster ging es flott durch die zwei Stadtschleusen und diesmal bei Ebbe (!) durch die Kanäle der Speicherstadt  quer über die Norderelbe zum RV “Die Wikinger“.
Dort wurden wir schon erwartet. Der Verein hat die praktische Einrichtung eines Clean Up- und Brunch Termins. Wir kamen zum 2. Teil der Veranstaltung und konnten bei einem reichlich gedeckten Tisch ein zweites Frühstück einnehmen. Vielen Dank für die Bewirtung.

Nun ist es beim Rudern wie im wirklichen Leben, ein ständiges Geben und Nehmen. So nahm eines unserer Boote bei der Ausfahrt eine gelbe Tonne mit. Der Steuermann hatte den mächtigen Tidestrom nicht richtig eingeschätzt. Das andere Boot übergab wenig später den Flaggenstock an die Elbe. Die Tonne haben wir ohne Beschädigung an Ort und Stelle gelassen, den Flaggenstock aber zurückgeholt.

Über Norder- und Dove Elbe ging es dann zur Schleuse Tatenberg. Bevor wir einfahren konnten, verließ eine Armada von kleinen und großen Motorbooten die Schleusenkammer. Um kurz vor Vier waren wir wieder am Steg beim RC Bergedorf.

Nach gründlicher Reinigung der Boote spendierte Axel noch eine Runde. Das Flens ploppte zwar nicht so wie in der Werbung, schmeckte dafür umso besser. Auch der Hamburger Verkehrsverbund kennt Verspätungen und Ausfälle, so dass uns Dirk per Shuttle nach Bergedorf bringen musste.

Am Sonntag schloss sich dann ein schöner Kulturteil an. Was wäre Hamburg ohne eine Hafenrundfahrt? Anschließend ging es dann über Finkenwerder nach Teufelsbrück in die Dübelsbrücker Kajüt, ein mit allen Utensilien und Souvenirs der Seefahrer ausgestattetes Lokal.

Wir saßen an einem urigen, großen Drehtisch und ließen uns mit feinsten norddeutschen Speisen wie Labskaus und Scholle Finkenwerder Art verwöhnen.

Da wurde ein längerer Spaziergang an der Elbe zum gesundheitlichen Muss. Es stürmte heftig und wir waren alle froh, dass wir uns auf festem Grund bewegten.

Am Bahnhof Altona trafen wir Dirk wieder, der freundlicherweise unser Gepäck vom Hotel in Bergedorf zum Bahnhof durch die Stadt kutschiert hatte.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn, die uns mit Planung und Ortskenntnis eine großartige Herrenfahrt organisiert haben. Hoffentlich können wir das Format „Herrenfahrt“ noch lange fortführen.

Heinrich

Mit dabei waren: Dirk und Bernd Stoeckel, Albert Zeller, Arnold Hiß, Jörg Irmer, Rainer Ohm, Gerhard Belmega, Andreas Jahn, Heinrich Ohmes, Axel Engelmann

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